Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3
sollte lieber gehen.” Lucern blickte überrascht zu seinem Bruder auf. Einen Augenblick glaubte er, Bastien versuchte, ihre Mutter zu meiden, aber dann schaute er zum Wagen und sah, wie eine blonde Frau ausstieg.
„Kate”, hauchte er. Er stand einfach nur da, während sein Bruder in seinen Van stieg. Die Limousine fuhr im Rückwärtsgang die Einfahrt hinunter und ließ Kate zurück, dann folgte Bastiens Van.
Kate und Luc standen immer noch da und starrten einander an. Erst nachdem beide Fahrzeuge lange weg waren, bewegte Kate sich vorwärts. Lucern bemerkte, dass auch seine Füße ihn näher zu ihr trugen. Sie trafen sich auf halbem Weg, standen da und blickten einander in die Augen. Schließlich sagte Kate: „Können wir reingehen?”
„Oh.” Lucern blinzelte. Das waren nicht die ersten Worte gewesen, die er sich erhofft hatte. Aber sie waren besser als ein Tritt in den Hintern. Als sie das letzte Mal hier gewesen war, hatte sie nicht ins Haus gehen wollen. Es müsste also ein gutes Zeichen sein. Aber er war ungeduldig, ihre Entscheidung zu hören. Also griff er ihren Arm, drehte sich auf dem Absatz um und drängte sie zur Haustür.
Nachdem sie eingetreten waren, warf Lucern die Tür hinter sich zu, lehnte sich dagegen und verschlang Kate mit den Augen. Würde sie ihn zum glücklichsten Mann auf Gottes Erde machen oder zum unglücklichsten, den es je gegeben hatte? Er hoffte auf das Erstere. „Ich liebe dich.” Das war ein guter Anfang, dachte Luc. „Und ja, ich werde dich heiraten und mein Leben mit dir verbringen.”
Lucern wollte nach ihr greifen, dann bremste er sich. „Was ist mit deiner Familie?”
„Ich kann sie nicht vollkommen aufgeben, Luc”, gab sie entschuldigend zu. „Ich liebe sie. Aber ich werde sie nicht mehr sehen und ihnen nur noch schreiben, wenn es offensichtlich wird, dass ich nicht altere.”
Lucern schob sich von der Tür weg und nahm sie in die Arme. Ihre Lösung war einfach wunderbar. Er küsste sie mit aller Erleichterung, Liebe und Dankbarkeit, die er empfand, dann hob er sie hoch und trug sie die Treppe hinauf auf sein Schlafzimmer zu, „Ich liebe dich, Kate. Ich werde dich glücklich machen. Du wirst diesen Entschluss nicht bedauern”, versicherte er ihr zwischen Küssen überall auf ihr Gesicht.
„Das weiß ich”, sagte sie leise, die Arme um seinen Hals geschlungen. „Und wir werden uns gegenseitig glücklich machen.”
Sie hatten sein Zimmer beinahe erreicht, als sie sich räusperte und fragte: „Ah, Luc?”
„Ja, Liebste?”, fragte er, als er die Tür mit der Schulter aufschob. Nun bekam sie auch sein Schlafzimmer zu sehen. Alle Zweifel, dass er vielleicht doch in einem Sarg schlief, verschwanden sofort. Es stand außer Frage, dass es sich um Lucs Zimmer handelte. Wie der Mann selbst war es eine sehr männliche Mischung aus Schwarz, Silber und Alabaster. Die Fenster und das Bett waren mit schwarzem Tuch verhängt, das die Sonne abhalten sollte.
Erst als Lucern sie auf das Bett gelegt hatte und sich über sie beugte, fiel ihr wieder ein, was sie hatte fragen wollen. Sie legte die Hand auf seine Schulter, um ihn davon abzuhalten, sie zu küssen, und fragte: „Wird es wehtun?”
Lucern hielt inne und zog die Brauen hoch. „Die Veränderung?” Kate nickte. „Hm.” Er runzelte die Stirn. „Ich bin nicht sicher. Ich habe noch nie zuvor jemanden verändert.” Er zögerte, dann setzte er dazu an aufzustehen. „Ich werde meine Mutter anrufen und sie fragen. Sie sollte es wissen.”
„Nein.” Kate setzte sich, schlang die Arme um seine Schultern und drückte das Gesicht an seinen Bücken, dann schloss sie: „Nein. Es ist egal, ob es wehtut. Ich würde für dich auch durch die Feuer der Hölle gehen.”
Sie spürte, wie sein Rücken vor Lachen vibrierte. „Und eine Blutbank überfallen und dich mir als Mahlzeit anbieten.”
Er drehte sich um und nahm ihren Kopf in beide Hände, dann fügte er hinzu: „Und sogar irgendwann den persönlichen Kontakt mit deiner Familie aufgeben.” Er senkte den Kopf, um einen sanften, ehrfürchtigen Kuss auf ihre Lippen zu drücken. „Ich bin ein sehr glücklicher Mann.”
Kate nickte ernst. Dann verzog sie spöttisch die Lippen und sagte: „Hoffen wir, dass du das auch noch in hundert Jahren sein wirst, wenn ich dich anmeckere, du sollst den Müll raustragen und dem Baby die Windeln wechseln.”
Lucern lachte leise und drückte sie wieder aufs Bett. „Das wird mir ein Vergnügen sein. Alles mit dir ist ein
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