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Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carré White
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helfen.“ Sie nahm eine Handvoll Flugblätter von Sally. „Wo soll ich mich hinstellen?“
    „Sie können neben mir stehen“, antwortete Sally.
    Eine Kutsche näherte sich, gefüllt mit Bergarbeitern, deren ledrige Gesichter von breitkrempigen Hüten beschattet waren. Einer nach dem Anderen sprang aus dem Wagen, näherte sich dem Saloon, voller Vorfreude auf einen Drink. Adaline schaffte es, mehrere Zettel zu verteilen, während Rhoda sich mit einem großen, blonden Mann unterhielt, dessen Akzent europäisch war. Ich war viel zu schüchtern, um mich mit fremden Männern zu unterhalten, und ich distanzierte mich Schritt für Schritt von der Gruppe. „Was haben Sie da, Lady?“ fragte eine tiefe männliche Stimme hinter mir.
    Ich wirbelte herum und blickte in ein Paar verblüffend blaue Augen. Es war der Mann, der vor ein paar Tagen aus dem Saloon rausgeworfen worden war. „Ähm ... hier.“ Ich hielt ihm einen Zettel entgegen. „Lesen Sie das.“
    Er betrachtete den Zettel, seine Augenwinkel zogen sich zusammen. Es war unanständig jemand anzustarren, jedoch tat ich genau das. Er war gepflegter als die anderen Minenarbeiter und die Säume seiner Kleidung waren auch ordentlich genäht, nicht ausgefranst. Er muss erst vor kurzem gebadet haben, weil sein Geruch nicht so überwältigend war wie bei manch anderen.
    „Mäßigung und Moderation?“ Er grinste, sein Blick flog über mein Gesicht. „Sie sind nicht gerade eine Abschreckung vom Trinken, Mrs?“
    „Mrs. C- Clark.“
    „Vielleicht komme ich nun öfter, da ich weiß, dass Sie hier stehen.“
    „Haben Sie nichts Besseres zu tun, Sir?“
    Er lächelte und entblößte weiße, leicht schiefe Zähne. „Doch schon.“ Er deutete auf das Bordell an der anderen Straßenseite. Wenn ich nicht trinke, können Sie mich dort finden.“
    Ich schnappte nach Luft. Er hatte das Bordell erwähnt. „Ich bin sprachlos ... Sir.“
    „Ich sollte mich dafür entschuldigen, aber ... oh, verdammt, es hat Spaß gemacht.“ Er starrte mich immer noch an, sein Gesichtsausdruck war neckend und viel zu intim.
    „Nun, für heute habe ich meine Arbeit getan. Ich habe Ihnen, dieses ... Flugblatt gegeben. Einen schönen Tag noch, mein Herr.“
    „Ist das alles?“
    „Wie bitte?“
    „Wollen Sie mich nicht über die Übel des Trinkens belehren?“ Er wartete gespannt, ein amüsantes Flackern schimmerte in seinen Augen.
    „Es ist eine Sünde, wenn Frauen und Kinder leiden, Sir.“
    Die scharfe Antwort ließ sein Lächeln halbherzig werden. „Da muss ich Ihnen zustimmen.“ Er neigte sich vor. „Aber es gibt keine Frauen und Kinder im Saloon.“
    „Nein, natürlich nicht. Sie leiden danach ... nachdem der betrunkene Mann nach Hause kommt.“
    „Das wäre dann...“ er warf einen Blick auf das Papier ... „der Teil über die Armut und verprügelten Frauen, hm?“ Sein reizendes Grinsen erschien wieder.
    „Ja, Sir.“
    „Was empfehlen Sie dann, was ich tun soll, um mich zu retten?“
    „Sie könnten damit anfangen, nicht mehr zu trinken.“
    „Und?“
    „Dann sollten Sie in die Kirche gehen.“
    Er zog seine buschigen Augenbrauen hoch. „Kirche? Ich bin seit langem nicht mehr in der Kirche gewesen. Sie könnte in Flammen aufgehen oder so was in der Art, wenn ich sie betreten würde. Ich wäre dafür verantwortlich, wenn die ganze Stadt niederbrennt, nachdem alle Gebäude aus Holz sind.“
    „Sie veralbern mich, Sir ... wie ist Ihr Name?“
    Er nahm seinen Hut ab und enthüllte volles, dunkles Haar. „Nathan Weaver zu Ihren Diensten, Ma'am.“
    „Neben dem Trinken und ... dem anderen Hobby, was machen Sie beruflich, Sir?“ Ich bedauerte diese Frage sofort, da sie viel zu persönlich war und warum, um Gottes Willen, wollte ich wissen, als was er arbeitete?
    Er hatte seinen Hut wieder aufgesetzt. Er rieb sich sein Kinn, das mit kurzen, dunklen Stoppeln bedeckt war. „Ich vermute, ich bin ein bisschen so was wie ein Spieler, Ma'am. Übrigens bin ich über Ihr Interesse an mir sehr geschmeichelt.“
    Uff. Was für eine Frechheit! „Ich bin kaum in Ihresgleichen interessiert, Mr. Weaver. Ich frage nur, weil Sie sich vielleicht verbessern möchten.“
    „Und Sie glauben, in die Kirche zu gehen wird das vollbringen?“
    „Es kann sicherlich nicht schaden.“
    Wieder näherte er sich, seine Stimme plötzlich leiser. „Wenn Sie mich neben sich sitzen lassen, würde ich darüber nachdenken.“
    Ich war mir nicht sicher, was mich mehr erschreckte, der seidige, tiefe Bariton

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