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Eisberg

Titel: Eisberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gespeichert, um eine neue Unterwassersonde zu bauen. Ich spreche jetzt im Namen von Admiral Sandecker, wenn ich Ihnen erkläre, daß die NUMA es gern sähe, wenn Sie die Arbeit daran wieder aufnähmen.«
    »Das ist alles? Mehr wollen Sie nicht?«
    »Ich habe doch gesagt, daß Sie billig davonkommen.«
    Sie musterte ihn abschätzend. »Morgen, nächste Woche, nächstes Jahr – woher weiß ich, daß Sie es sich nicht anders überlegen und den Preis erhöhen?«
    Pitts Augen blickten kalt, und seine Stimme klang eisig: »Werfen Sie mich nicht mit Ihren ehemaligen Spielgefährten in einen Topf. Ich habe mich nie für Massenmord und Erpressung begeistern können. Ihr kleines privates Geheimnis ist bei mir sicher, und bei der NIA ist es noch sicherer – kein Reporter wird Rondheim, Kelly oder Ybarra auch nur auf zwanzig Meter nahekommen dürfen.«
    Sie wandte sich ab und schaute aus dem Fenster hinunter auf den Park. Die Zinnen des Zauberschlosses wurden angestrahlt; sie sahen wie die Kerzen auf einer Geburtstagstorte aus.
    Die Familien mit Kindern hatten den Park inzwischen verlassen, und die jungen Liebespaare beherrschten das Feld. Sie schlenderten die Parkwege und die Straßen entlang und genossen die romantische Szenerie.
    »Und was werden Sie jetzt tun?« fragte Kirsti.
    »Nach einem kurzen Urlaub kehre ich wieder in die Zentrale der NUMA zurück. Sicher wartet dort schon neue Arbeit auf mich.«
    Sie wandte sich ihm wieder zu. »Wenn ich Sie nun bäte, mit mir nach Island zu kommen und Mitglied meines Aufsichtsrates zu werden?«
    »Ich bin dafür nicht geschaffen.«
    »Vielleicht kann ich Ihnen meine Dankbarkeit auf andere Weise zeigen.« Sie näherte sich Pitt.
    Ein lockendes Lächeln umspielte ihre Lippen, und ihre tiefblauen Augen erstrahlten in einem weichen Schimmer. »Alles wird geschehen, wie du es möchtest«, sagte sie verheißungsvoll.
    Sie hob ihre Hand und strich ihm sanft über sein zerschlagenes Gesicht. »Morgen gehe ich zu Admiral Sandeckers und wir setzen einen Vertrag über unsere weitere Zusammenarbeit auf. Ich muß allerdings eine kleine Anerkennung dafür verlangen.«
    »Und die wäre?«
    Sie löste den Gürtel und ließ den Kimono von ihren Schultern gleiten. Sie stand nackt vor ihm, völlig entspannt und gelöst. Im Licht der Lampe sah sie wie eine Statue aus, die unter den geduldigen Händen eines meisterhaften Bildhauers zu wunderbarer Vollendung gelangt war. Die vollen, reifen Lippen waren vor Erregung und Ungeduld halb geöffnet. Die tiefblauen Augen enthielten eine stumme Aufforderung. Man konnte es nicht anders bezeichnen: Ihre Züge und ihr Körper waren eine glänzende Demonstration der Wunder, die die Medizin vollbringen kann. »Wenn das ein Kompliment ist«, sagte sie heiser, »ich habe keine Minute lang geglaubt, daß du homosexuell sein könntest.«
    »Man muß wohl selbst homosexuell sein, um das erkennen zu können.«
    Sie wurde blaß. »Ich bin es nicht mehr. Ich bin anders geworden.«
    »Sie sind zu einer kalten, berechnenden Hexe geworden.«
    »Nein.«
    »Kristjan Fyrie war ein warmherziger, ehrlicher Menschenfreund. Sie haben sich sowohl körperlich wie auch charakterlich in der bösesten Weise verändert. Sie benutzen die Menschen wie Werkzeuge und werfen sie sofort wie Unrat weg, wenn Sie sie nicht mehr brauchen können. Sie sind kalt und krank!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein … nein! Ich habe mich verändert, ja. Aber ich bin nicht kalt … nicht kalt.« Sie streckte ihre Arme nach ihm aus. »Laß es mich beweisen!«
    Sie standen in der Mitte des Zimmers und sahen einander schweigend an. Und dann las sie in Pitts Gesicht und ließ die Arme sinken. Sie sah verwirrt aus, tiefe Traurigkeit trat in ihre schönen Augen. Doch ihre ganze Schönheit berührte ihn nicht länger. Er vermochte in ihr nur noch die traurigen Überbleibsel eines Mannes zu erkennen. Er sah Hunnewell an einer menschenleeren Küste sterben. Er erinnerte sich an das Gesicht des Kapitäns auf dem Tragflächenboot, bevor es hinter dem Flammenvorhang verschwand. Er wußte, welche Schmerzen Lillie, Tidi und Sam Kelly hatten erleiden müssen. Und er wußte, daß Kirsti Fyrie Mitschuld an ihren Schmerzen und ihrem Tod trug. Kirsti erblaßte und trat einen Schritt zurück. »Dirk, was ist los?«
    »Gott schütze dich«, erwiderte er. Er wandte sich um und öffnete die Tür. Die ersten Schritte zum Aufzug fielen ihm noch schwer. Doch dann ging es leichter.
    Bis er im Erdgeschoß angelangt und auf das

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