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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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breitete fürsorglich die Bettdecke über ihnen aus. „Jetzt schlaf, meine kleine Wildkatze, du kannst ganz unbesorgt sein."
    Sie schmiegte sich wieder an ihn und schlief fast auf der Stelle ein. Frauen sind wirklich erstaunlich, dachte er, und sein Körper schmerzte vor unerfülltem Verlangen. Sie war erstaunlich. Sie vertraute ihm nicht genug, um wie eine Frau bei ihm zu liegen, aber in seinen Armen schlafen konnte sie wie ein vertrauensvolles Kätzchen.
    Sie bewegte sich im Schlaf und streifte ihn mit ihrem reizenden kleinen Hinterteil. Mac ahnte, das würde eine lange, schlaflose und qualvolle Nacht werden. Aber er hätte um nichts auf der Welt darauf verzichten wollen.

14. KAPITEL
    Das größte Glück ist , unsere Gefühle in Taten umzusetzen.
    Madame de Staël
    Im schwachen grauen Licht, das der Dämmerung vorausgeht, gingen sie Hand in Hand zum Hafen. Stevens folgte ihnen mit Faiths spärlichem Gepäck und unterhielt sich leise mit Morton Black. Mac und Estrellita blieben ein ganzes Stück hinter ihnen; sie gingen eng nebeneinander, ohne sich allerdings zu berühren. Sogar Beowulf war mitgekommen, um sich von Faith zu verabschieden. Wahrscheinlich, um sicherzugehen, dass ich wirklich fort bin, dachte Faith traurig.
    Ein sanfter Wind wehte, der Morgenhimmel war klar und wolkenlos. Ein perfekter Tag, die Segel zu setzen.
    Faith war verzweifelt, sie wollte nicht fort. Es kostete sie alle ihre Kraft, nicht in Tränen auszubrechen. „Warum kann ich nicht einfach in Bilbao bleiben? Du ziehst weiter und erledigst das, was du tun musst, und danach ..."
    Nick umrahmte ihr Gesicht mit den Händen. „Still, meine Liebste. Wir haben das schon Dutzende Male besprochen. Es geht einfach nicht. Deine Anwesenheit hier würde mich genauso ablenken. Du musst nach England, zu deiner Familie. Du wirst glücklich sein, sie wiederzusehen, nicht wahr? Du hast doch gesagt, wie sehr du deine Schwestern vermisst."
    „Ja, natürlich, aber darum geht es nicht. Ich könnte hier auf dich warten, und dann fahren wir zusammen."
    Nicholas ließ sie abrupt los und ging allein die letzten Schritte bis zum Anleger. Er kehrte ihr den Rücken zu und starrte aufs Meer hinaus. Der Wind frischte auf. Segel und Taue knatterten und flatterten im Wind, während die Seeleute sich etwas zuriefen und ihren Arbeiten nachgingen. Faith und Morton Black waren die einzigen zahlenden Passagiere, und der Kapitän erwartete sie bereits. Er hatte es eilig, in See zu stechen.
    Morton Black nahm das Gepäck und trug es die Laufplanke hinauf.
    Stevens stellte sich neben Faith. „Machen Sie es ihm nicht noch schwerer, Miss. Je öfter Sie ihn bitten, bleiben zu dürfen, desto mehr leidet er."
    Mühsam kämpfte sie gegen ihre Tränen an. „Ich weiß. Es tut mir leid. Es ist nur ... ich kann es nicht ertragen, ihn zu verlassen, jetzt, wo wir gerade erst erkannt haben, wie sehr wir uns lieben. Er liebt mich, Stevens. Er hat es mir gesagt."
    Auf seinem klugen Gesicht bildeten sich unzählige Fältchen. „Ich weiß, meine Liebe. Ich weiß das schon sehr lange. Aber Sie können nicht bleiben. Wenn Sie ihn wirklich lieben, dann tun Sie das, was für ihn das Beste ist."
    Faith wischte sich die Tränen fort. „Ich nehme an, das ist es, was eine Soldatenfrau wirklich ausmacht."
    Mac erschien neben ihr. „Ja, Mädchen, das ist es. Jetzt machen Sie ihn stolz auf Sie. Gehen Sie und verabschieden Sie sich mit einem tapferen Lächeln und einem zärtlichen Kuss von ihm."
    Faith wusste, sie hatten recht. Nicholas hatte seine Pflicht zu erfüllen. Ihre Pflicht wiederum war es, sich mit einem Lächeln von ihm zu verabschieden und dann darauf zu warten, dass er wieder zu ihr nach Hause kam, genau wie in dem Lied über die Frauen von Mingulay. Nur dass sie in diesem Fall diejenige war, die aufs Meer hinausfuhr ...
    Sie trocknete ihr Gesicht mit einem Tuch und atmete ein paarmal tief durch. „Sehe ich wieder einigermaßen gut aus?", fragte sie seine Freunde.
    „Ja. So sind Sie mein tapferes Mädchen", lobte Stevens.
    „Ja, Mädchen, Sie sehen hübsch aus."
    Um ein Haar hätte sie wieder die Fassung verloren, als sie diese beiden Männer ansah, die noch vor gar nicht langer Zeit Fremde für sie gewesen waren. Stevens hatte ihr so viel beigebracht, er war ein bisschen wie der Vater geworden, den sie so vermisst hatte, als sie älter wurde. Und Mac, der sich anfangs so schrecklich ihr gegenüber verhalten hatte - es war erstaunlich, wie lieb sie ihn inzwischen gewonnen hatte. Sie

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