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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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stand. Einige große Topfpflanzen vermittelten eine gewisse Privatsphäre.
    Sam ließ ihre Hand los und zog einen Stuhl für Francesca hervor. Als sie sich setzte, überlegte sie, wann das jemals jemand für sie getan hatte. Die Antwort war leicht.
    Nie.
    Sam ging um den Tisch herum und setzte sich ihr gegenüber. Die Gästemanagerin legte die Speisekarten auf den Tisch und ging.
    »Immer.«
    »Und was ist, wenn Sie sich nicht sicher sind? Täuschen Sie die Selbstsicherheit dann vor?«
    Er beugte sich zu ihr. »Ich muss niemals etwas vortäuschen.«
    »Man könnte meinen, diese ganze Prahlerei diene nur dazu, etwas zu verbergen.«
    »Dann läge man falsch.«
    Sie lachte. »Na gut. Ich merke schon, bei Ihnen muss ich auf der Hut sein. Ich bin froh, Psychologie studiert zu haben.«
    »Das wird Ihnen nicht helfen.«
    »Das sagen Sie nur, weil Sie kein Profi sind.«
    »Und ob ich das bin.«
    Der Kellner kam mit der Weinkarte. Sam wartete, bis er wieder gegangen war, bevor er die Karte zur Hand nahm. »Kennen Sie sich mit Wein aus?«
    Francesca überlegte kurz. »Nicht so gut wie meine Schwester, aber ich werfe gern einen Blick in die Karte.«
    Sam beobachtete, wie Francesca langsam durch die Karte blätterte. Ihre langen dunklen Haare wogten bei jeder Bewegung und fingen das gedämpfte Licht ein. Die tiefbraune Farbe erinnerte in nichts mehr an das Mausbraun von zuvor.
    Francesca hatte die Brille, den Schwangerschaftsbauch und die wenig schmeichelhaften Klamotten abgelegt. Stattdessen trug sie nun ein schwarzes Kleid, das sich an ihre schlanken Kurven schmiegte und ihre langen, attraktiven Beine zeigte. Ihre Haut hatte einen hellen Olivton, der in diesem Licht beinahe leuchtend wirkte. Haselnussfarbene Augen – mit einem Stich ins Grüne – weiteten sich, als sie einen Eintrag las. Sie hatte einen Mund, der einen Mann in arge Schwierigkeiten bringen konnte, und Sam stellte fest, dass er gern herausfinden würde, was sie wohl anzubieten hätte.
    Auf dem Weg zum Restaurant hatte er sich für die dumme Idee gescholten, diese Frau zum Dinner einzuladen. Anfangs hatte er ihr seine Hilfe angeboten, weil sie sie zu benötigen schien und er einfach nicht anders konnte.
    Doch dann hatte er sie näher angeschaut und ... Möglichkeiten in ihr gesehen.
    Sie klappte die Karte zu und reichte sie ihm.
    »Irgendetwas dabei, das Ihnen zusagt?«, fragte er.
    »Ich überlasse Ihnen die Auswahl.«
    »Ist das ein Test?«
    »Vielleicht.« Sie wandte sich der Speisekarte zu. »Können Sie etwas empfehlen?«
    »Ja. Alles.«
    »Wissen Sie schon, was Sie wollen?«
    Er wartete, bis sie aufschaute, bevor er antwortete. »Ich weiß genau, was ich will.«
    Die Worte erzielten die erhoffte Reaktion. Ihre Augen weiteten sich, und um ihren Mund, der zu sagen, schien: »Nimm mich, ich gehöre ganz dir«, zuckte es.
    »Ein Punkt für Sie.« Sie lächelte.
    »Oh, zählen wir mit?«
    »Ich denke, das werde ich wohl müssen.«
    »Was bekommt der Sieger?«
    »Was hätten Sie denn gerne?« Sobald sie die Worte ausgesprochen hatte, hob sie abwehrend die Hand. »Tun Sie bitte so, als hätte ich das nicht gesagt.«
    Er lachte leise. »Geht Ihnen das alles etwa zu schnell?«
    »Ein wenig. Ich werde nicht fragen, ob es für Sie dasselbe ist. Ich schätze, ich weiß die Antwort schon.«
    »Das war wenigstens ehrlich. Was würden Sie denn gerne essen?«
    »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Sind Sie Vegetarierin?«
    Sie runzelte die Stirn. »Nein. Wie kommen Sie darauf?«
    »Hauptfach Psychologie. Eine gefühlsduselige Grenzwissenschaft. Das zieht viele Vegetarier an.«
    Sie lachte auf. »Wie gut, dass Sie kein Mensch sind, der in Stereotypen denkt.«
    »Das ist nicht mein Stil.«
    »Ich frage lieber nicht, was dann Ihr Stil ist.«
    »Ich würde es Ihnen mit Freuden verraten.«
    »Darauf wette ich. Also, was werden Sie bestellen?«, fragte sie.
    »Ein Steak.«
    »Das ist aber ziemlich klischeehaft.«
    »Ich kann nicht anders.«
    Der Kellner trat an den Tisch und stellte ihnen die Tagesgerichte vor. Francesca entschied sich für ein überbackenes Hühnchengericht und Sam blieb bei seinem Steak. Dazu bestellte er eine Flasche Cabernet von Wild Sea Vineyards, einem örtlichen Weingut.
    »Interessante Wahl«, bemerkte Francesca. »Der Wein, meine ich.«
    »Der ist von hier, aus Kalifornien.«
    »Ich weiß.« Sie neigte den Kopf, in ihren braunen Augen spiegelten sich Emotionen, die er nicht deuten konnte. »Also, Sam Reese, warum haben Sie mich zum Abendessen

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