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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Webb
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was tust du so? Sicher bist du inzwischen Arzt.
    Wo hast du deine Praxis, Ben?"
    "Hier in Pontotoc. Ich dachte, du wüsstest es."
    O Himmel, nicht hier! Überall, nur nicht hier.
    Josie wollte sterben. Sie wollte, dass der Boden sich 11
    unter ihr auftat und sie einfach verschluckte. Sie wollte zum höchsten Hügel im nordwestlichen Mississippi rennen und sich die Kehle heiser schreien.
    Wie sollte sie den Rest ihrer Tage mit Jerry Bob Crawford verbringen, wenn der Mann, nach dem sie sich sehnte, am gleichen Ort lebte? Pontotoc war nicht so groß. In Wahrheit hatte Pontotoc nur zwei Hauptstraßen. Sie würde es nicht verhindern können, Ben im Supermarkt oder im Drugstore, auf dem Stadtplatz oder vor dem Gerichtsgebäude zu treffen. Du meine Güte, sie würde ihn praktisch jeden Tag ihres Lebens sehen. Ihn sehen und sich nach ihm sehnen.
    "Nein, das hab ich nicht gewusst. Ich bin so beschäftigt gewesen, dass ich nicht einmal einen Blick in die Zeitung geworfen habe."
    "Eine Hochzeit erfordert viele Vorbereitungen."
    Ben blickte ihr tief in die Augen, was so wirkungsvoll war, dass Josie es bis in die Zehen spürte. Sie sahen einander an und hielten sich immer noch an den Händen.
    Die Anwesenden fingen bereits an, sich nach ihnen umzudrehen. Aber das war Josie egal.
    Ben ließ sie so plötzlich los, als ob ihm erst jetzt bewusst wurde, warum er hier war.
    "Wirst du mir deinen Verlobten vorstellen?"
    Einen berauschenden Augenblick lang hatte Josie vergessen, dass es Jerry Bob überhaupt gab. Sie schaute sich suchend um und entdeckte ihn neben der Punschbowle. Seine Mutter war an seiner Seite Beide blickten finster in ihre Richtung.
    Auf keinen Fall könnte sie Ben jetzt zu ihnen führen, um ihn mit den beiden bekannt zu machen. Zuerst würden sich die Wogen glätten müssen.
    "Rühre dich nicht von der Stelle. Ich hole ihn herbei."
    12
    Ihr strahlendes Lächeln war gekonnt, übertraf sogar die Schau, die sie in der Nacht abgezogen hatte, als sie den Verlobungsring er hielt.
    "Ich warte auf dich, Josie", sagte Ben, und sie verließ ihn, um die Suppe auszulöffeln, die sie sich eingebrockt hatte.
    Jerry kam ihr entgegen, mit seiner Mutter dicht hinter ihm.
    "Was um alles in der Welt hast du dir dabei gedacht, Josie? Wie konntest du mit diesem Mann dastehen und stundenlang seine Hände halten?"
    "Er ist ein alter Freund noch aus der Collegezeit, Jerry Bob, und wir sind nicht einmal eine Stunde hier, höchstens zwanzig Minuten."
    Josie hasste es, sich verteidigen zu müssen. Sie hasste es sogar noch mehr, Entschuldigungen vorzubringen. Sie öffnete den Mund, um Jerry Bob einiges über Vertrauen zu sagen, als seine Mutter sich einmischte.
    "Ich empfinde das als absolut beschämend", zischte sie.
    "Wer hat bloß diesen Indianer hereingelassen?"
    Darüber war Josie so empört, dass sie keinen Ton herausbrachte. Sie warf Jerry Bob einen flehenden Blick zu.
    Er könnte seine Mutter auf eine diplomatische Weise zurechtweisen.
    Jerry Bob runzelte die Stirn, und Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Oberlippe. "Mutter hat Recht, Josie.
    Man fängt schon an zu reden."
    Zuerst war Josie einfach verblüfft. Es war seine nächste Bemerkung, die sie wie ein spitzer Pfeil durchbohrte.
    "Wenn er jemand wäre, den wir kennen, wäre es schon schlimm genug. Aber ein Indianer ... Josie!"
    Jerry Bob sah sie erwartungsvoll an, wollte wohl eine Entschuldigung haben, damit der Friede wieder herge13
    stellt sei. Doch der Friede kümmerte Josie nicht.
    Sie hatte vor, deutlich zu werden. Sehr deutlich sogar, weil sie in den letzten wenigen Minuten herausgefunden hatte, dass sie nie und nimmer Jerry Bob Crawford heiraten konnte.
    Am einfachsten wäre es, ihm den Ring zurückzugeben und davonzugehen.
    Aber Josie hatte noch nie in ihrem Leben etwas getan, was einfach war.
    Außerdem hatte sie einen besseren Plan. Sie würde Jerry Bob dazu bringen, den Ring zurückzuverlangen. Auf diese Weise würde er das Gesicht wahren, und sie würde wieder frei sein.
    Und ganz nebenbei könnte sie Rache nehmen für ihren besten Freund, Ben Standing Bear.
    "Nun, Josie?" Clytee Crawford zog die Augenbrauen bis zu ihrer kunstvollen Frisur hoch. "Möchtest du dich nicht dazu äußern?"
    "Dieser Indianer, wie du ihn nennst, ist zufällig ein vornehmer Sioux und ein guter Arzt mit dem Namen Ben Standing Bear. Und wenn du krank wirst und in Not bist, dann hoffe ich, dass er dich skalpiert."
    Clytee starrte Josie mit offenem Mund an, und Jerry Bob gab einen seltsam

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