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Eine schwierige Mission Vol. 4 (German Edition)

Eine schwierige Mission Vol. 4 (German Edition)

Titel: Eine schwierige Mission Vol. 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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worden wäre. Er erinnerte sich an Corbains heftige Reaktion auf seinen Albtraum. Vermutlich strömte Jaden gerade in diesem Augenblick ein ähnliches Angstaroma aus. Und für einen schrecklichen Moment hatte er Rayks angsterstarrtes Gesicht vor Augen. Er zwang sich mit Vehemenz, dieses Bild auszublenden.
    Die Tür öffnete sich fast geräuschlos und M betrat den Raum. „Wie weit seid ihr?“
    „Halb fertig“, brummte Kurlah‘ai konzentriert.
    „Kann ich irgendwie helfen?“, fragte M.
    „Du kannst ihm ja das Händchen halten“, sagte Kurlah‘ai. „Mit ihm verbinden kannst du dich nicht. Seine Systeme sind ohnehin schon überlastet. Dann fällt er mir nachher aus.“
    M nickte, aber es behagte ihr nicht. „Hast du schon einen Blick auf die Blockaden geworfen?“
    „Sicher. Aber unser Patient hier kriegt Herzrasen, sobald man sie nur kurz berührt. Wird eine schwierige Sache. Solche hoch abgesicherten Tabus sind äußerst selten.“
    „Bill …!“ Mit einem flehenden Blick sah Jaden ihn an.
    Was sollte er tun? Er trat näher.
    „K-kannst du mich festhalten?“
    Bill verbarg sein Erstaunen, als er sich neben die Liege stellte und Jaden sich mit einem festen Griff an ihn klammerte. Er legte die Arme um ihn, spürte, dass Jaden am ganzen Körper bebte. Warum ließ er sich nicht von M halten?
    „Nicht herumzappeln“, wies Kurlah‘ai sie an.
    Er hob die Hände, und in dem Moment, wo er Jaden mit dem kleinen Stift an der Schläfe berührte, entwich dem ein haarsträubendes Winseln. Er spannte sich an, sodass Bill Mühe hatte, ihn auf der Liege zu halten. Jetzt war ihm klar, warum er Jaden hatte halten sollen: der hätte M einfach umgerissen!
    Bill hielt ihn mit all seiner Kraft fest, während er gleichzeitig versuchte, Kurlah‘ai nicht in den Weg zu kommen. Er wusste nicht, wie lange der MedTec noch herumwerkelte. Ihm erschien es wie eine Ewigkeit, bis Jaden plötzlich schlaff in seinen Armen zusammensank. Sein kurzes Haar klebte ihm schweißnass und dunkel am Kopf.
    Kurlah‘ai überprüfte routiniert Puls und Atmung, schob Jadens Lider nach oben und leuchtete mit einer kleinen Lampe in seine Augen.
    „Er ist in Ordnung“, stellte er fest, und zu M gewandt: „Ich logg mich noch eben bei ihm ein, mal schauen, ob ich was an seinen Blockaden drehen kann.“
    Bill schob Jaden vorsichtig in eine liegende Position und trat zurück. Er selbst war nass geschwitzt von ihrem kleinen Ringkampf.
    Kurlah‘ai öffnete einen der Anschlüsse an Jadens schwarz glänzender Hand und verband sich mit ihm. Sofort lief ein Zucken durch Jadens Körper, als hätte ihn jemand unter Strom gesetzt. Mit der freien Hand winkte er M zu sich heran.
    „Jetzt kannst du was tun, Schätzchen. Logg dich über deinen Neuroscanner ein und schick ihm ein paar schöne Gefühle. Dann kann ich in Ruhe arbeiten.“
    Bill trat zurück und überließ den beiden das Feld. Er fühlte sich vollkommen geschafft. Am liebsten hätte er sich gleich noch einen Pepshot organisiert, aber er hatte zugesagt, Jaden wieder mit in sein Quartier zu nehmen, bis sie einen vernünftigen Plan hatten. Wobei, was war schon vernünftig? Abhauen , kam ihm als Erstes in den Sinn. Geistesabwesend strich er über den Verband, der das frische Tattoo bedeckte. Eigentlich wollte er nur weg von hier.

7.
    Es war eine echte Herausforderung, Jaden am Abend mit zu seiner Unterkunft zu kriegen. Der Junge konnte sich kaum auf den Beinen halten. Bill schleppte ihn mehr, als dass er allein ging. Zum Glück war Jaden so eine halbe Portion. Sie hatten kurzzeitig überlegt, ihn bei Cane einzuquartieren. Aber Bill wollte dort nicht bleiben – zu groß war die Gefahr, dass die IJ dort als Erstes nach ihm suchte. Und Jaden wollte unbedingt in Bills Nähe sein. Er spürt, dass du ihm Sicherheit bietest , hatte M gesagt. Er vertraut dir . – Und was ist mit dir?, hatte Bill sie gefragt . – Ist was anderes zwischen uns. Etwas, das er noch nicht kennt.
    Jetzt schleppte er Jaden durch die engen Gassen bis zu seinem Quartier bei Cem. Immer musste er sich auf solche Himmelfahrtskommandos einlassen! Dabei hatte er doch einfach nur abhauen wollen!
    „Tut mir leid, dass du mich fast tragen musst“, murmelte Jaden jetzt. „Meine Beine fühlen sich an wie Gummi.“
    „Schon okay, wir sind ja sofort da.“ Bill lehnte ihn gegen die Hauswand und öffnete mit dem Code die Tür. Wenn er nicht selbst so erschöpft gewesen wäre, hätte ihm das alles sicher nichts ausgemacht. Aber er war furchtbar

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