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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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seiner Stimme und die Berührung seiner Hand an ihrer Wange drangen durch ihr Entsetzen, und mit einem Aufschluchzen sank sie in seine Arme.
    »Ich will nach Hause«, weinte Gillian.
    »Bald«, versprach er ihr. »Jetzt stell dich hinter mich und bleib dort.«
    Das raue Kommando riss sie aus ihrem Entsetzen, und schnell folgte sie seinem Befehl, denn sie hörte das Rufen der Soldaten, die zum Stall gelaufen kamen. Die Flammen hinter ihr stiegen höher, und sie wusste, wenn die Männer des Königs hereinkamen und die toten Soldaten sahen, würden sie Brodick angreifen.
    Sie wandte sich zum König und sah, wie er sich Tränen von den Wangen wischte und dann die Schachtel wieder schloss. Er wickelte den Schatz in die Tunika, steckte sie wieder in den Tornister und kam dann endlich auf die Beine.
    Auch er musste die Soldaten gehört haben, denn er stellte sich neben Brodick. Als seine Männer in den Stall drängten, hob er die Hand.
    »Sind das Eure Männer oder seine?«, fragte Brodick.
    »Meine«, antwortete der König.
    Seine Stimme war von einer tödlichen Ruhe. »Kommt mit mir«, befahl er Brodick, und eilends verließen alle den Stall.
    Brodick zog Gillian hinter sich her. Als sie den Hof erreichten, blieb er stehen und pfiff schrill. Dylan und Robert kamen auf ihren Pferden angaloppiert.
    »Bring sie hier heraus«, befahl er Dylan. »Robert, du wartest auf Bridgid und nimmst sie mit.«
    Sie hatte keine Zeit mehr zu protestieren. Dylan griff nach ihr, hob sie hoch und trieb seinen Hengst zum Galopp.
    »Lasst die Highlander herein«, rief John seinen Soldaten zu, dann winkte er Iain und Ramsey, Brodick und ihm ins Schloss zu folgen.
    Alford hatte nicht untätig gewartet. Er hatte die Zeit genutzt, um noch mehr seiner Soldaten um sich zu versammeln, und mindestens ein Dutzend seiner Männer standen in der Nähe der Vorratskammer. Brodick und Iain traten hinter den König, doch Ramsey hatte Bridgid entdeckt, die in einer Ecke des Raumes saß. Mit weit ausholenden Schritten lief er zu ihr. Er packte ihre Hand, riss sie auf die Beine und zog sie stumm mit sich.
    Sie hatte viel zu viel Angst, um mit ihm zu sprechen. Noch nie zuvor hatte sie Ramsey so wütend gesehen. Er machte ihr beinahe genauso viel Angst, wie die englischen Barone es getan hatten. Er sagte auch kein Wort zu Robert, als er mit ihr zusammen aus dem Schloss trat. Er bedeutete ihm nur, Bridgid wegzubringen, dann wandte er sich um und strebte mit gesenktem Kopf ins Schloss zurück.
    Der König sprach leise mit Iain Maitland, als Ramsey zu ihnen trat. Er hörte nicht, was John sagte, bis der König fragte, ob es Iains Sohn gewesen war, der entführt worden war. Iain nickte nur kurz zustimmend, dann streckte der König die Hand aus und verlangte das Schwert des Lairds.
    »Darf ich es mir ausleihen?«
    Iain erlaubte ihm zögernd, die Waffe zu nehmen. John wandte sich um, in einer Hand trug er das Schwert, in der anderen hielt er den Tornister, damit ging er langsam zu dem Tisch, an dem Alford wartete.
    Der Baron wollte aufstehen, doch John befahl ihm, sitzen zu bleiben. »Dieser Tag ist voller Enttäuschungen«, bemerkte er, und seine Stimme war so frostig wie der kälteste Winterabend. »Dann habt Ihr den Schatz also nicht gefunden?«, fragte Alford, und in seinen Augen lag ein Lächeln. Als John ihm nicht antwortete, nahm Alford an, dass er Recht behalten hatte. »Müssen die Highlander noch hier sein, Mylord?«, rief er angeekelt.
    John bemerkte, wie aufgeregt Hugh und Edwin waren. Sie warfen den Lairds ängstliche Blicke zu und zeigten ihre offensichtliche Furcht. Der König musterte kurz Iain Maitland, doch der Laird merkte das gar nicht. Aus seinen Augen sprühte tödlicher Hass, und er fixierte genau wie Laird Buchanan seine Opfer.
    »Machen sie Euch Angst, Alford?«, stichelte John und deutete mit dem Kopf auf die Highlander.
    Sie machten Alford nervös, doch gleichzeitig fühlte er sich auch recht selbstgefällig, weil er wusste, dass sie ihm nichts antun konnten. Wenn einer von ihnen zu seinem Schwert griff, so würden seine Männer und die Wache des Königs sie überwältigen.
    »Nein, sie machen mir keine Angst, aber sie sind … unzivilisiert.«
    »Seid nicht so ungastlich«, schalt John ihn milde.
    Mit dem Tornister in der einen und Iains Schwert in der anderen Hand umkurvte John langsam den Tisch. »Der heutige Tag hat all den Schmerz zurückgebracht«, sagte er ausdruckslos. Er wandte sich an die Lairds und erklärte: »Ich habe nur eine

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