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Eine Andere Welt

Eine Andere Welt

Titel: Eine Andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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allein für ihn schlug, den Star. Nun, und dadurch vielleicht auch für Heather.
Sie verdiente es: sie hae heute abend gut gesungen. Beinahe so gut wie – Jason schmunzelte in sich hinein. Sehen wir die Dinge, wie sie sind, dachte er. Die Leute drehen nicht ihre Farbfernseher auf, um einen Gaststar zu sehen, egal wie gut er ist: sie schalten ein, um mich zu sehen. Und ich bin immer da. Jason Taverner hat seine Fans noch nie enäuscht und wird es auch in Zukun nicht tun. Gleichgültig, wie Heather über die ihren denken mag.
»Du magst sie nicht«, sagte Jason, als sie sich durch den stickigen, nach Schweiß riechenden Flur kämpen, »weil du dich selbst nicht magst. Insgeheim wirfst du ihnen schlechten Geschmack vor.«
»Sie sind dumm und primitiv«, murmelte Heather zwischen zusammengebissenen Zähnen, und dann unterdrückte sie einen Fluch, als ihr der große flache Hut vom Kopf gestoßen wurde und für immer im Gewoge ihrer Verehrer verschwand.
»Sie sind gewöhnliche Leute«, sagte Jason, die Lippen an ihrem Ohr, das in der enormen rotschimmernden Haarpracht fast ganz verborgen war, der berühmten Haarkaskade, die von Schönheitssalons im ganzen Land kopiert wurde.
»Ich mag das Wort nicht hören«, sagte Heather verdrießlich.
»Sie sind gewöhnliche Leute, und sie sind Schwachsinnige«, sagte Jason. Er zwickte sie ins Ohrläppchen. »Denn sonst wären sie nicht hier. Stimmt‘s?«
Sie seufzte.
»O Go, in der Maschine zu sitzen und durch die leere Lu zu kreuzen. Danach sehne ich mich am meisten, nach einer unendlichen Leere. Ohne menschliche Stimmen, ohne menschliche Gerüche, ohne menschliche Kiefer, die Plastikkaugummi in neun schillernden Farben kauen.«
»Du scheinst sie wirklich zu hassen«, sagte er.
Sie nickte mit Entschiedenheit. »Ja. Und du tust es auch.« Sie blieb einen Moment lang stehen und musterte ihn. »Du weißt, daß du deine verdammte Stimme verloren hast; du weißt, daß du vom Ruhm vergangener Tage zehrst, die niemals wiederkehren werden.« Sie überraschte ihn mit einem warmen Lächeln. »Werden wir alt?« sagte sie durch das Stimmengewirr und Gequietsche der Fans. »Gemeinsam? Wie Mann und Frau?«
»Sechser werden nicht alt«, sagte Jason.
»O doch«, sagte Heather. »Und ob sie alt werden.« Sie hob die Hand und berührte sein welliges braunes Haar. »Wie lange färbst du es schon, Liebster? Seit einem Jahr? Drei Jahren?«
»Steig ein«, sagte er brüsk und schob sie vor sich her aus dem Gebäude und über den Gehsteig des Hollywood Boulevard.
»Ich steige ein«, sagte Heather, »wenn du mir ein hohes B vorsingst. Du wirst dich erinnern, daß du ...«
Er stieß sie unsan ins Innere, folgte ihr und wandte sich zurück, um Al Bliss beim Schließen der Tür zu helfen. Dann waren sie fort und stiegen in den von Regenwolken verhangenen Nachthimmel, den vom Widerschein des Lichtermeers schimmernden Himmel von Los Angeles. So soll das Leben sein, dachte er. Für dich und für mich, denn wir sind Sechser. Wir zwei. Ob die anderen es wissen oder nicht.
Und doch ist es nicht so, wie es gedacht war, sagte er sich grimmig. Die Entwicklung war eine andere gewesen, als die Initiatoren gedacht haen. Alles war schiefgegangen, wenigstens in ihren Augen. Die großen Gelehrten, die geplant und gerechnet und sich verkalkuliert haen.
Vor fünfundvierzig schönen Jahren, als die Welt noch jung gewesen war und Regentropfen an den inzwischen verschwundenen japanischen Kirschbäumen in Washington D. C. gehangen haen. Und der Du von Frühling und Auruch, der das edle Experiment umgeben hae. Jedenfalls für eine Weile.
»Laß uns nach Zürich gehen«, sagte er laut.
»Ich bin zu müde«, sagte Heather. »Außerdem ödet dieser Ort mich an.«
»Das Haus?« erwiderte er ungläubig. Heather hae es selbst als Zufluchtsort für sie und ihn ausgesucht, und jahrelang haen sie dort ihre Zuflucht gefunden – besonders vor den Fans, die Heather so sehr verabscheute.
Sie seufzte. »Das Haus. Die Schweizer Uhren. Das Schwarzbrot. Das Kopfsteinpflaster. Der Schnee auf den Hügeln.«
»Auf den Bergen«, korrigierte er sie bekümmert. »Nun, dann werde ich ohne dich gehen.«
»Und dir eine andere anlachen?«
Er blickte sie verständnislos an.
»Willst du vielleicht, daß ich mir eine andere anlache?« fragte er zurück.
»Du und dein Magnetismus. Dein Charme. Du könntest jedes Mädchen auf der Welt in dein großes Messingbe locken. Nicht daß du besonders aufregend wärst, wenn du erst darin liegst.«
»Go«, sagte er

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