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Eine letzte Breitseite

Eine letzte Breitseite

Titel: Eine letzte Breitseite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Signal.
    »Stoßen Sie von dem Franzosen ab, Thomas, sobald Mr. Grubbs Leute mit dem Ruder fertig sind«, sagte Bolitho. »Er hat gut gekämpft, aber noch eine Prise kann ich nicht gebrauchen, wenn Brueys mit seiner ganzen Flotte in der Nähe ist.«
    Herrick ging zur Reling und gab den Befehl an Leutnant Steere weiter, der aus dem unteren Batteriedeck gekommen war.
    Grubb schlurfte unter der Kampanje hervor. Sein verwittertes Gesicht war schwarz von Rauch und Pulverschmiere.
    »Sie reagiert jetzt aufs Ruder, Sir. Klar zum Ablegen!«
    Herrick sagte leise: »Er hört Sie nicht, Mr. Grubb. Er starrt nur auf das Signal und denkt an alle, die es nicht mehr sehen können und nie mehr sehen werden. Ich kenne ihn.«
    Stumm ging der Master zu seinen Rudergasten hinüber, und Herrick sagte zu dem tief erschütterten Pascoe: »Bleiben Sie bei ihm, Adam. Ich komme fürs erste schon ohne Sie zurecht. Versuchen Sie, ihm das zu erklären: Sie haben es nicht für irgendein Signal getan – sondern für ihn.«

Epilog
    Captain Thomas Herrick trat in die Kajüte und wartete, bis Bolitho von seinem Schreibtisch aufblickte.
    »Der Ausguck hat soeben den Felsen von Gibraltar in Nordwest gesichtet, Sir. Mit einigem Glück können wir noch vor Sonnenuntergang dort vor Anker gehen.«
    »Danke, Thomas. Ich habe es gehört.« Das klang etwas abwesend. »Sie können schon den Salut für den Admiral vorbereiten.«
    »Und dann gehen Sie von Bord, Sir«, erwiderte Herrick melancholisch.
    Bolitho stand auf und trat langsam zum Fenster. Die
Nicator
segelte etwa eine halbe Meile achteraus; Marssegel und Klüver standen sehr bleich im Sonnenlicht. Dahinter konnte er die unordentliche Formation der gekaperten Versorgungsschiffe ausmachen; außerdem eine französische Fregatte im Schlepptau, die schwer havariert und reparaturbedürftig war.
    Von Bord gehen. Die
Lysander

verlassen. Das war es eben. Alle diese Wochen und Monate voller Enttäuschung, Hochstimmung, Stolz. Die schwere Knochenarbeit. Die Schrecken der Schlacht.
    Jetzt lag das alles hinter ihm. Bis zum nächsten Mal.
    Er hörte die Hammerschläge und den scharfen Ton der Zimmermannsäxte. Da ging die Arbeit am Schiff weiter, die in dem Moment begonnen hatte, als Grubb meldete, daß die
Lysander

wieder auf das Ruder reagiere und sie von dem französischen Zweidecker losgekommen seien. Es kam ihm immer noch wie ein Wunder vor, daß das Gros der französischen Flotte weiter auf Südostkurs nach Ägypten gesegelt war. Vielleicht hatte Brueys immer noch geglaubt, dieses kleine Geschwader Bolithos hätte seinen wohlverteidigten Versorgungskonvoi nur aus taktischen Gründen, nämlich der Verzögerung wegen, angegriffen, und eine andere Flotte sammle sich bereits, um ihm den Weg nach Alexandria zu verlegen.
    Zerschossen und durchlöchert, auf jeder mühsamen Meile Wasser übernehmend, war die
Lysander

vor dem Wind gesegelt; provisorische Reparaturen wurden unterwegs ausgeführt, die Toten bestattet, die zahlreichen Verwundeten versorgt.
    Dann waren sie mit der
Nicato
r

zusammen wieder westwärts gelaufen und hatten dabei vor einer Serie stärkerer Böen ebe nso Angst gehabt wie vor einem feindlichen Angriff. Aber die Franzosen hatten andere Sorgen; und einige Tage später, als der Ausguck der
Lysande
r

eine kleine Segelpyramide sichtete, hatten Bolitho und die Mannschaften beider Schiffe mit einer Mischung aus Ehrfurcht und innerer Bewegung der Fregatte entgegengesehen, die auf sie zukam, und in deren Kielwasser, schwarz und braun in der hellen Sonne, nicht ein Geschwader folgte, sondern eine ganze Flotte. Ein Zufall, gewiß; aber es war schwer vorzustellen, daß nicht auch Wunder dabei mitgespielt hatten.
    Leutnant Gilchrist war mit der schwer havarierten Fregatte
Bu
z
zar
d

nicht wie befohlen direkt nach Gibraltar gesegelt, sondern hatte, aus Gründen, die bisher noch nicht ans Licht gekommen waren, in Syrakus Station gemacht. Und dort, enttäuscht und nach dem fruchtlosen Streifzug nach Alexandria aller Illusionen beraubt, ruhte sich die britische Flotte aus, mit Nelsons Flaggschiff
Van
g
u
ar
d

in der Mitte.
    Aber Gilchrists vager Bericht genügte Nelson offenbar, um sofort wieder auszulaufen. Und zwar nach Alexandria, wo er die übriggebliebenen französischen Transporter angetroffen hatte, die im Hafen Schutz suchten. Aber nordöstlich, ungefähr dort, wo Bolitho es vorausgesagt hatte, lag die französische Flotte vor Anker, in guter Ordnung und mit starken

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