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Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carré White
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zu sehen, ließ Tränen in meinen Augen hochkommen. „Ich würde sie bitten, Stoffe und Bettwäsche und all das Geschirr zu bringen, das ich nicht mitnehmen durfte.“ Ich warf ihm einen Blick zu. „Ich musste ja mein feines Porzellan zurücklassen.“
    „Nein!“ grummelte er. „Fang nicht an über Geschirr zu reden, Frau. Das verbitte ich mir.“
    „Alle meine hübschen Sachen sind in Kisten im Keller meiner Eltern“, jammerte ich.
    „Sie wären auf der holprigen Fahrt in Stücke zerbrochen.“ Er deutete auf seinen Mund. „Diese Fahrt hat vier meiner Zähne zum Wackeln gebracht. Schau.“
    Ich erlag dem Lachen. Mein charmanter Mann affektierte mich immer auf diese Weise. „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Wir werden Klebstoff im Kaufladen besorgen, der wird dieses Problem beheben.“
    Er hob einen Finger. „Das erinnert mich an was. Wir brauchen Leim.“
    „Wir brauchen alles.“ Es war schockierend, wie viel Geld wir für das Haus ausgegeben haben. Das Holz war ein Hochzeitsgeschenk von meinen Eltern, aber alle anderen Ausgaben kamen von einem kleinen Erbe, das Frank von einem kürzlich verstorbenen Onkel erhalten hatte.
    „Ich kann die Stadt schon sehen.“
    Denver City entstand nachdem Gold gefunden worden war. Zum Übernachten bauten die Minenarbeiter Blockhäuser oder stellten Zelte auf. Da keine Zeit war, um eine lokale Regierung oder eine Strafverfolgungsbehörde zu bilden, entstanden stattdessen Abbau-Reviere mit ihren eigenen Gesetzen und einem Gericht. Es war wirklich der Wilde Westen in diesen Gebieten, weil die Verbrechensrate beunruhigend hoch war. Der Saloon war eines der ersten errichteten Gebäude, welchem eine Schmiede, eine Tischlerei, der Kaufladen und andere Einrichtungen folgten. Während ich mit einer Familie in der Stadt lebte und darauf wartete, dass er mit dem Bau unseres Hauses begann, hatte Frank die Kirche gebaut. Alle Strukturen waren aus Holz, was besorgniserregend war, da im Falle eines Brandes der Schaden sehr groß sein würde. Aber niemand wollte sich die Mühe machen, Ziegelsteine einzuführen.
    „Wohin gehen wir zuerst?“ Vor Aufregung setzte ich mich gerader hin. „In die Geschäfte?“
    Er warf mir einen Blick zu. „Ich muss zuerst in der Kirche vorbeischauen.“
    „Fein.“
    „Du kannst nach Herzenslust einkaufen, meine Liebe. Mach dir keine Sorgen.“
    Nachdem ich Monate in Denver City lebte, war ich mit Sally Higgins, deren Mann den Kaufladen geöffnet hatte und Adaline Ross, die die Frau des einzigen Bankiers der Stadt war, bekannt. Beide Frauen waren von meiner sozialen Schicht, sie kamen auch aus wohlhabenden Ostküstenfamilien. Sally und ihr Mann waren die Familie, die mir ein Zimmer über ihrem Laden zur Verfügung stellte, während Frank auf unserem Grundstück arbeitete. Es war wunderbar, endlich mein eigenes Haus zu haben, jedoch vermisste ich die Geselligkeit und den ganzen Trubel der Stadt.
    Die Stadt war sehr belebt wenn Goldsucher kamen um Vorräte zu kaufen. Die Wenigsten blieben zum Farmen oder Ranchen, aber das würde sich mit der Zeit ändern, da immer mehr Menschen ankamen. Frank und ich hatten in dieser ungezähmten Wildnis Wurzeln geschlagen und hofften, dass, wenn die Suche nach Gold erst einmal nachließ, die Leute Häuser bauen, Kinder aufziehen, und in die Kirche gehen würden.
    Kleine Zeltsiedlungen punktierten das Landschaftsmotiv, wobei Männer auf Kisten saßen, Feuer entfachten und das Mittagessen kochten. Pferde, Kutschen und Menschen passierten uns, manche starrten nur, aber einige zogen ihre Hüte, weil sie den Stadtpfarrer erkannten. Ich hatte die meisten dieser Männer noch nicht in der Kirche gesehen, und ich vermutete, das würde ich auch nie. Im Saloon, der schräg gegenüber vom Bordell war spielte jemand Klavier. Jede wohlerzogene Frau in Denver City klagte über diese Tatsache und fand es abscheulich. Ich kannte die genauen Einzelheiten nicht, aber von dem, was ich gehört hatte, verlor so mancher Bergmann seine letzten Dollar beim Trinken und den Frauen.
    Unser Pferd trabte in Richtung Kirche, sie war weiß gestrichen mit einem hübschen weißen Kirchturm. „Hier sind wir, meine Liebe.“ Er half mir vom Wagen herunter.
    „Danke. Kann ich zum Kaufmann gehen, während du drinnen deine Angelegenheiten erledigst?“
    Er band das Pferd an den Pflock. „Nein“, antwortete er fest. „Nicht allein.“
    „Oh, um Himmels Willen. Es ist nur über die Straße.“
    „Und hinter dem Saloon. Nein, ich werde dich

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