Ein Vampir zum Vernaschen: Argeneau Vampir 3
dachte daran, selbst mit dem Schreiben anzufangen, um mit seinem Namen und Gesicht noch mehr Geld zu machen. Leider hatten die Probekapitel, die er Kate vor einigen Wochen geschickt hatte, deutlich gezeigt, dass er kein Talent hatte. Kate hatte die letzten zwei Stunden versucht, ihn zu überreden, einen Ghostwriter anzuheuern. Nun gab sie auf und sah Chris stirnrunzelnd an. Sie waren auf der „Buchmesse”. Heute gab es keinen LeserundAutorentreff mehr; stattdessen war von zehn Uhr morgens bis zwei Uhr mittags Signieren angesetzt, und jeder an der Konferenz teilnehmende Autor signierte Bücher und unterhielt sich mit Lesern.
Kate und Lucern waren eine Minute nach zehn eingetroffen. Das war nur eine Minute zu spät gewesen, aber es hätte erheblich mehr werden können, wenn Chris sie nicht zur Eile getrieben hätte, indem er um neun Uhr dreißig an ihre Tür gehämmert und gebrüllt hatte „Steht auf, steht auf! Wir müssen gehen.” Kate war selbstverständlich nicht in ihrem Zimmer gewesen. Sie war dankbar, dass ihr Arbeitskollege das nicht wusste. Lucern und sie hatten die Anzahl der Kondome erstaunlich verringert. Offenbar hatten Vampire ein erheblich größeres Durchhaltevermögen als der durchschnittliche Mann. Sie waren auch unglaublich erfindungsreich, obwohl Kate nicht wusste, ob das für alle Vampire galt oder nur für Lucern. Sie nahm an, dass man in mehr als sechshundert Jahren ein paar mehr Tricks lernte als während einer normalen Lebensspanne. Jedenfalls hatte sie jeden einzelnen davon sehr genossen.
„Ja. Er war sehr beschäftigt, und die Menge hat sich regelrecht auf ihn gestürzt und seine Bücher wie verrückt abgeschleppt”, erklärte Chris.
Kate warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Es war erst zwölf, und das Signieren würde noch zwei Stunden dauern. „Wir haben schon extra viele mitgenommen. Sie sind.... ”
„Weg”, verkündete Chris. „Er hat sie alle aufgebraucht.”
„Wir hätten mehr bringen sollen”, seufzte Kate. „Was macht er jetzt?”
„Er sitzt einfach da und redet mit den Lesern. Was in Ordnung ist, aber er hat sich beschwert, dass er müde sei. Er hat mich geschickt, um zu fragen, ob er sich ein wenig hinlegen könnte. Willst du, dass ich ihn raufbringe?”
„Nein, ich werde..,” Sie hielt inne.
Sie hatte gerade sagen wollen, dass sie ihn nach oben bringen würde, sich dabei aber nichts gedacht. Sie hatte keine Zweifel daran, dass Lucern erschöpft war. Es war eine ermüdende Nacht gewesen, mit dem Angriff und ihrem Liebesmarathon. Sie waren schon früh am Morgen das erste Mal aufgewacht, und dann hatten sie stundenlang ihren Spaß gehabt, bis Chris sie unterbrochen hatte, um sie an das Signieren zu erinnern. Der arme Vampir musste tatsächlich sehr müde sein. Aber wenn sie mit ihm nach oben ging, bestand die Gefahr, dass sie dort wieder anfingen, wo sie am Morgen aufgehört hatten und Kate war sich gar nicht sicher, ob sie die Willenskraft hatte, sich zu weigern.
„Was ist denn mit deinem Hals?”, fragte Chris plötzlich. Sie hatte ihn zerstreut gerieben. Kate nahm ihre Hand weg. Sie hatte Bissspuren am Hals und an einigen anderen Stellen ihres Körpers. Selbstverständlich hatte sie erwartet, dass Luc sie beißen würde. Sie hatte vorgehabt, ihn zu erfrischen. Nur hatte sie einfach, nicht erwartet, dass er sie so oft und an so vielen Stellen beißen würde.
Er war wirklich wie ein Tier, und sie konnte nicht genug von ihm bekommen. Besonders, da sie sich jetzt einfach hervorragend fühlte. Sie hatte keine Schwäche und keinen Schwindel gespürt, nach dem er sich von ihr genährt hatte. Naja, am Anfang war sie ein paar Mal ohnmächtig geworden, aber das war ein geringer Preis für das, was sie genossen hatte. Er hatte sie wirklich für alle anderen Männer verdorben.
„Kate. Was ist mit deinem Hals?”, wiederholte Chris.
Sie machte eine wegwerfende Bewegung. „Nichts. Und ja, bitte. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du ihn zur Suite bringen würdest. Nur für den Fall, dass unterwegs irgendwo Fans lauern und ihn belästigen wollen.”
Tatsächlich schien Lucern mit den Fans ganz gut zurechtzukommen. Und im Gegenzug waren sie schrecklich nett zu ihm. Kate machte sich mehr Sorgen, ob ihm oben vielleicht noch so ein Spinner auflauern würde wie am Vorabend. Aber Chris wusste nichts von dieser Sache. Niemand tat das.
„Also gut.” Stimmte Chris zu. „Ich komme sofort zurück, falls meine Autoren etwas brauchen.”
„Danke. Ich werde so lange auf
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