Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3
sie diesen Robert anfasste. Nein, es gefiel ihm überhaupt nicht.
Gereizt wegen der eifersüchtigen Anwandlungen, über die er sich nie klar gewesen war, griff Lucern zu seinem Glas und trank es leer, dann sah er sich um, als alle in Applaus ausbrachen. Auf der Bühne hatten die Juroren verkündet, wer das siegreiche LiebesromanModel war. Die Show war vorüber.
„Na gut”, sagte Chris zu den anderen am Tisch, als er aufstand. „Ihr habt vor der Roundhouse-Party noch ein wenig Zeit. Warum esst ihr nicht einen Bissen? Ich muss Kate und den anderen helfen, hier alles aufzubauen. Jodi, würden Sie sich bitte um Luc kümmern?”
„Gern”, erwiderte die Schriftstellerin. Als sie Lucerns mürrische Miene bemerkte, hakte sie sich bei ihm ein und sagte: „Chris meint es nur gut. Sie sind neu auf dieser Konferenz, und alle machen sich Sorgen, dass es Sie ein wenig überfordern könnte.”
Lucern brummte nur. Seine missbilligende Miene hatte nicht Chris’ Bitte gegolten obwohl auch das irgendwie ärgerlich war, sondern der Tatsache, dass Kate damit beschäftigt sein würde, die Party vorzubereiten. Er würde keine Gelegenheit haben, mit ihr zu sprechen. Er hatte nicht mehr mit ihr gesprochen, seit sie heute früh auf der Messeveranstaltung eingetroffen waren. Er fühlte sich ein wenig verlassen ein vollkommen neues Gefühl, und eines, das ihm überhaupt keinen Spaß machte. Er war offenbar dabei, von dieser Frau abhängig zu werden, und seine Stimmung wurde von ihrer Anwesenheit beeinflusst. Das gefiel ihm nicht. Sein Leben wurde zu einer Reihe von Höhepunkten, wenn sie in der Nähe war, und Tiefpunkten, wenn das nicht der Fall war. Es kam Lucern so vor, als ob die Langeweile seines Lebens vor Kate einem solchen Zustand beinahe vorzuziehen wäre. Es war sicherer so.
Vielleicht sollte er eine gewisse Distanz zwischen ihnen schaffen. Die Konferenz würde immerhin am nächsten Tag vorüber sein, er würde wieder nach Toronto fliegen und sie würde nach New York zurückkehren.
Und all diese Leidenschaft und das Lachen würden zu einer Erinnerung werden, dachte er traurig. Kate hatte ihn für eine Weile wieder zum Leben erweckt. Er hatte das genossen. Aber nun würde es wehtun, zu seiner alten, leeren Existenz zurückkehren zu müssen. Er hatte sich lange nicht mehr dafür interessiert, Freundschaften zu schließen, denn diese Freunde waren immer gestorben oder er hatte sie hinter sich lassen müssen, wenn er umzog. Es war einfach leichter gewesen, sich nicht mit so etwas abzugeben. Er wünschte sich beinahe....
„Kommen Sie, Luc.” Jodi stand neben seinem Stuhl und wartete. „Wir gehen in den Pub hier im Hotel und essen schnell etwas. Danach können wir uns dann auf die Roundhouse-Party vorbereiten.”
Lucern schüttelte seine Melancholie ab und stand auf. „Und was ist das Thema dieser Party?”
„Wissen Sie das nicht?” Sie wirkte überrascht.
„Sollte ich?”, fragte er. Argwohn überfiel ihn.
„Es ist ein Vampirball. Sie werden die Hauptattraktion sein!”
Lucern schaffte es, keine Grimasse zu schneiden, aber er war kein glücklicher Vampir. Er hatte die Rock’n’Roll-Party am Abend zuvor genossen, aber heute war er nicht in Partystimmung. Und die Hauptattraktion zu sein klang eher erschreckend.
17
„Ich denke, wir sind hier fertig.” Kate nickte zu dieser Bemerkung von Allison, als sie sich umsah und ihre Arbeit noch einmal kritisch begutachtete. Schwarze Tischtücher, blutrote Rosen auf jedem Tisch und nur schwache Beleuchtung. Alles war bereit.
„Du solltest dich lieber umziehen. Die Gäste werden in einer halben Stunde eintreffen, und du und Luc, ihr solltet zu den Personen gehören, die sie empfangen”, warnte die Cheflektorin. Kate verzog das Gesicht, aber dann nickte sie und bedeutete Chris mit einem Winken, dass es Zeit war zu gehen. Sie machte sich auf, den Ballsaal zu verlassen.
Allison, Chuck, Tom und Deeana waren bereits umgezogen; sie waren einer nach dem anderen für eine Weile verschwunden, um ihre Kostüme anzuziehen, während die anderen weiter an der Dekoration arbeiteten. Kate und Chris waren die Einzigen, die sich noch nicht umgezogen hatten. Kate hatte das bewusst vor sich her geschoben. Sie freute sich nicht darauf, Lucern zu sagen, dass er an diesem Abend die Hauptattraktion war. Sie wusste, dass er alles andere als erfreut sein würde, und nach dem Lachen und der Leidenschaft, die sie geteilt hatten, fürchtete sie jetzt, dass der mürrische, säuerliche Lucern
Weitere Kostenlose Bücher