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Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Eine Braut fuer den italienischen Grafen

Titel: Eine Braut fuer den italienischen Grafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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telefonisch über ihre Absichten zu unterrichten.“
    „Bitte?“ Es fiel ihm schwer, diese Information zu verdauen. Versuchte sie tatsächlich bewusst, ihn zu täuschen? Sie intrigierte gegen ihn! Der Schock bereitete ihm geradezu körperliche Schmerzen.
    „Ich wusste, dass Sie es nicht gutheißen, doch Sie hatten Ihrer Frau die Leitung des Weinguts übertragen …“
    Vittorio stützte sich mit der Hand auf dem Schreibtisch ab. Er zwang sich, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen und den Zorn, der in ihm hochkochte, zu unterdrücken. Erst musste er sich anhören, was Antonio zu sagen hatte, dann würde er Ana zu Wort kommen lassen. „Was ist geschehen?“
    „Wie ich erst gestern erfahren habe, ist Bernardo nach Mailand gefahren, um seinen eigenen Wein zu vermarkten. Die Contessa erteilte ihm die Erlaubnis dazu und arrangierte sogar die Termine für ihn.“
    „Seinen eigenen Wein?“ Vittorio versuchte logisch zu denken und sich nicht von seiner Wut, dem Schmerz und der Angst verzehren zu lassen. Will Bernardo mit Anas Unterstützung die Winzerei an sich reißen? überlegte er. War dieser Plan erst während seiner Abwesenheit gereift oder schon lange vorher? Einerseits erschien ihm die Vorstellung absurd, andererseits wirkte sie wie die Neuauflage dessen, was nach dem Tod seines Vaters geschehen war.
    Als er damals von der Beerdigung heimgekehrt war, hatte er gehofft, seine Mutter würde ihm jetzt endlich ihre Zuneigung schenken. Stattdessen hatte sie ihm endgültig den Rücken gekehrt. Damals hatte er jegliche Hoffnung auf Liebe für immer begraben.
    Dann war Ana gekommen, und der letzte Hoffnungsfunke, der wider Erwarten tief in seinem Inneren verborgen überlebt hatte, war in ihrer heilsamen Gegenwart stetig gewachsen.
    Mit einem Mal wurde ihm eiskalt. Er wandte sich an seinen Manager: „Danke für die Information. Ich werde mich sofort damit befassen.“ Er verabschiedete den Mann mit einem Nicken, dann blickte er aus dem Fenster, ohne etwas wahrzunehmen. Bis zum Horizont erstreckten sich dort die Reihen seiner wertvollen Weinstöcke, die den Wohlstand der Familie begründeten. Dort draußen hatte er Ana in seinen Armen gehalten und geliebt.
    Dennoch hatte sie ihn verraten! Wie es aussah, hatte sie sich mit seinem Bruder verbündet und gegen ihn gearbeitet. Dabei hatte sie das in sie gesetzte Vertrauen schamlos ausgenutzt. Das war der schlimmstmögliche Verrat!
    Ana kam hinter ihrem Schreibtisch hervor, als Vittorio in ihr Büro stürmte.
    „Wie schön, dass du wieder hier bist“, rief sie, ging auf ihn zu und streckte ihm die Arme entgegen, um ihn zu umarmen und zu küssen.
    Doch er blieb stocksteif neben der Tür stehen und sah sie abweisend an.
    Anscheinend hat er schon gehört, was Bernardo mit meiner Hilfe unternommen hat, dachte sie und ließ die Arme sinken. „Du bist wütend“, stellte sie fest.
    „Eher neugierig.“
    Sein kalter Tonfall machte ihr Angst. Sie hatte ganz vergessen, wie unnahbar er sich geben konnte. Er stand an den Türrahmen gelehnt, die Hände in den Hosentaschen, und wartete schweigend auf eine Erklärung.
    Natürlich hatte sie seine Reaktion vorhergesehen und sich auf dieses Gespräch vorbereitet. Sie hatte geahnt, dass er sich von ihr distanzieren würde, um sich selbst zu schützen. Gleichzeitig hatte sie darauf gebaut, dass ihre Liebe zueinander ihm Nachsicht verleihen würde. Dieser Gedanke hatte ihr im Verlauf der letzten Woche immer wieder neuen Mut verliehen. Als er ihr nun jedoch so eiskalt und scheinbar gleichgültig gegenüberstand, vergaß sie all ihre sorgfältig zurechtgelegten Argumente, und Panik befiel sie. Wenn er sie so finster ansah, wenn er zu ihr wie zu einer Fremden sprach, die er nicht leiden konnte, tat ihr das Herz weh. „Vittorio“, sagte sie schließlich, und ihre Worte klangen wie ein Flehen, auch wenn ihre Stimme fest blieb. „Bernardo hat mich einen Wein verkosten lassen, den er selbst verschnitten hat. Er hat schon lange daran gearbeitet …“
    „Seltsam. Ich glaubte, über alle Vorgänge in meiner Firma informiert zu sein. Meines Wissens ist mein Bruder nicht Winzer, sondern Assistent des Managers. Oder hast du ihn in meiner Abwesenheit befördert?“ Er sprach in einem schneidenden Tonfall, der Ana zutiefst verletzte.
    So ähnlich muss es Constantia Tag für Tag ergangen sein, dachte sie erschüttert. Ihr Mann war für sie unerreichbar gewesen, er hatte sein Herz förmlich mit einer dicken Schicht aus Eis gepanzert. Kein Wunder, dass sie

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