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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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zu lassen und sicher in den Schoß ihrer geliebten Familie zurückzukehren. „Es tut mir leid, meine Liebe, aber du musst abreisen. Du kannst nicht bei mir sein, wenn ich das tun muss, wofür ich hergekommen bin." Sie wollte widersprechen, doch er zog sie in seine Arme. „Du bist eine wunderbare Soldatenfrau geworden. Ein Mann könnte sich keine bessere Ehefrau wünschen, ob nun Soldat oder nicht. Du bist nicht das Problem, ich bin es selbst. Wenn du bei mir bist, bin ich abgelenkt." Er sah sie beinahe kleinlaut an. „Du lenkst mich sogar dann ab, wenn du es gar nicht bewusst darauf anlegst. Es ist einfach so, meine Liebste, dass du für mich der wichtigste Mensch auf der Welt geworden bist."
    Ihr stiegen Tränen in die Augen. „Es tut mir leid. Ich habe mir solche Mühe gegeben, mich nicht in dich zu v...verlieben." Ihre Stimme stockte ein wenig beim letzten Wort. „Aber ich kam nicht dagegen an."
    Er seufzte und strich ihr eine goldblonde Haarsträhne aus der Stirn. „Ich weiß. Ich habe mich ebenfalls bemüht, aber es war ein Ding der Unmöglichkeit, nicht wahr?" „Du? Du hast dich auch in mich verliebt?" In ihrer Stimme schwangen Ungläubigkeit und Hoffnung mit.
    „Ja, auch wenn ich das nicht hätte zulassen dürfen. Ich habe versucht, es vor dir zu verbergen und dich daran zu hindern, mir von deinen Gefühlen zu erzählen ... Ich dachte, wenn wir die Worte nicht aussprechen, dann würde es das Ganze in Grenzen halten, sodass es leichter zu handhaben wäre." Er bedachte sie mit einem reumütigen Blick. „Doch Worte gehören nicht allein dazu, nicht wahr? Sie sind wichtig, aber Taten enthüllen die Wahrheit genauso. Ob wir nun von Liebe sprechen oder nicht, die Gefühle sind trotzdem da. Und genau das ist das Problem."
    „Wie kann Liebe ein Problem sein?", flüsterte sie.
    „Ein Soldat muss sich seiner Aufgabe mit vollster Konzentration widmen. Deine Anwesenheit würde die Dinge ungemein erschweren."
    „Du meinst, wenn ich bleibe, wird es schwerer für dich, deine Pflicht zu erfüllen?", fragte sie mit bebender Stimme.
    „Sehr viel schwerer."
    Eine Träne lief ihr über die Wange. „Und es gibt nichts, was ich noch lernen oder tun könnte, um dir das, was du tun musst, leichter zu machen?"
    Er fing die Träne mit der Fingerspitze auf. „Es geht nicht um irgendwelche Fähigkeiten, es geht darum, wer du bist. Du bist Faith, für die ich alles tun würde. Du bist Faith, die ich von ganzem Herzen liebe."
    „Nicholas!" Sie fing an zu weinen und hielt sich lange Zeit stumm an ihm fest; sprechen konnte sie nicht. Es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte. „Ich liebe dich so sehr. Ich glaube, ich kann es nicht ertragen, von dir zu gehen."
    Er küsste sie sanft, aber mit einer Zurückhaltung, die ihr mehr als jedes Wort verriet, dass er bereits anfing, sich von ihr zurückzuziehen. „Du kannst es. Du musst."
    Sie wusste, wovon er sprach. Er liebte sie. So sehr, dass er befürchtete, ihretwegen seine Pflicht zu vernachlässigen. Für Nicholas, der seine Ehre und seine Pflichten äußerst ernst nahm, würde das ganz schrecklich sein.
    Sie musste fortgehen. Was für eine Mission das auch sein mochte, die er zu erfüllen hatte, sie musste äußerst wichtig sein. Er war seit seinem sechzehnten Lebensjahr Soldat und hatte Ehre und Pflichterfüllung seinem Land gegenüber immer vor alles andere gesetzt. Es würde ihn vernichten, sie beide vernichten, wenn sie bei ihm blieb und ihn davon abhielt, seine Pflicht zu tun.
    Nicholas liebte sie. Was für eine bittersüße Erkenntnis.
    Morton Black erwarb die Fahrscheine für die Überfahrt und kehrte mit der Nachricht zurück, dass das Schiff kurz nach Anbruch der Morgendämmerung in See stechen würde, wenn das Wetter es zuließ. Ihnen blieb also noch eine letzte gemeinsame Nacht, und obwohl sie es beide nicht aussprachen, wussten Faith und Nicholas, dass sie diese kostbare Zeit nicht mit Schlaf vergeuden würden.
    Sie erwartete ihn im Bett in dem Gewand, das Marthe ihr geschenkt hatte, aus feinem Batist mit erlesener, handgeklöppelter Spitze und mit Liebe genäht.
    Nicholas liebkoste sie zunächst noch angezogen. Dann, als wäre es ihr allererstes Mal, knöpfte er mit zitternden Händen einen winzigen Perlmuttknopf nach dem anderen auf. Schließlich stand das Nachthemd bis zur Taille offen. Er küsste ihre Brüste durch den Stoff, einmal, zweimal, dann zog er ihr das Gewand ganz aus und liebte sie mit einer Hingabe, die ihr fast das

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