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Ein Sohn für den Scheich

Ein Sohn für den Scheich

Titel: Ein Sohn für den Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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nicht, dass sie ihn augenblicklich anwenden würde. Damit würde sie sicherlich bis nach dem Fest warten, und bis dahin musste er sich wohl oder übel gedulden.
    Je weiter der Abend voranschritt, desto mehr war Scheich Khalifa die Erschöpfung anzumerken. Schließlich sah er selbst ein, dass er dem Rat seiner Söhne folgen und sich zurückziehen sollte.
    Doch um allein aufzustehen, dazu war er zu schwach, und als Rafiq ihn behutsam in den Rollstuhl setzte und aus dem Raum brachte, sahen ihm die meisten Gäste in der bangen Gewissheit nach, dass es ein Abschied für immer war.
    “Steht es wirklich so schlimm um ihn?”, sprach Victor Hayes in diesem Moment aus, was die meisten dachten.
    “Ich fürchte schon”, erwiderte Leona bedrückt. “Wenn nicht ein Wunder geschieht …”
    Aus Respekt vor ihrem Schwiegervater und dessen Wunsch, sein Thronjubiläum nicht zu einer Trauerfeier geraten zu lassen, sprach sie den Gedanken nicht aus. Trotzdem war sie sich schmerzlich bewusst, wie unwahrscheinlich es seine Krankheit machte, dass er sein Enkelkind noch kennenlernen würde – falls sie tatsächlich schwanger war.
    Die Gelegenheit, das herauszufinden, ergab sich erst viele Stunden später, nachdem sich auch die letzten Gäste verabschiedet hatten.
    “Hat Evie ihr Versprechen gehalten?”, erkundigte sich Hassan diskret, als sie zwar erschöpft, aber doch erleichtert darüber, dass der Abend alles in allem harmonisch verlaufen war, Hand in Hand in ihr Schlafzimmer gingen.
    “Selbstverständlich.” Leona erschrak über ihre eigene Stimme, der die Angst deutlich anzuhören war, die umso größer wurde, je näher die Stunde der Wahrheit rückte.
    “Willst du es nicht lieber auf morgen verschieben?”, schlug Hassan vor, dem ihre Unsicherheit nicht entgangen war. “An dem Ergebnis ändert sich dadurch nichts.”
    “Das stimmt”, erwiderte Leona, “aber je eher ich es kenne, desto früher hat die Ungewissheit ein Ende.”
    Ehe Hassan etwas einwenden konnte, läutete das Telefon. Widerwillig ließ er Leonas Hand los und nahm den Hörer ab. Als er ihn nach wenigen Augenblicken wieder auflegte, hatte er kein einziges Wort gesprochen.
    “Mein Vater will mich sehen”, teilte er Leona mit. “Nach dem gelungenen Abend ist er in so euphorischer Stimmung, dass er nicht schlafen kann. Wenn es dir recht ist, gehe ich kurz zu ihm. Oder soll ich Rafiq bitten …?”
    “Geh nur”, ermunterte sie ihn, wenn auch nicht allein in Gedanken an ihren Schwiegervater. Sie schämte sich ihrer Unentschlossenheit geradezu, und mit diesem Gefühl eine Weile allein zu sein, war ihr gar nicht so unlieb.
    “Du wirst den Test doch nicht ohne mich …?”
    “Keine Angst”, unterbrach sie Hassan, um das Missverständnis augenblicklich aufzuklären, “dafür bin ich viel zu müde. Wie du ganz richtig gesagt hast, hat das bis morgen Zeit.”
    “Dann schlage ich vor, du gehst jetzt ins Bett und schläfst”, sagte Hassan erleichtert und küsste Leona zärtlich auf die Stirn. “Ich werde versuchen, dich nicht zu wecken.”
    Hassan hatte bereits die Tür geöffnet und wollte den Raum gerade verlassen, als Leona einfiel, was sie ihn unbedingt hatte fragen wollen. “Was genau hast du dir eigentlich davon versprochen, als du meinen Vater und Ethan eingeladen hast?”
    Sie meinte erkennen zu können, dass Hassan für einen Moment die Schultern hängen ließ, ehe er sich zu ihr umdrehte. “Ich wollte gewissen Gerüchten ein Ende bereiten”, sagte er dann. “Es tut mir leid, dass ich uns das nicht ersparen konnte, aber die wenigsten Probleme lassen sich dadurch aus der Welt schaffen, indem man sie ignoriert.”

12. KAPITEL
    Hassans Worte beschäftigten Leona noch, als sie längst im Bett lag. Nicht, dass er etwas Falsches gesagt hätte, doch seine Antwort glich eher einer Ausflucht, mit der er selbst ein Problem zu lösen versuchte, indem er es ignorierte.
    Denn selbst wenn das Gerücht, sie, Leona, hätte ein Verhältnis mit Ethan gehabt, mittlerweile aus der Welt war, schien es ihn mehr zu bedrücken, als er eingestehen wollte. Womit zumindest der Verdacht nahe lag, dass er sie nicht darauf ansprach, weil er sich nicht restlos sicher war, wie die Antwort ausfallen würde.
    Mit diesem wenig ermutigenden Gedanken schlief sie endlich ein. Nach kaum einer Stunde schreckte sie wie aus einem Albtraum auf. Instinktiv drehte sie sich zur Seite, um in Hassans Armen Trost zu finden, doch er war noch immer nicht zurück.
    Ohne dass sie hätte sagen

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