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Ein Tropfen Blut

Ein Tropfen Blut

Titel: Ein Tropfen Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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schon nach der ersten Runde draußen. Dafür sackte er danach gleich zweieinhalbtausend ein.
    Balu nahm gerade die Karten wieder auf, nachdem Eddi abgehoben hatte, als unerwartet die Tür aufging. Erschrocken drehten die Männer ihre Köpfe. Aber es war keine Razzia, sondern nur Mausi.
    »Entschuldigt, Jungs. Balu, Achmed sagt, du sollst nachher noch etwas für ihn erledigen. Wie lange spielt ihr noch?«
    »Nicht mehr lang«, knurrte der Kartengeber zurück. »Und klopf nächstes Mal gefälligst an.«
    Die Thekenchefin zog beleidigt ab. Balu verteilte die Karten. Locke wartete, bis er alle fünf bedruckten Kartons vor sich liegen hatte, dann nahm er das Blatt hoch.
    Im letzten Moment konnte er ein zufriedenes Grinsen unterdrücken. Drei Bauern lachten ihn fröhlich an, dazwischen fand er noch zwei Luschen. Auf jeden Fall war das Blatt ausbaufähig.
    Eddi war vorn, warf einen Blauen in die Mitte und schenkte Lodda einen Seitenblick.
    Ein weiterer Blauer folgte. Locke grinste, brachte den Einsatz und legte noch zwei Scheine nach.
    Caramba sah irritiert auf, zog aber nach. Der Russe warf einen abschätzenden Blick in seine Karten und war mit fünfhundert dabei.
    »Ohne mich«, entschied Eddi und machte eine ablehnende Handbewegung. »Das wird nicht mein Spiel.«
    Lodda zögerte einen Augenblick, komplettierte aber dann seinen Einsatz um die fehlenden vierhundert. Locke und Caramba taten es ihm nach.
    »Drei«, bat Lodda und erhielt von Balu die geforderte Kartenzahl.
    Locke zupfte die beiden Luschen von seiner Hand und streckte dem Geber zwei Finger entgegen. Wie immer ließ er die Karten unbeachtet liegen, bis auch die anderen versorgt waren.
    Caramba forderte ebenfalls zwei, aber diesmal blieb das Zucken an den Augenbrauen aus. Von dem Mexikaner drohte keine Gefahr.
    Der Russe warf eine Karte ab, erhielt eine neue und nahm sie ohne sichtbare Emotion auf.
    Erst jetzt griff auch Locke nach seinen beiden neuen Karten. Fast blieb ihm das Herz stehen. Die erste Karte war eine Niete, aber die zweite war der Hammer: der vierte Junge.
    Lodda schob wortlos drei Blaue in die Mitte. Locke legte erst seine Karten zusammen, dann griff er nach einem Tausender.
    »Caramba!«, entfuhr es dem Mexikaner. »Du bist zu gut für mich.«
    Der Russe warf Locke, der sich schon wegen seiner Gier ärgerte, einen langen Blick zu. Doch dann legte Ivan ebenfalls einen Tausender in die Mitte. Und er packte noch zwei Riesen drauf.
    Lodda schüttelte nur kurz den Kopf und packte seine Karten zusammen. Locke wurde warm.
    »Also nur noch wir beide, was?«
    »Sieht so aus«, erklärte Ivan ruhig. »Gehst du mit?«
    Locke fingerte eine frische Zigarette aus der Box und rauchte sie an. »Deine zwei«, bemerkte er ebenso ruhig, »und noch mal zwei.«
    Die übrigen vier Männer reckten die Hälse. Das Spiel versprach spannend zu werden. So hohe Einsätze waren sogar in dieser Runde die Ausnahme.
    »Deine zwei«, kommentierte der Russe gelassen. »Und dann noch mal fünf.«
    »Himmel«, sagte Eddi leise.
    Locke runzelte die Stirn. Was, um alles in der Welt, hatte dieser kantige Brocken da nur in der Hand? Ivan hatte nur eine Karte gekauft, Locke tippte auf Fullhouse, Flush oder Straight. Er war besser.
    »Okay«, meinte; er endlich mit einem Blick auf sein verbliebenes Geld. »Ich bring die fünftausend. Und ich leg noch mal sechseinhalb drauf. Alles, was ich noch habe.«
    »Deine sechseinhalb«, erklärte Ivan, legte seine Karten, griff in die Innentasche seiner Jacke und pellte ein dickes Bündel Banknoten hervor. »Und noch fünfundzwanzig Riesen drauf.«
    »Das geht nicht«, mischte sich Balu ein. »Du weißt doch, nur so viel Einsatz, wie auf dem Tisch liegt. Mehr als die sechseinhalb sind nicht möglich.«
    Der Russe zuckte bedauernd die Achseln und steckte das Geld wieder ein.
    »Warte«, bat Locke mit trockenem Mund. Auf so eine Chance hatte er schon seit Ewigkeiten gewartet. »Hol Achmed.«
    »Bist du sicher?«, fragte Balu verblüfft. »Du kennst die Regeln.«
    »Ja, ich kenne die Regeln«, blaffte Locke. »Und jetzt hol, verdammt noch mal, Achmed.«
    »Wie du willst«, meinte der Geber und verschwand.
    Nach Balus Abgang sagte keiner der Männer ein Wort. Der Russe schlürfte in aller Ruhe etwas von seinem Malzbier, während Locke seine Kippe heiß rauchte. Die anderen drei wagten sich nicht zu rühren.
    »Was gibt es denn?«, fragte Achmed missmutig, als er mit Balu in das Spielzimmer trat.
    »Ich brauch fünfundzwanzigtausend«, erklärte Locke

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