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Eine kurze Geschichte von fast allem

Eine kurze Geschichte von fast allem

Titel: Eine kurze Geschichte von fast allem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Bryson
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eine Reihe katastrophaler Explosionen gehört, auf die dann eine lange Ruhepause folgt. Vielleicht befinden wir uns jetzt in dieser Periode. Derzeit sprechen die Anhaltspunkte dafür, dass große Teile der Magmakammer sich abkühlen und auskristallisieren. Flüchtige Stoffe werden frei; die müssen aber aufgestaut werden, damit es zu einer explosiven Eruption kommt.«
    Vorerst aber gibt es im Yellowstone-Park und um ihn herum zahlreiche andere Gefahren. Dies zeigte sich auf verheerende Weise in der Nacht des 17. August 1959 an einem Ort namens Hebgen Lake knapp außerhalb des Parks. 7 An jenem Tag, rund 20 Minuten vor Mitternacht, ereignete sich dort ein katastrophales Erdbeben. Es war mit einer Stärke von 7,5 auf der Richter-Skala nicht so heftig, wie Erdbeben sein können, aber mit seinen abrupten Stößen ließ es eine ganze Bergkette einstürzen. Das Ganze spielte sich auf dem Höhepunkt der sommerlichen Reisesaison ab, aber glücklicherweise besuchten damals noch nicht so viele Menschen den Yellowstone-Park wie heute. 80 Millionen Tonnen Gestein stürzten mit über 150 Stundenkilometern von dem Berg. Dabei erreichten sie eine derart hohe Energie, dass das vordere Ende des Erdrutsches sich auf der anderen Seite des Tales noch 120 Meter bergauf bewegte. Auf seinem Weg lag ein Teil des Campingplatzes von Rock Creek. 28 Camper kamen ums Leben, und 19 von ihnen wurden so tief begraben, dass man sie nicht mehr fand. Es waren sehr plötzliche und entsetzlich unberechenbare Zerstörungen. Drei Brüder zum Beispiel, die in einem Zelt schliefen, wurden verschont. Ihre Eltern dagegen lagen unmittelbar neben ihnen in einem zweiten Zelt – sie wurden hinweggefegt, und man sah sie nie wieder.
    »Irgendwann wird sich ein großes Erdbeben ereignen – und ich meine ein wirklich großes«, erklärt mir Doss. »Darauf können Sie wetten. Das hier ist eine große Erdbeben-Verwerfungszone.«
    Trotz des Bebens von Hebgen Lake und aller anderen bekannten Risiken wurden im Yellowstone-Nationalpark erst in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts ständige Seismometer installiert.
    Wer noch nicht richtig einschätzen kann, wie gewaltig und unausweichlich geologische Vorgänge sind, sollte sich die Tetons ansehen, eine großartig zerklüftete Bergkette unmittelbar südlich des Yellowstone-Nationalparks. Vor neun Millionen Jahren gab es die Tetons noch nicht. Rund um Jackson Hole erstreckten sich nur grasbewachsene Hochebenen. Aber dann öffnete sich in der Erde ein 65 Kilometer langer Graben, und seither erleben die Tetons ungefähr alle 900 Jahre ein großes Erdbeben, das ausreicht, um sie jedes Mal rund zwei Meter weiter in die Höhe zu heben. Diese Stöße, die sich über die Erdzeitalter hinweg ständig wiederholten, ließen die Berge zu ihrer heutigen majestätischen Höhe von mehr als 2.000 Metern aufsteigen.
    Die 900 Jahre sind ein Durchschnittswert, und der ist ein wenig irreführend. Nach Angaben von Robert B. Smith und Lee J. Siegel in ihrem Buch Windows into the Earth, einer geologischen Geschichte der Region, ereignete sich das letzte große Erdbeben im Bereich der Bergkette irgendwann vor 5.000 bis 7.000 Jahren. Die Tetons sind, kurz gesagt, unter allen Erdbebenregionen der Erde schon am längsten überfällig.
    Beträchtliche Gefahren gehen auch von hydrothermalen Explosionen aus. Sie können sich jederzeit praktisch überall ereignen und sind völlig unberechenbar. »Wissen Sie, natürlich leiten wir die Besucher in die Senken mit den Thermalquellen«, erklärt mir Doss, nachdem wir gemeinsam einen Ausbruch des Geysirs Old Faithful beobachtet haben. »Deshalb kommen sie her. Wussten Sie, dass es im Yellowstone-Nationalpark mehr Geysire und heiße Quellen gibt als auf der ganzen übrigen Erde zusammen?«
    »Nein.«
    Er nickt. »Es sind 10.000, und niemand weiß, wann sich die nächste Öffnung auftut.« Wir fahren zum Duck Lake, einem stehenden Gewässer mit einem Durchmesser von ein paar 100 Metern. »Der sieht völlig harmlos aus«, sagt er. »Es ist nur ein großer Teich. Aber früher gab es dieses Loch nicht. Irgendwann in den letzten 15000 Jahren hat es hier richtig geknallt. Da wurden mehrere zigmillionen Tonnen Erde, Gestein und überhitztes Wasser mit Überschallgeschwindigkeit ausgestoßen. Sie können sich vorstellen, was passieren würde, wenn so etwas beispielsweise unter dem Parkplatz am Old Faithful oder bei einem der Besucherzentren passiert.« Er blickt unglücklich drein.
    »Gäbe es denn überhaupt

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