Was lebt an Strand und Küste?: 142 Arten einfach bestimmen
Unterwegs an Strand und Küste
Was finde ich am Strand?
Auf diese Frage gibt es viele Antworten: Vielleicht einen Seestern, eine Muschelschale oder einen Blasentang. Viele Strandwanderer machen sich auf die Suche nach solchen Schätzen. Je nach Saison und Wetterlage sind sie leicht bekleidet oder dick eingemummelt in wattierte und wasserfeste Hüllen und folgen, die Augen nach unten gerichtet, dem gewundenen Saum aus Angespültem, Tangbüscheln und Muschelschalen. Sie alle sind Entdecker auf der Spur von Bernsteinbröckchen, Schneckenhäusern, Muschelschalen, Krebspanzern und anderen Sammlerstücken.
Es fasziniert uns, das Meer. Und nicht nur Kinder werden gern zu Stranddetektiven, die alles unter die Lupe nehmen, was das Meer anspült. Dieses Buch hilft Ihnen, herauszufinden, worum es sich bei Ihren Fundstücken handelt. Hier finden Sie die Meerestiere, zu denen all die Schalen, Gehäuse und Panzer gehören, prägnant beschrieben, dazu Spannendes und Wissenswertes. Außerdem stellt Ihnen das Buch Tiere und Pflanzen vor, die es an der Küste noch zu entdecken gibt – also alles, was dort schwimmt, fliegt oder blüht.
Nordsee und Ostsee
Unsere heimischen Küsten säumen die Nordsee und die Ostsee – zwei Meere, die ähnlich und doch ganz verschieden sind. Die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantiks, durchströmt von den Gezeitenwellen und so salzig wie der Ozean. An der deutschen Nordseeküste erstreckt sich das Wattenmeer, eine einzigartige Landschaft, die durch Nationalparks geschützt und seit dem Jahr 2009 als Weltnaturerbe ausgezeichnet ist.
Das Wattenmeer ist ein Saum zwischen Land und Meer, geprägt von Ebbe und Flut, geschützt von einer Barriere aus Inseln, hinter denen sich die weltweit größten zusammenhängenden Flächen von Schlick- und Sandwatt erstrecken, gefolgt von Salzwiesen, Stränden und Dünen.
Die Ostsee hingegen ist ein Binnenmeer, in dem Salz Mangelware ist. Nur über die engen und flachen Verbindungen zwischen den dänischen Inseln ist die Ostsee mit der Nordsee verbunden. Und nur unter bestimmten Wetterbedingungen strömen Schübe von salzreichem Nordseewasser ein und versorgen die westliche Ostsee. Richtung Osten wird das Meersalz immer knapper, denn aus mehr als 200 Flüssen strömt Süßwasser in die Ostsee.
Dem Strandwanderer bietet die Ostseeküste ein vielfältiges Mosaik aus Sandstränden und Dünen, imposanten Steilküsten, Stein- und Kiesstränden, Buchten und Bodden.
Tiere und Pflanzen
Unsere Küsten beherbergen eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. In Nord- und Ostsee lebt eine Vielzahl von Fischen, besonders das Wattenmeer ist für sie eine wichtige Kinderstube. Auch Meeressäuger wie Seehunde, Kegelrobben und sogar Schweinswale lassen sich vom Strand oder vom Schiff aus beobachten. Außerdem bevölkern zahlreiche Vogelarten die Küste. Wer genauer hinschaut und vielleicht sogar ein Fernglas hat, entdeckt neben den allgegenwärtigen Möwen die auffälligen Austernfischer mit schwarz-weißem Gefieder und roten Schnäbeln, elegante Seeschwalben, kleine Strandläufer, Rotschenkel, Pfuhlschnepfen und viele andere. Für das Millionenheer der Zugvögel ist insbesondere das Wattenmeer eine unverzichtbare »Tankstelle« auf ihrer langen Reise nach Süden oder Norden.
Vögel, Fische und Säugetiere gehören – wie wir auch – zu den Wirbeltieren. Tiere ohne die typische Wirbelsäule finden sich in der großen Gruppe der »Wirbellosen«. Dazu zählen Schwämme, Quallen, Schnecken, Muscheln, Würmer, Krebse und viele andere Tiere, die sich im Meer tummeln.
Sie alle findet man in Nord- und Ostsee gleichermaßen, doch der Salzmangel in der Ostsee macht vielen Meeresbewohnern ganz schön zu schaffen. In der westlichen Ostsee vor Schleswig-Holsteins Küste ist der Salzgehalt noch vergleichsweise hoch und somit auch die Artenzahl der Meeresbewohner. Doch Richtung Osten nimmt beides immer mehr ab. Daher sind in diesem Buch auch die Verbreitungsgrenzen der Meerestiere und -pflanzen in der Ostsee angegeben.
Wer unsere Küsten erkundet, findet neben bemerkenswerten Tieren auch zahlreiche Pflanzen, die selbst unwirtliche Lebensräume wie Sand- und Steinstrände erobert haben und die besonders reizvollen Dünenlandschaften prägen. Spezialisierte Salzpflanzen sind bis ans Meer vorgedrungen und vertragen sogar zeitweilige Überflutungen. Für »normale« Pflanzen hingegen ist zu viel Salz im Boden das reinste Gift.
Manche Pflanzen haben sogar das Meer als Lebensraum erobert: Ganz
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