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Ein Tag ohne Zufall

Ein Tag ohne Zufall

Titel: Ein Tag ohne Zufall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pearson Mary E.
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schlendern alle vier in Richtung Carroll Hall. Als wir außer Hörweite unserer Lehrer und Mitschüler sind, reckt Mira triumphierend die Faust in die Luft und zischelt: »Kein Mensch hat gemerkt, dass wir fehlen!«
    »Wir sind aus dem Schneider«, stellt Aidan fest.
    »Und ich muss nicht die Schule verlassen.«
    »Und ich bin noch am Leben«, setzt Seth hinzu. »Und ich darf Lucky behalten
und
kriege einen Zusatzpunkt!«
    In der Eingangshalle trennen sich unsere Wege. Mira und ich haben unsere Zimmer im einen Flügel des Wohngebäudes, Seth und Aidan im anderen.
    »Als wären wir nie weg gewesen«, sagt Seth.
    »O doch!« Mira betrachtet bewundernd ihre roten Lackschuhe.
    »Was war das eigentlich heute?«, fragt Aidan wie jemand, der aus einem Traum aufwacht.
    Wir stehen alle vier benommen da. Wieder einmal hat der Tag eine unerwartete Wendung genommen. Ich schaue in die Runde meiner drei Mitflüchtlinge. Ich habe keine Antworten auf Aidans Frage. Ich weiß nur, dass ich mich heute aus irgendeinem Grund nicht so unbedeutend, so klein, so allein im unendlichen Universum gefühlt habe wie sonst und dass ich mich dem kommenden Tag viel besser gewachsen fühle.
    »Das Leben, Aidan«, sage ich schließlich. »Und das Leben kann man so wenig erklären, wie man jemandem, der unbedingt ein Wollschaf sehen will, erklären kann, dass es sich um einen Schafspudel handelt.«
    Mira stupst Aidan spielerisch vor die Brust. »Hey, Cowboy! Heute ist doch der Tag, der niemals aufhörte, schon vergessen?«
    »Und der Tag, an dem Destiny Faraday mindestens zehn Mal gelächelt hat«, sagt Seth.
    Aidan kratzt sich am Kopf und sagt grinsend: »Destiny? Nie im Leben!« Mira boxt ihn in die Rippen, und die beiden fangen wieder an zu kichern und zu tuscheln.
    »Kann doch sein«, entgegnet Seth, auch wenn Aidan gar nicht mehr zuhört, und dann passiert es, er beugt sich zu mir runter und küsst mich auf die Wange. »Man sieht sich beim Frühstück«, sagt er und geht davon, den schlafenden Lucky auf dem Arm.

39
    Ich schaue auf den Kalender. Zwanzigster Oktober. Wieder ein Tag, wie man ihn nur einmal erlebt. Ich streiche über das Blatt. Ich reiße es nicht ab und zerknülle es auch nicht. Ich will nicht, dass der Tag vorzeitig um ist. Neben dem Kalender liegt ein zugeklebter rosa Briefumschlag. Ich nehme ihn von der Kommode und stecke ihn in die Tasche. Nachher bringe ich ihn zum Briefkasten. Es ist der längst überfällige Brief an meinen Vormund.
    Draußen im Flur nähern sich Schritte. Mira streckt den Kopf zur Tür herein. »Frühstück, Des!«
    »Bin schon unterwegs, Mira.«
    »Ich halte dir den Stuhl zwischen mir und
Seth
frei!«
    »Mira!« Ich gehe auf sie zu, aber dann bleibe ich stehen. Sie hält mir den Platz neben Seth frei. Das ist ja wohl kein Weltuntergang. Wirklich nicht. »Wie gesagt, ich bin schon unterwegs«, sage ich.
    Ich stecke mein Laken unter der Matratze fest, schlage die Ecken ordentlich ein, wie es mir Tante Edie … wie es mir Mrs Wicket am ersten Tag hier gezeigt hat. Alltag und Vorschriften, das Allerheiligste in Hedgebrook. Bis gestern jedenfalls. Heute kommt Seth zum Frühstück, und ich sitze neben ihm. Und wer weiß, vielleicht sind heute ja ausnahmsweise mal keine Klumpen im Haferbrei.
    »Bin unterwegs«, wiederhole ich leise, und diesmal sage ich es nur zu mir selbst. Dann laufe ich los. Zu den anderen.

Danksagung
    Jill Rubalcaba, Jessica Pearson, Melissa Wyatt, Marlene Perez, Karen und Ben Beiswenger, Shirley Harazin, Catherine Atkins, Lisa Firke, Amy Butler, Laura Weiss, Kristina Cliff Evans, Lisa Harkrader, Cynthia Lord, Amy McAuley, Nancy Werlin und Amanda Jenkins – ihnen allen gilt mein allergrößter Dank dafür, dass sie die ersten Skizzen und Schnipsel gelesen und meine verzweifelten Anrufe ertragen haben. Sie haben mir sowohl die banalsten als auch die absurdesten Fragen beantwortet und mich ungeheuer unterstützt und ermutigt.
    Ich danke auch dem großartigen Team vom Henry Holt Verlag. Es sind zu viele Mitarbeiter, um hier alle aufzuzählen, außerdem würde ich bestimmt jemanden vergessen, jedenfalls war die Zusammenarbeit mit ihnen aufgrund ihrer Professionalität, ihres Einfühlungsvermögens und ihrer Begeisterungsfähigkeit das reinste Vergnügen.
    Meine Agentin Rosemary Stimola ist einfach genial. Liebe Ro, vielen Dank fürs Händchenhalten, für deine Ratschläge, die Arbeit, die du in mein Manuskript gesteckt hast, und für deine Freundschaft.
    Meine Lektorin Kate Farrell ist

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