Einfach sexy
Begierde.
Aber sie hatte nicht vor, sich solchen Gefühlen hinzugeben, erst recht nicht bei einem Wildfremden. Sie war klug. Sie war vernünftig.
»Das hätte ich auch selbst erledigen können«, sagte sie, während sie ein wenig nervös hin und her sah und sich bemühte, den Blick auf etwas anderes zu heften als auf sein weiches Haar.
»Schon erledigt.«
Er konzentrierte sich auf ihr Knie. Sie bemühte sich, die alte Chloe wieder zu finden, die, die sie kannte, die, die verlangen würde, dass er seine Hände von ihr nähme.
»Ich habe versucht, einschüchternd zu klingen«, sagte sie.
Er blickte zu ihr auf; eine Braue gehoben. »Ich nehme an, es war das Kieksen in Ihrer Stimme, das mich umgehauen hat.«
»Ich habe nicht gekiekst!«
»Doch.«
Sie war fassungslos. »Die Sache hier läuft wirklich nicht so, wie sie sollte.«
»Ich wusste gar nicht, dass es eine vorgeschriebene Art gibt, nach der die Sache hier zu laufen hat.«
»Doch.«
»An dem Tag habe ich wohl in der Schule gefehlt.«
»Sehr komisch.«
Da lächelte er – zum ersten Mal -, und ihr stockte der Atem noch ein wenig mehr. Sein Lächeln war wunderschön, wie die
Sonne, die durch einen dunklen Himmel voller Sturmwolken bricht. Dann richtete er sich auf. »Sehen Sie selbst. Das eine Knie ist verarztet.«
Es stimmte, das eine Knie war gesäubert. Es sah zwar immer noch furchtbar aus, aber der Straßenschmutz war beseitigt.
»Sind Sie Arzt?«
»Nein.«
»Krankenpfleger?«
»Auch das nicht.«
»Dann spazieren Sie also einfach so herum und retten Damen in Not?«
Aus Gründen, die ihr selbst nicht ganz klar waren, wischte ihre Bemerkung jedes Anzeichen von Humor aus seinen Zügen, und die Wolken kehrten zurück.
»Sie haben zu viele Märchen gelesen«, sagte er knapp. Dann wirkte seine Miene wieder ernst und verschlossen. »Hätte ich Sie besser vor dem Hotel liegen lassen und weiter versuchen sollen, ein Taxi zu finden, wie ich ursprünglich vorgehabt hatte? Ist das noch so eine Regel, die mir entgangen ist?«
Er schaute ihr dabei in die Augen, so, als könnte er ihre Gedanken, ihre Gefühle lesen. Sie wandte sich ab, konnte aber doch nicht anders, als seinen Blick zu erwidern.
»Sie machen sich lustig über mich.«
Kurz darauf erschien wieder dieses leise Lächeln auf seinem Gesicht, wenn auch zögernd, während er den Kopf ganz leicht neigte. »Niemals.«
Drei sexy Freundinnen – und drei sexy Männer,
die jede Sünde wert sind.
Mit Julias Erlebnissen endet die verführerische
»Sexy«-Trilogie!
Linda Francis Lee
Einfach verliebt!
(Roman, 36369)
Julia Boudreaux hat genug: Nichts als Ärger hat man mit
diesen Typen! Allen voran Ben Prescott, ein Mann, der
mit jeder Faser seines Körpers nur eins ausstrahlt: Gefahr.
Warum aber hat Julia sich dann darauf eingelassen, Ben für
einige Wochen Unterschlupf in ihrem Haus zu gewähren …
Jetzt in Ihrer Buchhandlung!
K luge Mädchen wussten, dass sie sich von einer bestimmten Art Männer fern halten mussten. Ben Prescott war so einer.
Julia hatte ihn einen Monat zuvor kennen gelernt. Er war Chloes neuer Schwager, und ihre Freundin hatte völlig Recht mit der Behauptung, dass die Chemie zwischen Julia und Ben absolut nicht stimmte. Julia wunderte sich selbst, warum sie den durchtrainierten, gut gebauten, charmant plaudernden Typen trotzdem zu sich eingeladen hatte.
Sie saß im Arbeitszimmer ihres Vaters, versuchte zu arbeiten und nahm nur undeutlich wahr, dass es klingelte. Der Gedanke, aufzustehen und zur Tür zu gehen, kam ihr erst gar nicht. Beim zweiten Läuten rief sie: »Zelda, Schätzchen, kannst du bitte mal aufmachen?«
Kaum waren die Worte heraus, dämmerte es ihr schlagartig. Vor drei Tagen hatte sie den letzten der dienstbaren Geister aus dem Boudreaux-Stab entlassen müssen. Schlimmer noch, sie hatte sich von der Person verabschieden müssen, die am längsten durchgehalten hatte, immer ehrlich gewesen war und wie selbstverständlich diverse Gehaltskürzungen hingenommen hatte. Niemand ahnte, wie viel die Haushälterin Julia bedeutet hatte. Nachdem ihr Vater, Philippe Boudreaux, seit dem Tod ihrer Mutter vor fast zwanzig Jahren Frauen und Freundinnen quasi gewechselt hatte wie seine Oberhemden, war Zelda die einzige Konstante in Julias Leben gewesen, wie eine reizende, wunderbare Großtante.
Aber jetzt war Zelda weg – eine von vielen Veränderungen in Julias Leben, seitdem ihr Vater gestorben
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