Einfach erfolgreich sein - Lebe deinen Traum
mir stets aufs Neue, dass die Elefanten einfach nicht wüssten, dass sie stärker als das dünne Seilsind. Mir war das völlig unverständlich. Wie konnte der große starke Elefant das nicht spüren?!
Und dann erzählte mir mein Vater, auf welche Weise Elefanten erzogen würden. In Indien setzt man Elefanten gerne als Arbeitstiere ein, und so bindet man den noch ganz jungen Elefanten, um sie am Weglaufen zu hindern, den Fuß mit einer Kette an einen Pfahl. Natürlich versucht sich jeder kleine Elefant anfangs loszumachen. Aber alle Mühe ist vergebens. Er ist nicht kräftig genug. Er schafft es nicht. Die Kette um seinen Fuß lässt ihn nicht in die Freiheit. Auf diese Weise hat der Elefant bereits früh gelernt, dass er einfach so nicht wegkommen kann.
Später wächst der Elefant zu einem mächtigen, starken Tier heran. Nun wäre es natürlich ein Leichtes für ihn, die Kette zu zerreißen. Aber er tut es nicht. Er hat gelernt, dass er nicht gegen die Fußfessel ankommen kann. In seinem Kopf existiert noch immer die Überzeugung, dass die Kette stärker ist als er. Die Erfahrung als kleiner Elefant hat ihn gelehrt, dass es keinen Zweck hat, sich gegen die Kette aufzulehnen. Diese Überzeugung ist so stark, dass man schließlich nur noch ein kleines dünnes Seil benötigt, um den großen Elefanten am Weglaufen zu hindern.
Die Überzeugung des Elefanten hat nichts mehr mit den tatsächlichen Umständen zu tun. Längst könnte er sich mit Leichtigkeit befreien. Dieses kleine dünne Seil um seinen Fuß ist eigentlich eine Farce. Eine Beleidigung für das starke Tier. Wenn er es nur wüsste!
Jeder Besucher im Tierpark sieht, wie lächerlich klein dieses Seil ist. Der Elefant erkennt diese Wahrheit schon lange nicht mehr. Das ist doch erstaunlich. Es ist der gleiche Elefant, der für schwere Arbeiten im Wald eingesetzt wird, und dann lässt er sich durch ein kleines dünnes Seil seiner Freiheit berauben. Jeder Elefant müsste nur einmal kräftig daran ziehen. Aber er probiert es nicht. Er hat gelernt, dass es keinen Sinn hat. Er » weiß«, dass er es nicht schaffen würde. Er » weiß«, dass er nicht stark genug dafür ist. Er » weiß«– und deswegen probiert er es nicht einmal mehr.
Seine Überzeugung ist so stark, dass er die Realität nicht mehr sehen kann.
Das kommt dir vielleicht bekannt vor. Auch wir haben Bereiche in unserem Leben, von denen wir glauben, dass wir es niemals schaffen könnten. Und alleine weil wir es glauben, probieren wir es gar nicht mehr. Auch wenn wir uns noch so sehr nach der Erfüllung sehnen. Wir sehen nur unendlich viele Gründe, warum es uns nicht möglich ist. Aber was wäre, wenn diese Gründe nur in unserem Kopf existierten?!
Vielleicht hält uns auch nur ein dünnes Seil alter Überzeugungen fest.
Vielleicht müssten wir nur einmal ein bisschen daran ziehen und wären erstaunt, wie groß und mächtig wir in Wahrheit sind.
Woher kommt dieser Glaube? Und wer hat uns diese Fußfessel angelegt?
Vielleicht hast du– wie der kleine Elefant– verlernt, in gewissen Dingen die Realität zu sehen. Vielleicht bist du zu viel mehr imstande. Aber die Muster und Überzeugungen aus deiner Kindheit halten dich noch immer an einem dünnen Seil. Vielleicht sind viele dieser Gründe, die dich am Weiterkommen hindern, nur in deinem Kopf und entsprechen längst nicht mehr der Realität.
Vielleicht hältst du noch immer an dem Glauben der Vergangenheit fest.
Bei anderen erkennen wir unnötige Selbstbeschränkungen meist sofort. Dann sagen wir zum Beispiel gerne: » Wenn Gabi sich nur ein bisschen mehr zutrauen würde. Mit ihren Talenten könnte sie so viel erreichen.«
» Wenn Hans nur wüsste, was er alles draufhat, dann könnte niemand ihm das Wasser reichen. Keine Ahnung, warum er es nicht schafft, sich durchzusetzen.«
» Petra ist in Gesellschaft immer so still, dabei hat sie so viel zu sagen.«
Vielleicht sind es auch bei diesen Menschen diese kleinen dünnen Fesseln aus der Kindheit. Alte, festgehaltene Überzeugungen. » Ich bin nicht stark genug.« » Mich will ja doch keiner.« » Bei mir bleibt ja doch kein Mann, also warum sich wieder auf eine Partnerschaft einlassen?« » Da kann ich mich anstrengen, wie ich will, ich werde meinen Job doch wieder verlieren.« » Ich gerate immer wieder an den Falschen.«
Bei anderen erkennen wir sehr oft und sehr genau das Potenzial, das in ihnen schlummert, und wundern uns, warum sie es nicht einsetzen. Aber wenn wir sie darauf
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