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Ein pikanter Köder

Ein pikanter Köder

Titel: Ein pikanter Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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wir bearbeiten einen Fall, und die Polizei rückt uns zu dicht auf den Pelz. Dann hetze ich sie auf eine falsche Fährte, die so ziemlich ins Schema paßt, und halte sie mir damit vom Leibe.«
    »Blödsinn! Du hattest ein paarmal Glück mit dem Dreh, und seitdem ist er bei dir zur Manie geworden. Glaub doch nur nicht, daß die Polizei noch mal darauf ’reinfällt. Im übrigen möchte ich dich darauf hinweisen, daß wir künftig nur noch stubenreine Aufträge übernehmen.«
    »Stubenrein? Kann mich nicht erinnern, daß wir jemals krumme Sachen bearbeitet haben.«
    »Du weißt genau, was ich meine, Donald Lam. Solide, vernünftige, einträgliche Geschäfte. Mit deinen verdammten Husarenstückchen, bei denen du jedesmal knapp am Kittchen vorbeisegelst, ist endgültig Schluß. Es ist mir schleierhaft, wieso sich bei dir jeder miese kleine Fall zu einer Mordaffäre auswächst.« Bertha seufzte wehmütig. »Bevor ich mich mit dir einließ, konnte ich nachts ruhig schlafen. Damals kannte ich zu hohen Blutdruck und Magengeschwüre nur vom Hörensagen.«
    »Möglich. Aber dafür war dein Bankkonto auch überzogen.«
    »Geld macht nicht immer glücklich.« Bertha wurde direkt elegisch, aber es dauerte nicht lange. »Also, merk dir eins, Donald, anrüchige Klienten dulde ich nicht mehr.«
    »Ich verstehe nicht, was du damit meinst.«
    »O ja, du verstehst mich ganz gut. Ich meine diese halbseidenen Weibsbilder mit den langen Beinen und dem Schlafzimmerblick, die praktisch vor deinem Büro Schlange stehen. Mein Gott, Donald, mittlerweile müßtest du doch eigentlich kapiert haben, daß diese Schlampen dich nur ausnutzen! Zu mir kommen sie natürlich nicht, weil sie wissen, daß ich ihnen nicht auf den Leim gehe. Sie haben alle Dreck am Stecken. Aber ein hübsches Gesicht und ein paar Krokodilstränen machen dich natürlich weich.«
    »Okay, okay. Begrab das Kriegsbeil und sag mir lieber, warum du mich sprechen wolltest. Wo brennt’s denn?«
    Berthas Gesicht strahlte auf. »Donald, wir haben es geschafft!«
    »Was geschafft?«
    »Wir bekommen endlich die Sorte Kundschaft, auf die ich schon lange scharf bin. Solide, einflußreiche, gutsituierte Geschäftsleute mit unkomplizierten Aufträgen. Ich habe eine nette, lohnende Sache übernommen.«
    »Fein. Erzähl mir ein bißchen mehr darüber.«
    »Unser Klient heißt Montrose L. Carson und ist Präsident der Gemeinnützigen Kredit- und Investierungsgesellschaft. Sein Name ist irreführend.«
    »Aber Gold wert. Mit dem Titel könnte er sich sogar als Buchmacher etablieren.«
    »Sei nicht albern. Mr. Carson ist der Inbegriff der Respektabilität.«
    »Und womit verdient er seine Brötchen?«
    »Mit Grundstücken. Er konzentriert sich auf irgendeinen Bauplatz, der entwicklungsfähig ist, testet die Anzahl der Autos und Passanten, die da täglich vorbeikommen, begutachtet die umliegenden Geschäfte und errechnet, welche Branche auf dem Grundstück am besten florieren würde. Dann setzt er sich mit dem Eigentümer des betreffenden Baugeländes in Verbindung, schließt einen günstigen Pachtvertrag mit ihm ab und erklärt sich bereit, das Grundstück auszubauen. Eine Klausel in dem Vertrag sieht vor, daß das zu errichtende Gebäude nach so und so vielen Jahren in den Besitz des Grundstückseigentümers übergeht.«
    »Ich verstehe. Und wie geht’s weiter?«
    »Nehmen wir mal an, in dem Viertel fehlt ein guter Modesalon. Dann sucht er sich einen Interessenten aus dieser Branche, macht einen Mietvertrag mit ihm und schießt ihm das Kapital vor. Die Einkünfte aus dem Laden sind so hoch, daß alle Beteiligten auf ihre Rechnung kommen.«
    »Tja, aber nur dann, wenn der Modesalon erhebliche Überschüsse abwirft.«
    »Das tut er, und dabei macht Mr. Carson seinen Schnitt. Das ist auch das Geheimnis seiner geschäftlichen Erfolge. Seine Investitionen werden vorher so genau geprüft, daß nichts schiefgehen kann. Sie rentieren sich immer.«
    »Wie ich sehe, ist Montrose L. Carson ein tüchtiger Mann. Was bedeutet übrigens das L? Lewis?«
    »Nein, Levening. Er ist enorm tüchtig. Donald, solche Kundschaft müssen wir uns warmhalten. Scherereien mit der Polizei haben wir bei Mr. Carson nicht zu befürchten.«
    »Wer hat denn Scherereien mit der Polizei? Ich doch nicht.«
    Bertha starrte mich grimmig an. »Bei unserem letzten Fall wärst du um ein Haar hinter Gittern gelandet. Ich kenne dich, Donald. Du lechzt förmlich nach Abenteuern, und wenn du Sergeant Frank Sellers nicht eins auswischen

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