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Ein unmoralischer Handel

Ein unmoralischer Handel

Titel: Ein unmoralischer Handel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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klang aufrichtig, ihre Anteilnahme, ihr Verantwortungsgefühl. Ihre Besorgnis. Was immer auch die Gräfin verheimlichte, das vermochte sie nicht zu verbergen.
    Er hielt das Schriftstück erneut ins Licht und studierte die Unterschrift des Präsidenten der Gesellschaft. Die wilden, eckigen Federstriche ließen sich kaum entziffern, dennoch war er sich sicher, dass es kein Name war, den er kannte. »Sie haben nicht gesagt, warum Sie annehmen, ich könne Ihnen helfen.«
    Sein Ton war gleichmütig, er hatte die Antwort schon erraten.
    Sie straffte die Schultern. »Wir - unser Agent und ich - glauben, dass sich hinter dieser Gesellschaft ein Schwindel verbirgt, ein Unternehmen, das einzig und allein gegründet wurde, um ahnungslosen Investoren Geld abzupressen. An der Schuldverschreibung an sich ist schon verdächtig, dass weder die Adresse der Gesellschaft noch ihre Geschäftsführer aufgeführt werden. Außerdem würde jede seriöse Aktiengesellschaft, die einen solchen Betrag akzeptiert, sich in irgendeiner Form versichern, dass die erforderliche Summe auch tatsächlich aufgebracht werden kann.«
    »Ist das denn nicht überprüft worden?«
    »Man hätte sich an unseren Buchhalter gewandt. Wie Sie sich bestimmt vorstellen können, steht unsere Bank seit Jahren in engem Kontakt zu ihm. Wir haben alles überprüft, soweit uns das möglich war, ohne Verdacht zu erregen, und nichts gefunden, was unsere Meinung hätte ändern können. Die Central East Africa Gold Company riecht nach Betrug.« Sie seufzte tief. »Und wenn dem so ist und es uns gelänge, ausreichend Beweise dafür zu erbringen und diese vor Gericht vorzulegen, dann könnte die Schuldverschreibung für ungültig erklärt werden. Aber das müssen wir erreichen, bevor das Geld abgerufen wird, und der Vertrag wurde bereits vor über einem Jahr unterzeichnet.«
    Während er die Urkunde wieder zusammenrollte, musterte Gabriel sie erneut; trotz des Schleiers und des Umhangs hatte er das Gefühl, sie erstaunlich gut zu kennen. »Warum ich?«
    Er reichte ihr die Rolle; sie nahm sie entgegen und verstaute sie wieder unter ihrem Mantel. »Sie haben sich einen gewissen Ruf erworben, wenn es um die Aufdeckung betrügerischer Geschäfte geht«, erwiderte sie, hob den Kopf und sah ihn eindringlich an: »Sie sind ein Cynster.«
    Beinahe hätte er laut aufgelacht. »Wieso spielt das eine Rolle?«
    »Weil die Cynsters alle Herausforderungen lieben.«
    Er blickte in ihr verschleiertes Gesicht. »Stimmt«, schnurrte er.
    Ihr Kinn hob sich noch ein wenig. »Und weil ich weiß, dass ich einem Cynster unser Familiengeheimnis anvertrauen kann.«
    Er zog fragend eine Augenbraue hoch.
    Sie zögerte. »Wenn Sie sich bereit erklären, uns zu helfen, muss ich Sie bitten zu versprechen, dass Sie zu keiner Zeit versuchen werden, meine Identität oder die meiner Familie herauszufinden«, verlangte sie. Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: »Und wenn Sie uns nicht helfen möchten, dann kann ich doch sicher darauf vertrauen, dass Sie weder dieses Treffen noch irgendetwas anderes, das Sie daraus schließen können, je einem Menschen gegenüber erwähnen.«
    Jetzt zog Gabriel beide Augenbrauen hoch und schaute sie mit kaum verhohlenem Amüsement und einem gewissen Respekt an. Für eine Frau war sie außergewöhnlich mutig - nur so war diese gut geplante und konsequent durchgeführte Scharade zu erklären. Die Gräfin verfügte über einen wachen Verstand, sie hatte sich ihre Beute gut ausgesucht und ihren Köder wohl überlegt ausgelegt.
    Sie bot ihm ganz bewusst eine Herausforderung an.
    Glaubte sie etwa, er würde sich ausschließlich auf die geschäftliche Seite konzentrieren? War die andere Herausforderung, die sie ihm da vor die Nase hielt, ebenso bedacht, oder …?
    Aber spielte das überhaupt eine Rolle?
    »Wo sollten wir Ihrer Meinung nach beginnen, falls ich mich bereit erkläre, Ihnen zu helfen?« Die Frage war heraus, noch ehe er darüber nachgedacht hatte - als er das dann tat, zog er angesichts des »wir« innerlich gleich noch einmal die Augenbrauen hoch.
    »Bei den Anwälten der Gesellschaft. Oder zumindest bei denjenigen, die den Vertrag aufgesetzt haben - Thurlow & Brown. Ihr Name steht auf dem Vertrag.«
    »Aber nicht ihre Adresse.«
    »Nein, doch wenn sie eine legitimierte Kanzlei sind - und das müssen sie ja eigentlich sein, meinen Sie nicht? -, dann dürften sie nicht allzu schwer ausfindig zu machen sein. Ich hätte es auch selbst versuchen können, aber …«
    »Aber

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