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Eine Frau geht ihren Weg

Eine Frau geht ihren Weg

Titel: Eine Frau geht ihren Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Howard
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Mülleimer und stellte dann das restliche Eis in den Gefrierschrank. Dabei fiel ihr gar nicht auf, dass Daniel unmittelbar hinter ihr stand. Erst, als die Tür des Gefrierschranks zuklappte, ohne dass sie sie berührt hatte, drehte sich Sybil erstaunt um.
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    „Ich wollte dich noch einmal an unsere Verabredung für morgen früh erinnern. Punkt neun erwarte ich dich in meinem Büro”, sagte Daniel. Sie standen so dicht voreinander, dass Sybil seinen Atem auf ihrem Gesicht spürte.
    „Ich werde es nicht vergessen”, versicherte sie mit schwankender Stimme.
    Er beugte sich zu ihr herab und flüsterte: „Morgen früh wirst du wieder ganz Geschäftsfrau sein, und meine süße Sybil wird sich irgendwo hinter Miss Pagel verbergen.”
    Zart berührten seine Lippen ihre Stirn. „Ich möchte einen Abschiedskuss von dir haben. Einen, an den ich mich immer erinnern kann.”
    Sybil schluckte. Nichts wünschte sie sich sehnlicher, als die Hand auszustrecken und die harten Muskeln seiner Brust zu berühren. Durfte sie es wagen, ihm einen letzten Kuss zu gestatten?
    Wieder fuhr sie sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen und nickte.
    Langsam, als befürchtete er, jede hastige Bewegung könne sie vertreiben, legte Daniel ihr die Arme um die Taille und zog sie an sich.
    Kaum ruhte sie an seiner breiten, kräftigen Brust, da schob Sybil jeden Gedanken an die Zukunft oder die Vergangenheit beiseite und konzentrierte sich nur noch auf die Gegenwart - auf Daniels Lippen, die in diesem Moment ihren Mund berührten.
    Es war ein berauschender Kuss. Unter den zarten Liebkosungen seiner Lippen schmolz ihr Widerstand im Nu dahin, und mit einem beglückten Seufzen öffnete sie ihm ihren Mund. Die Glut, die er in ihr entfacht hatte, teilte sich jeder Faser ihres Körpers mit. Sie hatte ihm die Arme um den Hals gelegt und gab sich ganz dem herrlichen Gefühl hin, unter ihren Händen seine festen Rückenmuskeln zu spüren.
    Doch während ihre Finger mit zartem Druck über seine Schulter und Nackenpartie strichen, fühlte sie plötzlich, wie er sich verspannte. Sie wusste, er würde sie jetzt loslassen und ihr seine Lippen entziehen. Unsagbare Traurigkeit überkam sie, und die Welt, die er ihr eben eröffnet hatte, versank schlagartig um sie herum.
    Als Daniel den Kopf hob, begegnete er ihrem Blick, einem Blick, in dem Schmerz und Begehren lagen. „Daniel”, flüsterte sie.
    Doch er legte ihr beschwichtigend den Finger auf den Mund. „Morgen”, sagte er leise, und nachdem er ihr noch einmal” einen zärtlichen Kuss gegeben hatte, ging er.
    Sein Kuss war alles andere als ein Abschiedskuss gewesen. Vielmehr schien er ein erregendes Versprechen zu enthalten.
    Der dumpfe Schmerz, den Sybil während der beiden letzten Monate empfunden hatte, war in jenem Moment verschwunden, in dem Daniel sich neben sie auf den Gartenstuhl setzte.
    Nachdenklich lehnte sich Sybil an den Eisschrank. Waren Daniel und sie vielleicht zu verschieden, um sich ein gemeinsames Leben aufzubauen? Und selbst wenn es so war, warum sollten sie nicht wenigstens zusammenbleiben, solange sie miteinander auskamen? Oder war es vielleicht schon zu spät dazu?
    Plötzlich kam ihr eine Idee. Lächelnd richtete sie sich auf, straffte energisch die Schultern und sagte laut zu sich selbst: „Morgen.” Die morgige Verabredung war ihre letzte Chance. Danach würde ihre Firma keine Verbindung mehr zu Southey Manufacturing haben. Aber ginge es nach ihr, würde sie eine sehr enge Verbindung zum Geschäftsführer von Southey eingehen!
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10. KAPITEL
    Sybil schlug die Augen auf und war hellwach. Es war noch sehr früh am Morgen, dennoch stand sie auf und ließ sich ein Bad einlaufen. Dabei ging sie höchst verschwenderisch mit ihrem parfümierten Badesalz um, und bald war der ganze Raum mit einer betörenden Duftwolke erfüllt.
    Sybil entspannte sich in den duftenden Schaumbergen. Schließlich stieg sie aus der Wanne und wickelte sich in ein flauschiges Badetuch.
    Lächelnd ging sie zu ihrer Kommode, um sich die verführerischste Unterwäsche herauszusuchen, die sie besaß. Sie wählte einen BH, der nur aus zwei winzigen Stückchen Satin und aus Spitze bestand, und ein Höschen, das noch winziger war.
    Sie hatte ihre Strumpfhose schon in der Hand, als ihr etwas Besseres einfiel. An diesem Tag würde sie die dünnen Seidenstrümpfe tragen, die sie sich für eine besondere Gelegenheit aufgehoben hatte. Als sie die spitzenbesetzten Strumpfhalter

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