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Ein Tag, zwei Leben (German Edition)

Ein Tag, zwei Leben (German Edition)

Titel: Ein Tag, zwei Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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Ich habe nur … Du hast mich einfach überrumpelt. Ich glaube, ich habe mehr getrunken als ich …«
    » Sabine«, sagte er vorsichtig, die Hände noch immer ausgestreckt, als würde er sich einem wilden Tier nähern. » Ist alles okay?«
    » Ja, es tut mir so leid …«
    Ich schüttelte den Kopf, als er mich erneut unterbrach. » Sabine, du blutest.«
    Mein ganzer Körper erstarrte.
    Es hatte nicht funktioniert.
    Meine Gedanken überschlugen sich. Was sollte ich jetzt sagen? Wie sollte ich das erklären? Oh, Shit – meine Haare!
    » Ich … ich kann das erklären …«
    » Hier.« Er reichte mir eine zerknüllte Cocktailserviette aus seiner Tasche. » Du bist irgendwo hängen geblieben.«
    Verdutzt schaute ich auf die Stelle, auf die er mit der Serviette zeigte.
    Der Kratzer an meinem linken Arm. Der Kratze r !
    Hektisch griff ich nach meiner linken Schulter, tastete sie ab, danach meine Rippen. Dann drehte ich völlig durch und riss mein Kleid nach oben, um mir meinen Oberschenkel anzuschauen.
    Nichts.
    Ich fuhr mir mit den Händen durchs Haar. Lang. Normal.
    » Sabine? Ist alles in Ordnung?«
    » Oh, ja. Ich, ähm, ich bin gegen ein paar Dinge gestoßen, als ich hier runter kam. Ich habe nur nachgeschaut, ob ich noch mehr Kratzer habe. Weißt du, ich ähm … wollte das Kleid nicht kaputt machen.«
    Dex nickte, als würde das einigermaßen vernünftig klingen.
    » Sabine! Kommst du jetzt?«, rief Lucas.
    Wir stiegen die Treppe hinauf. Dex rieb sich den Ellbogen.
    » Tut mir wirklich leid, Dex.«
    » Hey, kein Problem. Mir fällt sicher etwas ein, womit du es wiedergutmachen kannst«, sagte er listig.
    Ich blickte ihn an und lächelte. Das schien ihn zufriedenzustellen, und darüber war ich froh – mir fiel absolut nichts ein, was ich hätte sagen können.
    Lucas musterte mich missbilligend, als ich an ihm vorbeiging.
    In der Küche bestand Dex darauf, mich zu verarzten; als Ehrenmann, der er war, warf er dem oberteillosen Mädchen ihre Bluse zu und forderte sie und die Typen auf zu verschwinden, dann säuberte er meinen Arm.
    » Es ist doch nur ein Kratzer«, sagte ich. Ich fühlte mich unbehaglich, zu viel Aufmerksamkeit.
    » Das hast du schon erwähnt«, sagte er. Ich starrte ihn verständnislos an. Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass ich überhaupt etwas gesagt hatte, seit wir den Keller verlassen hatten.
    Ich musste mich sammeln. Das war meine Party, und wenn ich mich nicht zusammenriss, würde sie in einer Katastrophe enden. Und in diesem Leben konnte ich mir einfach keinen sozialen Abstieg leisten. Nicht nach all der Arbeit, die ich in meinen guten Ruf gesteckt hatte.
    » Dex … ich bin …«, begann ich. Nach meinen Eskapaden im Keller wollte ich unbedingt etwas zu ihm sagen, was ihn beruhigte. » Ich … ich habe Pläne gemacht für den Abschlussabend.«
    Dex bearbeitete weiterhin meinen Arm, hob jedoch den Blick und sah mir in die Augen. » Pläne?«
    » Ja, du weißt schon … Pläne, die dich und mich angehen.«
    Seine Augen weiteten sich. » Oh! Verstehe. Pläne.«
    Ich nickte und errötete.
    Seine Mundwinkel wanderten nach oben. » Pläne – das klingt gut.« Er wandte sich wieder meinem Arm zu und klebte ein Pflaster darauf. » Eine Tetanusspritze wäre sicher nicht schlecht. Du weißt nicht, woran du dich da unten geschnitten hast.«
    Ich nickte, als Miriam in die Küche geschlüpft kam.
    » Boah. Alles okay, Sabine?« Sie blieb im Türrahmen stehen. Miriam konnte kein Blut sehen.
    » Jetzt schon, dank Dex.«
    Ich sprang von der Küchentheke und drückte Dex einen Kuss auf die Wange. Dann machte ich, dass ich davonkam, bevor ich mehr von diesen » Plänen« preisgeben musste. Ich hakte mich bei Miriam unter, um meine zitternden Hände zu verbergen. Auf dem Weg zum Pool erzählte sie mir völlig ungefragt und sehr anschaulich Einzelheiten von den letzten dreißig Minuten mit Brett. In meinem Zimmer. Aber ehrlich. Manche Dinge möchte man gar nicht so genau wissen.
    Jemand gab mir einen Drink, und obwohl mir noch immer übel und schwindlig war, nippte ich daran und beanspruchte einen Liegestuhl am Kopfende des Pools für mich. Die folgenden zwei Stunden verstrichen angenehm verschwommen.
    Endlich schaltete Lucas die Musik ab.
    Niemand schien es etwas auszumachen, und niemand war froher als ich, als die Bässe verstummten. Mein Bruder schaltete in den Erwachsenenmodus: Er machte Kontrollgänge, sagte den Jugendlichen, dass sie verschwinden sollten, kontrollierte, dass niemand, der getrunken

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