Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

aus, als wäre ich endlich im Geschäft.“ Er ließ die Zügel schnalzen, und rief: „Hüh!“
    „Oh, Frank. Ich kann nicht glauben, dass du Fremde anheuerst, vor allem so einen wie Ihn. Er ist ein Säufer.“
    „Er schien mir vollkommen nüchtern zu sein.“
    „Das ist, weil ich ihn aufgehalten habe, bevor er in den Saloon ging.“
    „Ja, was habt ihr Frauen euch diesbezüglich eigentlich gedacht? Warum in aller Welt willst du da draußen stehen? Ihr habt das doch schon eine Weile geplant, nicht wahr?“
    „Es war ... Rhodas Idee.“
    Er nickte. „Diese Frau ist wie eine Rakete.“
    „Es muss etwas gegen die Trunkenheit in der Stadt getan werden.“
    „Lasst dies doch vom Gesetz regeln.“
    „Hier gibt es kein Gesetz.“
    Er seufzte. „Ich werde am Sonntag über Mäßigung predigen. Wird dich das glücklich machen, meine Liebe?“
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich denke schon.“ Unbehagen überkam mich. Es würde nicht gut sein, Nathan Weaver auf unserem Grundstück zu haben. Überhaupt nicht.
    „Willst du mir jetzt sagen, was du dir dabei gedacht hast, vor dem Saloon zu protestieren?“
    „Nicht wirklich.“
    „Wenn du die Dinge in der Stadt verbessern willst, warum denken wir nicht über die Einrichtung einer Wohltätigkeitsorganisation nach? Sobald unser Bauernhof läuft, werden wir viel Essen übrig haben, das wir verkaufen oder an arme Leute verschenken können.“
    „Wir müssen etwas tun.“ Ich warf einen Blick auf die Zelte, die auf beiden Seiten der Straße standen. Bergarbeiter verweilten bei ihren Kochtöpfen. „Diese Männer werden nicht hier bleiben. Sie werden die Stadt verlassen, sobald es kein Gold mehr gibt.“
    „Viele werden hier Wurzeln schlagen. Wir werden bleiben. Ich finde es schön hier. Der Winter kann rau sein, aber wir werden es überleben. Wir haben ein warmes Zuhause, ein Dach über dem Kopf und es wird genug Verpflegung da sein, wenn die Ernte soweit ist. Es wird nicht lange dauern, bis sie diesen Ort das Colorado Territorium nennen werden. Es könnte schon nächstes Jahr geschehen.“
    Ich sah ihn an. „Ich wollte diese Flugblätter nicht wirklich austeilen. Sally und Adaline haben mich überredet.“
    „Ich wusste, dass du dir so was nicht selbst ausdenken würdest. Diese Frauen haben einen schlechten Einfluss auf dich.“ Er grinste, wobei sich seine Mundwinkel belustigt kräuselten. „Meine sanftmütige kleine Frau gibt sich mit Unruhestifter ab. Wo soll das hinführen?“
    „Oh, Unsinn. Das ist nicht wahr.“
    „Aber jetzt muss ich mit dir über etwas Wichtiges sprechen. Was machst du zum Abendessen?“
    „Gebratenes Huhn mit Kartoffeln und brauner Soße.“
    „Das klingt gut. Und was gibt es zum Nachtisch?“ Er sah mich erwartungsvoll an.
    „Pfirsichauflauf.“
    Er pfiff durch die Zähne. „Ich verzeihe dir, mein Schatz.“
    Ich kicherte, glücklich, dass ich wieder in der Gunst meines Mannes stand. Aber dann dachte ich an Nathan Weaver und an das Gespräch, das wir hatten. Für den restlichen Abend war ich sehr nachdenklich. Während ich in der Küche das Abendessen zubereitete, summte ich die Melodie von Sit By The Summer Sea . Hätten wir nur unser Klavier mitbringen können. Es wartete zusammen mit dem Rest unserer Sachen in dem Haus meiner Eltern, aber ich würde sie vielleicht nie wieder sehen.
    Am nächsten Tag war Frank schon früh auf, um die Kuh zu melken, währenddessen bereitete ich das Frühstück, das aus Erdnussbutter-Pfannkuchen und Rühreiern bestand, vor. Meine Speisekammer war voll ausgestattet, die Regale waren mit Mehl, Zucker und Konserven gefüllt. Säcke mit Reis und Bohnen würden uns durch die nächsten Monate bringen. Wir hatten das Glück gehabt, die Mittel zu haben, um in solcher Extravaganz zu leben, das Erbe meines Mannes war in dieser Hinsicht von großer Hilfe gewesen. Als ich den Tisch deckte und auf Frank wartete, dachte ich an die bevorstehende Ankunft der Fremden, die er einstellen wollte, um auf unserem Land zu arbeiten. Diese Tatsache bedrückte mich die ganze Nacht, während ich mich rumwälzte und nicht schlafen konnte.
    Nachdem wir gegessen hatten, fuhr Frank in die Stadt, entschlossen, die Lieferung Holz für die Baracke abzuholen. Während er weg war, beschäftigte ich mich damit den Abwasch zu machen, den Boden zu fegen, und mit der Vorbereitung des Abendessens. Das Geräusch eines Wagens ließ mich aufhorchen und ich schaute nach draußen. Ich dachte, dass Frank zurückgekehrt war, aber