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Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition)

Titel: Eine verräterische Spur: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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zusammen gewesen.«
    »Warum sonst sollte Foster versucht haben, sie umzubringen?«, fragte Hicks.
    »Sie hat ihm gedroht«, schlug Vince vor. »Sie wusste von ihm und Bordain. Sie und Marissa wussten über die beiden Bescheid. Sie waren oft zu viert unterwegs. Foster und Bordain gaben beide Gina als Alibi für einen Teil der Mordnacht an.«
    »Sie war ihre Tarnung«, sagte Hicks.
    »Jetzt braucht sie dringend Geld, um die Stadt verlassen zu können. Sie hat ihn in der Hand, falls er sich weigert, ihr zu helfen. Vielleicht war es genau so, wie ich es Foster gegenüber gesagt habe: Sie hat ihm gedroht, sie bei Bordains Vater zu verpfeifen. Er gehört dem Hochschulrat an. Bruce Bordain kann Mark Foster beruflich ruinieren. Gina kann Mark und Darren ruinieren. Aber ehe sie sich’s versieht, findet sie sich im Kofferraum eines Autos wieder.«
    »Und Foster hat sie rein zufällig in demselben Brunnenschacht versenkt, in den Marissas Mörder seine blutverschmierten Klamotten geworfen hat?«, fragte Mendez ungläubig.
    »Nach allem, was man hört, scheint dieser Brunnenschacht eine Art öffentlicher Müllplatz zu sein«, erwiderte Vince. »Er liegt genau zwischen Marissas Haus und der Ranch der Bordains. Foster könnte in der Gegend spazieren gewesen sein. Oder Darren hat ihm davon erzählt. Oder es könnte auch Darren gewesen sein, der sie dorthin verfrachtet hat.«
    »Egal«, sagte Mendez. »Ich halte es jedenfalls nicht für einen Zufall, dass das Sweatshirt dort unten lag. Ich glaube, wir werden uns sowohl Bordain als auch Foster vorknöpfen müssen. Selbst wenn Gina Kemmer Mark Foster nicht verdächtigt hat, heißt das noch lange nicht, dass er nicht der Täter ist.«
    »Wenigstens wissen wir, dass sie durchkommen wird«, sagte Dixon. »Sobald sie sich ein wenig erholt hat, werden wir die ganze Geschichte erfahren.«
    »Weiß jemand, ob Darren Bordain eine Waffe besitzt?«
    »Das können wir erst morgen in Erfahrung bringen«, antwortete Hicks.
    »Bis dahin«, sagte Dixon, »besorgen wir uns einen Durchsuchungsbeschluss für das Haus und das Büro von Foster. Und wir überwachen Darren Bordain. Trammell und Campbell übernehmen die erste Schicht.«
    »Langsam fügt sich alles zusammen«, sagte Vince beinahe zufrieden.
    Auf dem Heimweg ließ er sich im Piazza Fontana zwei Gerichte zum Abendessen einpacken, schlug jedoch das Glas Wein aus, das Gianni Farina mit ihm trinken wollte. Vince hatte es eilig, nach Hause zu Anne und Haley zu kommen.
    Nach dem Anruf am Nachmittag, dass Gina Kemmer das Bewusstsein wiedererlangt habe, hatte er die beiden nur ungern verlassen. Haley war unruhig gewesen und reizbar, hatte bei jeder Kleinigkeit zu weinen angefangen.
    Anne glaubte, dass sie mit den Erinnerungen und Gefühlen zu kämpfen hatte, die hochgekommen waren, als sie die wütende Attacke von Dennis Farman mit ansehen musste. Wenn sich Haley der schrecklichen Erinnerungen wieder bewusst wurde, würde sie vielleicht auch den Mörder ihrer Mutter identifizieren können.
    Anne musste derweil mit ihren eigenen Gefühlen fertigwerden. Es war einfach alles zu viel, die posttraumatische Belastungsstörung, ihre Zweifel und Selbstanklagen, Dennis Farman gegenüber versagt zu haben. Vince wollte für sie da sein, sie beruhigen oder einfach nur halten. Er konnte ihre Selbstzweifel nachvollziehen. Er fragte sich, ob Zander Zahn noch am Leben wäre, wenn er ihn nicht so heftig unter Druck gesetzt hätte.
    Sein Auto roch nach Lasagne und Hühnchen-Piccata. Als er in die Einfahrt einbog, dachte er, wie anders es war, zu jemandem nach Hause zu kommen, dem er von seinem Arbeitstag erzählen konnte, statt am Ende des Tages sein berufliches Ich wegzusperren, weil die Ehefrau keine Ahnung davon hatte.
    »Du bist wirklich ein glücklicher Mann, Vince«, sagte er und ging ins Haus, um den Abend mit seiner Frau zu verbringen.

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    »Ich will meine Kätzchen besuchen!«, jammerte Haley.
    Sie saßen am Küchentisch und versuchten, zwischen Haleys Ausbrüchen zum Frühstücken zu kommen. Zuerst hatte sie nicht aufstehen wollen, dann hatte sie sich nicht anziehen wollen. Was das Anziehen anging, hatte Anne nachgegeben, um nach dem Frühstück die Verhandlungen neu aufzunehmen. Es folgte der Marmeladentoast-Aufstand und jetzt das.
    Anne wusste, warum Haley sich so aufführte. Das kleine Mädchen rang mit den Erinnerungen und Gefühlen, die durch Dennis’ Tat in ihr hochgekommen waren. Sie war frustriert und hatte Angst vor diesen Gefühlen und wusste

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