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Eine Andere Welt

Eine Andere Welt

Titel: Eine Andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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mir immer noch die Schuld am mangelnden Erfolg der beiden ...«, begann er.
»Da haben wir es«, sagte Marilyn. Sie hob einen Plastikbeutel aus der Geschirrspüle und hielt ihn einen Augenblick lang hoch, das Gesicht noch immer blutleer und starr, die Augen geweitet und stier. Dann riß sie den Beutel auf, schwang ihn und kam rasch auf Jason zu.
Es geschah zu schnell.
Er wich instinktiv zurück, doch seine Reaktion war zu langsam und kam zu spät.
Der gelatineartige Kallisto-Haschwamm mit seinen fünfzig Saugröhren klammerte sich an ihm fest, verankerte sich an seiner Brust. Schon fühlte er, wie die Saugröhren sich in ihn bohrten, in seine Brust.
Er stürzte zum Küchenschrank, riß eine halbgefüllte Flasche Scotch heraus, schraubte mit fliegenden Fingern den Verschluß ab und goß den Whisky über die gelatineartige Kreatur. Seine Gedanken waren klar, er geriet nicht in Panik, sondern stand da und übergoß das Ding mit Scotch.
Sekundenlang geschah nichts.
Es gelang ihm noch immer, seine fünf Sinne beisammenzuhalten und nicht in sinnloser panischer Angst zu fliehen. Dann geriet das quallige Ding in blubbernde Bewegung, schien zu schrumpfen und fiel von seiner Brust ab und auf den Boden. Es war tot.
Jason fühlte eine plötzliche Schwäche in den Beinen und setzte sich an den Küchentisch. Er wehrte sich gegen die andrängende Bewußtlosigkeit. Einige der Saugröhren waren in ihm geblieben und noch lebendig. »Nicht schlecht«, brachte er mühsam hervor. »Beinah häest du mich gekriegt, du verdammte kleine Schlampe.«
»Nicht beinah«, sagte Marilyn Mason kalt. »Einige der Saugröhren sind noch in dir, und du weißt es; ich sehe es dir an. Die wirst du mit einer Flasche Scotch nicht herausbringen. Nichts wird sie herausbringen.«
An diesem Punkt wurde er ohnmächtig.
Undeutlich sah er, wie die grünen und grauen PVC-Fliesen ihm ins Gesicht kippten, und dann war um ihn nur noch Leere.
Schmerz. Er schlug die Augen auf und berührte in einer Reflexbewegung seine Brust. Sein seidener Maßanzug war verschwunden; er trug ein Krankenhausnachthemd und lag flach auf einem Krankentransportwagen. »Go«, sagte er mit schwerer Zunge, als er zwei weißgekleidete Pfleger ausmachte, die den Transportwagen eilig durch einen Korridor schoben.
Heather Hart war bei ihm, besorgt und im Schock, doch wie er behielt sie einen klaren Kopf. »Ich wußte, daß etwas an der Sache faul war«, sagte sie, als die Pfleger ihn in ein Zimmer gebracht haen. »Ich wartete nicht lange, sondern ging dir nach.«
»Wahrscheinlich dachtest du, wir wären zusammen im Be«, sagte er schwach.
»Der Arzt sagte«, erzählte Heather, »daß du fünfzehn Sekunden später der somatischen Verletzung, wie er es nennt, erlegen wärst. Dem Eindringen dieses Geschöpfs in dich.«
»Ich machte die verdammte Qualle unschädlich«, ächzte er. »Aber ich kriegte nicht mehr alle Saugröhren heraus. Es war zu spät.«
»Ich weiß«, sagte Heather bekümmert. »Der Arzt sagte es mir. Sie wollen gleich einen Eingriff vornehmen; vielleicht können sie noch etwas tun, wenn die Saugröhren nicht zu tief eingedrungen sind.«
»Ich war gut in der Krise«, murmelte Jason durch zusammengebissene Zähne; er schloß die Augen und ertrug den Schmerz. »Aber nicht gut genug. Nicht ganz. « Als er die Augen wieder öffnete, sah er, daß Heather weinte. »Steht es so schlecht?« fragte er sie, und dann hob er die Hand und ergriff ihre Rechte. Der Druck ihrer Finger sagte ihm, daß sie ihn liebte.
Dann blieb von allem nur noch der Schmerz. Nichts sonst, keine Heather, kein Krankenhaus, keine Pfleger, keine Lampen. Und kein Geräusch. Es war ein Augenblick aus der Ewigkeit, der ihn vollständig aufsog.
2
    L

icht sickerte in die Welt zurück und füllte sein Gesichtsfeld mit diesigem Rot. Er öffnete die Augen und hob den Kopf, blickte umher. Er erwartete Heather oder den Arzt zu sehen.
    Er lag allein im Zimmer. Niemand war bei ihm. Eine Kommode mit einem gesprungenen Frisierspiegel, häßliche alte Lampenfassungen, die aus den feigen Wänden ragten. Und irgendwo in der Nähe das Schmeern eines Fernsehempfängers.
Er war nicht im Krankenhaus.
Und Heather war nicht bei ihm; ihre Abwesenheit machte die Leere doppelt fühlbar. Go, dachte er. Was ist passiert?
    Die Schmerzen in seiner Brust haen aufgehört. Noch ein wenig benommen, schlug er die schmutzige Wolldecke zurück, setzte sich aufrecht, rieb sich die Schläfen mit den Fingerspitzen und versuchte seine Gedanken zu sammeln.
    Das

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