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Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carré White
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begleiten sobald ich die Bücher überprüft habe.“
    Ich seufzte und starrte sehnsüchtig auf den Laden, der ein Schild vor der Tür mit der Aufschrift: Higgins Handelswaren hatte. Ich folgte Frank in die Kirche. Er eilte auf die Kanzel und ging zu deren Rückseite, wo sich ein kleines Büro befand. Ich wartete und starrte auf die Bankreihen, der Geruch von frisch geschnittenem Holz hing immer noch in der Luft. Wie auch in unserem Haus roch es nagelneu; die Fenster glänzten, und eine große Patchwork-Decke hing hinter der Kanzel, mit dem Bild eines Kreuzes aus gelben Stoffflicken. Wir warteten auf eine Lieferung mit einem schön geschnitzten Kreuz, mit der Gestalt Jesu geschmückt, aber es war noch nicht angekommen.
    „Ich bin einfach ratlos. Diese Bücher sollten schon hier sein.“
    „Vielleicht sind sie bei der Post.“
    „Josh sollte sie hierher bringen.“ Er sah sich im Zimmer um, sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich. „Ich brauche diese Bibeln.“
    „Sie werden bestimmt bald kommen.“
    „Es gibt nie einen Mangel an Spirituosen in dieser Stadt! Glaubst du, dass dem Saloon jemals der Whisky ausgehen würde?“
    Er war sehr leidenschaftlich, besonders bei diesem Thema und wenn er wütend war sah er so liebenswert aus. Sollte ich diese Frage beantworten?
    „Nein, natürlich nicht“, sagte er bitter. „Der Alkohol würde bestimmt niemals ausgehen.“
    „Reg dich nicht so auf. Ich bin sicher, es wartet ein Paket mit Bibeln bei der Post.“
    „Nun gut. Wir werden wiederkommen müssen, wenn sie da sind.“
    „Ich weiß. Ich werde helfen sie zu tragen. Denkst du, dass dich das glücklich macht?“
    Er nahm meine Hand und führte sie an seine Lippen, dabei lächelte er liebevoll. „Komm, meine Liebe. Lass uns zur Post gehen.“
    Wir überquerten die Straße, während ein starker Wind blies und losen Schmutz von der Straße aufwirbelte. Ich ergriff meine Haube, hielt mein Gesicht nach unten und versuchte so zu verhindern, dass der Staub in meine Augen flog. Frank führte mich an einigen Karren und einer schnell fahrenden Kutsche vorbei. Aus dem Saloon plärrte die Musik einer lebhaften Melodie, während Männer lachten und redeten. Vorkommnisse von Trunkenheit waren extrem oft, vor allem, nachdem die Minenarbeiter aus den Bergen, oder von Cherry Creek, wo sie Gold aus dem Sand vom Fluss schürften, kamen. Diese Quelle schien aber langsam zu versiegen. Leider war es notwendig auf dem Weg zur Post am Saloon vorbeizugehen, der nur ein Haus weiter war. Einige Männer lungerten davor herum, derb aussehende Männer, die ihre unrasierten Gesichter unter breitkrempigen Hüten versteckten. Ich vermied sie direkt anzustarren, nachdem ich dies auf die harte Tour lernte, als ich in der Stadt lebte.
    In dem Gebäude brach ein Streit aus und die Türen des Saloons wurden aufgestoßen. Ein Mann in einem Anzugsmantel und Cowboy-Überhosen flog heraus, über den Holzsteg taumelnd und zu unseren Füßen landend. Sein Hut war zu Boden gefallen, was ein glattrasiertes Gesicht mit verblüffend blauen Augen enthüllte.
    „Komm erst wieder, Nathan, wenn du wieder nüchtern bist!“, rief der Saloon Besitzer.
    Ich warf einen Blick auf Frank, der mit einem unberührten Ausdruck auf den Mann blickte, obwohl ich spürte, dass er amüsiert war. „Lassen Sie mich Ihnen helfen“, sagte er, und streckte eine Hand aus.
    Das war der Zeitpunkt, wo der Fremde auf mich blickte, sein Blick driftete von unten über meine Stiefel, zu dem weiten Rock, dann weiter hoch, bis er auf meinem Gesicht ruhen blieb. „Schön wie Sahnesoße“, murmelte er.
    Weit davon entfernt, beleidigt zu sein, half mein Mann ihm auf die Füße. „So, guter Mann. Sobald Sie fertig sind, ihr ganzes Geld für Alkohol auszugeben, können Sie gerne in der Kirche vorbeikommen.“
    „Ein Pfarrer“, schnaubte der Mann. „Ich glaube, das macht Sie zur Frau des Pfarrers?“ Sein Interesse an mir war ungehörig. „Ja, ich glaube, ich sollte beten ... ich sollte bei Gott für eine hübsche kleine Dame, wie Sie es sind, nachfragen.“

2. Kapitel
     
     
    Durch das Leben in einer Minenstadt, die mit ungehobelten Männern gefüllt war, war ich an diese Art von Aufmerksamkeit, diese dreiste Haltung, gewöhnt. Ich behielt meine Gelassenheit, meine Schultern waren gerade, mein Kopf hoch aufgerichtet, während mein Herz gegen mein zu enges Korsett hämmerte. Frank nahm meinen Arm, führte mich von dem Fremden weg, der uns nachschielte. Sein Blick verfolgte uns bis zur

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