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Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Titel: Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Eigentlich war an dem Raum nichts Bedrohliches. Er war sehr groß, sehr weiß und sehr leer. Leer bis auf Kevin Sheebaugh. Man hatte seinen geschockten Körper einfach gegen die Wand gelehnt. Der junge Mitarbeiter des Biotroniks-Konzerns war vom Kopf bis zu den Zehenspitzen steif wie ein Brett, kaum, daß er die Augen bewegen konnte, aber in seinem Hirn brodelte die Angst.
    Die weißen, glatten Wände starrten ihn feindselig an. In zwei Einbauschränken glitzerten irgendwelche Geräte, deren Bedeutung ihm unbekannt war, aber eine Ahnung sagte ihm, daß sie keinen angenehmen Zwecken dienten.
    Kevin schloß die Augen. Die Angst erschöpfte ihn. Schritte näherten sich. Gedämpft klangen Stimmen zu ihm herein. Über den bewegungsunfähigen Körper des jungen Mannes perlte der Schweiß.
    Die Schritte entfernten sich diesmal nicht, sondern verstummten. Die Türflügel glitten beiseite.
    »Stellt den Sessel dorthin!« sagte eine Stimme, die sehr viel Ähnlichkeit mit dem Raum hatte. Sie war ebenso ausdruckslos und doch bedrohlich.
    Sheebaugh zwang sich, die Augen zu öffnen. Es war besser zu sehen, was auf ihn zukam. Zwei Graue stellten sich mit entsicherten Stunnern neben ihn, zwei andere flankierten einen großen, hageren Mann, der sich in einen schwarzen Weichprotopsessel niederließ, ein fünfter postierte sich vor der Tür. An dem Geräteschrank, der sich in Sheebaughs Blickfeld befand, hantierte eine schmächtige Gestalt in einem weißen, einteiligen Anzug, offenbar ein Wissenschaftler oder Arzt.
    »Ich muß an Eure Großmut appellieren«, sagte der Mann in dem Sessel verbindlich. »Sicher werdet Ihr aufgebracht sein über die Art und Weise, in der wir uns Eurer bemächtigten, aber ich versichere Euch, es war eine reine Vorsichtsmaßnahme. Arbiter Perko wird Euch jetzt ein Gegenmittel injizieren, das Euch die Bewegungsfähigkeit wiedergibt. Ich bin sicher, Ihr werdet Euch nicht zu irgendwelchen unsinnigen Handlungen hinreißen lassen.«
    Der Mann lächelte bei seinen Worten, aber seine Augen blieben so kalt wie die Eispanzer auf Grönlands Bergen. Kevin schauderte und bemerkte gar nicht, daß der Weißgekleidete sich an ihm zu schaffen machte und hastig wieder zurücktrat.
    Erst ein schmerzhaftes Kribbeln in seinen Beinen machte ihn darauf aufmerksam, daß er sich tatsächlich wieder rühren konnte. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor, und sofort richteten sich die Stunner der Grauen auf ihn. Er lächelte gequält.
    »Ich bin gerne bereit, Eure seltsamen Methoden zu vergessen, wenn ich jetzt vielleicht erfahren dürfte, was das alles zu bedeuten hat.«
    Sein Gegenüber nickte.
    »Mein Name ist von Valdec«, sagte er höflich. »Ich denke, Ihr werdet von mir gehört haben.«
    Wieder dieses kalte Lächeln.
    »Als Vorsitzender des Konzils der Konzerne lege ich Wert darauf zu erfahren, welche Ergebnisse im Bereich der Mistelforschung erzielt worden sind. Ihr werdet mir das sagen können.«
    Kevin Sheebaughs Magen wurde zu einem stählernen Ball. Mit einer trockenen Zunge leckte er sich über die Lippen.
    »Auf dem Großen Fest …«, begann er vorsichtig.
    Max von Valdec, der General-Manag des Kaiser-Konzerns, richtete sich aus seiner bequemen Haltung auf. Schmale, langfingrige Hände lagen weich auf den Sessellehnen.
    »Junger Freund«, sagte er leise und gedehnt. »Ich möchte vermeiden, daß Mißverständnisse aufkommen, die unangenehme Folgen haben könnten … Für Euch. Perko!«
    Das letzte Wort war ein scharfer, peitschender Knall. Sheebaugh zuckte gegen die Wand zurück, duckte sich unter einem Arm hinweg, der von irgendwoher auf ihn zugeschossen kam, und sprang gegen die Beine des Grauen, der vor der Tür stand.
    Der junge Wissenschaftler hatte absolut nichts mißverstanden. Diesen Raum würde er auf keinen Fall unbeschadet verlassen. Auch nicht, wenn er Valdecs »freundlicher Bitte« nachkam.
    In seiner ohnmächtigen Verzweiflung schleuderte Kevin den Grauen beiseite wie eine Puppe und stürzte sich auf die Tür. Mit der geballten Faust hämmerte er auf die Öffnungstaste an der Seitenleiste. Nichts rührte sich. Schluchzend krallte er die Fingerspitzen in den schmalen Spalt zwischen Wand und Tür und zerrte mit aller Gewalt.
    Hinter sich hörte er das leise Lachen Valdecs, und dann traf ihn ein harter Schlag gegen den Nacken, der seinen Kopf nach vorne schleuderte.
    Sheebaugh verlor nicht völlig das Bewußtsein. Er merkte, daß die Grauen ihn an den Armen packten und in die Höhe zerrten. Sie schleiften ihn

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