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Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Titel: Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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    Die Fünfte Kolonne
     
    von Mara Laue
     
     
    Die Solaren Welten stehen unter Druck. Nicht nur, dass sie jetzt endlich wissen, wer sich hinter den geheimnisvollen Erdanaar verbirgt und einen ersten zaghaften Kontakt herstellen konnten. Auch die schon seit langem bekannten Völker sind offenbar nicht sonderlich mit dem Expansionskurs einverstanden, den die Menschheit unter dem Vorsitzenden des Hohen Rates eingeschlagen hat.
    Erst kürzlich haben sich Hinweise verdichtet, dass die J’ebeem in den Solaren Welten einen Spionagering aufgebaut haben. Dieser Ring zieht sich scheinbar immer enger zu, und die GalAb muss etwas tun, um ihn zu sprengen! Und dabei nach Möglichkeit verhindern, dass die J’ebeem die Interessen anderer Völker wie der Starr für ihre eigenen Zwecke nutzen …
    » Wegen des Attentats auf den Raisa sollen alle Mitarbeiter der Star Corps-Akademie einem Test mit einer Wahrheitsdroge unterzogen werden. Neutralisiert DFK-71/3 die Wirkung aller in den Solaren Welten bekannten Mittel dieser Art? Falls nicht, erbitte ich Anweisung für weiteres Vorgehen. Höchste Dringlichkeit. A 374-E. «
    Commodore Joris Abenaike verfasste diesen Hilferuf unmittelbar nachdem ihn der Leiter der Galaktischen Abwehr, Gregory Laurie, verlassen hatte. Dieser hatte vergeblich versucht, Abenaike zur Teilnahme am Test mit der Wahrheitsdroge zu überreden. Zwar konnte Laurie ihm nichts nachweisen und aus seiner Weigerung keinen Strick drehen, aber es machte Abenaike verdächtig. Um seine Arbeit für Ebeem fortsetzen zu können, musste er diesen Verdacht entkräften. Doch die einzige Möglichkeit dafür bestand darin, sich dem Test zu unterziehen.
    Sein Hilferuf war in einer scheinbar völlig harmlosen Anfrage an einen Juwelier verborgen, in der er sich nach einem handgefertigten Schmuckstück nach Abenaikes Angaben erkundigte. Aber diese Anfrage würde ihren im System eingegebenen Adressaten nie erreichen, sondern über diverse bestens getarnte Umwege direkt zum Temuran nach Ebeem gelangen.
    Die Antwort würde ihn als eine Werbemail getarnt ebenfalls auf Umwegen erreichen und wie eine versehentlich an ihn verschickte Datei aussehen. Da die GalAb bis jetzt noch nicht hinter den verwendeten Code gekommen war, unter dessen Anwendung einzelne Wörter eines Textes in bestimmten und täglich wechselnden Reihenfolgen den eigentlichen Sinn ergaben, war diese Methode relativ ungefährlich.
    Zumindest solange die GalAb keinen Verdacht geschöpft hatte. Doch das war jetzt der Fall, und Joris Abenaike war sich sehr wohl bewusst, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb.
    Wenn die Antwort auf seine Anfrage positiv ausfiel, konnte er sich dem Test gefahrlos unterziehen, weil die Droge DFK-71/3, von der er wie jeder J’eberde-Agent – jener neuen Art von Agenten der J’ebeem, die biologisch Menschen, von ihrem Denken und Fühlen her aber J’ebeem waren – einen ausreichenden Vorrat besaß. Aber er wusste, dass die Wahrheitsdrogen der GalAb in den letzten Jahren weiterentwickelt worden waren. Damit war das Risiko einfach zu groß, sich ohne diese letzte Gewissheit dem Test zu unterziehen.
    Falls die Antwort negativ wäre, so blieben ihm nur wenige Stunden, um sich abzusetzen und seine Spur zu verwischen, denn in dem Fall wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis die GalAb beginnen würde, jeden seiner Schritte und seine gesamte Korrespondenz zu überwachen. Aber er machte sich – noch – keine allzu großen Sorgen, denn sein System, mit dem er alle Nachrichten nach Ebeem umleitete, war perfekt und so ausgearbeitet, dass im Falle eines Falles jemand anderes als Absender der verdächtigen Nachricht identifiziert werden würde und nicht die geringste Spur zu Joris Abenaike führte.
    Er zuckte zusammen, als unmittelbar, nachdem er auf »Senden« gedrückt hatte, ein Warnton aus seinem Computer drang und eine Meldung ein Systemversagen anzeigte. Mit einer Geschwindigkeit, die er in langen Jahren am Computer gewonnen hatte, flogen seine Finger über die Tasten, aktivierten Backups, Hilfssysteme und Datensicherungen, und es gelang ihm tatsächlich, das System vor dem kompletten Absturz zu retten.
    Ein ungehaltenes Fluchen seiner Bearbeitungsmanagerin aus dem Vorzimmer zeigte ihm, dass nicht nur sein System ein Problem hatte, sondern wohl die ganze Abteilung davon betroffen war. Nun, die würden erheblich länger brauchen, um ihre Computer wieder in Gang zu bringen, denn keiner von ihnen besaß Abenaikes diesbezügliche Fähigkeiten. Doch

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