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Eine Hand voll Asche

Eine Hand voll Asche

Titel: Eine Hand voll Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass
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für die Warnung«, sagte ich und legte just in dem Augenblick auf, da Amanda Whiting in Nadelstreifen und Power-Pumps meine bescheidene Hütte betrat.
    »Haben Sie eine Vorstellung davon, wie viele städtische, bundesstaatliche und staatliche Gesetze Sie mit Ihrem kleinen Fegefeuer der Eitelkeiten letzte Nacht übertreten haben?«
    Amanda war Chefanwältin der University of Knoxville, und sie nahm sowohl ihren Job als auch sich selbst sehr ernst.
    »So wie Sie die Frage formulieren«, sagte ich, »muss ich wohl annehmen, dass ›keine‹ nicht die Antwort ist, die Sie erwarten.«
    »Wiewohl es die Antwort wäre, die mir am liebsten wäre«, sagte sie, »doch Sie haben recht, es ist nicht die richtige Antwort.«
    »Okay, ich gebe auf«, sagte ich. »Wie viele?«
    »Ich weiß es noch nicht mal«, erwiderte sie. »Erstens hatten Sie keine Erlaubnis, ein offenes Feuer zu machen – zum Teufel, seit Monaten gilt ein allgemeines Verbot von offenem Feuer, weil alles trocken ist wie Zunder. Dann haben Sie staatlichen Besitz zerstört.«
    »Was für einen staatlichen Besitz? Das bisschen Gras, das wir verbrannt haben?«
    »Den Tankwagen der Farm.«
    Oh. Ich hatte gehofft, davon wüsste sie noch nichts. »Kommen Sie, Amanda«, sagte ich. »Ich habe miterlebt, wie Universitätspräsidenten vollkommen brauchbare Teppichböden rausgeworfen haben, die mal Tausende von Dollar gekostet hatten, nur weil das Büro eine Weile nicht renoviert worden war. Und Sie ziehen mir wegen der kaputten Windschutzscheibe und der ramponierten Motorhaube eines zwanzig Jahre alten Tankwagens die Ohren lang?«
    Sie starrte mich böse an. »Und die Flugsicherheitsbehörde sagt, Sie sind eine Gefahr für den Luftverkehr.«
    Ich konnte nicht anders, ich musste lachen. »Das ist so, als würde man sagen, eine Kerze ist eine Gefahr für die Motten«, sagte ich. »Dieses Flugzeug ist von seiner Route abgewichen und gesunken, um über den brennenden Autos zu kreisen. Wenn jemand eine Gefahr ist, dann dieser dämliche Pilot. Miranda und ich hätten umkommen können. Von den Propellern in Stücke gerissen. Sollen Piloten nicht wenigstens anderthalb Meter Abstand von unschuldigen Zuschauern und riesigen Feuern halten?«
    »Sie finden das alles wohl sehr komisch«, sagte sie, »aber das ist es nicht. Was wäre gewesen, wenn der Tankwagen Feuer gefangen hätte? Wenn das Haus auf dem angrenzenden Grundstück abgebrannt wäre? Wenn das Flugzeug abgestürzt wäre oder Ihre Doktorandin von dem fliegenden Reserverad getroffen worden wäre? All das hätte passieren können; viel hätte nicht gefehlt. Und wer würde zur Verantwortung gezogen werden? Die Universität. Und ich wäre diejenige, die hinter Ihnen aufräumen müsste.«
    »Aber nichts von all dem ist passiert, Amanda«, sagte ich ruhig in dem Versuch, sie zu beschwichtigen.
    »Aber es hätte passieren können .«
    Ich war versucht zu erwidern: Ist es aber nicht , doch ich wusste, dass damit nichts zu gewinnen war. Amanda und ich konnten uns den ganzen Tag widersprechen wie zwei zankende Hunde, ohne dass dabei mehr herausgekommen wäre als heisere Kehlen und bloßliegende Nerven. »Darf ich Ihnen etwas zeigen, Amanda?« Sie sah mich misstrauisch an, als wollte ich die Hose aufknöpfen und mich vor ihr entblößen, doch dann willigte sie achselzuckend ein. Ich drehte mich zu dem Arbeitstisch hinter meinem Schreibtisch um, nahm ein linkes Femur – einen Oberschenkelknochen, grauweiß verbrannt – und hielt es unter meine Schreibtischlampe. »Der stammt von einer der beiden Leichen, die wir letzte Nacht verbrannt haben«, sagte ich. »Sehen Sie diese Brüche? Dieses rechtwinklige, geradlinige Muster?« Ich zeigte mit der Spitze eines Bleistifts darauf, und sie beugte sich vor. Allmählich gewann ihre Neugier die Oberhand über ihre Entrüstung. »Diese Leiche war zum Teil skelettiert, als wir sie ins Auto gesetzt haben, und der Knochen war zum Teil schon getrocknet. Und jetzt sehen Sie sich den hier an.« Ich nahm von einem zweiten Tablett mit Knochen ein zweites Femur und hielt es neben das erste. »Das war frischer Knochen«, sagte ich, »von einer frischen Leiche. In diesem Knochen war immer noch viel Feuchtigkeit – genau wie bei frisch geschlagenem Holz, in dem noch jede Menge Saft ist. Sehen Sie den Unterschied bei den Brüchen?« Sie richtete pflichtschuldig die Augen darauf, doch dann schärfte sich ihr Blick, und sie sah etwas, und ihr Blick huschte von einem Knochen zum anderen.
    »Die Brüche in dem

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