Eiskalt Entflammt
sie aber daran, dass sie nicht allein waren.
„Sonst irgendwas, auf das ich achten müsste, Linkshänder oder Rechts händer?“
Sie war noch wie benebelt von dem Kuss und musste sich zu einer Antwort zwingen. Über Elias ’ Schulter sah sie zu Sean.
„Er ist Linkshänder.“
Der Puppenspieler nickte, er wirkte ernst und konzentriert. „Emmet , du kennst das Spiel, keiner spricht oder fasst mich an, wenn ich mi t Garcia beschäftigt bin . Du musst mir vorher genau sagen, was passieren soll.“
Emmet nickte ihm zu und deutete ihnen an, ihm an Deck zu folgen, während Lukas bei Garcia blieb.
„Wir müssen ihn morgen so gegen Mittag auf La Cruz ’ J acht schicken. Sean, du hast diese Nacht , um dich vorzubereiten. Von hier bis nach Freeport sind es ungefähr hundert Seemeilen. Wir fahren heute noch fünfzig und verbringen die restliche Nacht in der Mitte des Weges auf See. Das Boot hat einen GPS-Autopilot, das Wetter ist stabil, es sollte kein Problem geben. Trotzdem wechseln wir uns ab, sodass immer einer Wache schiebt, aber auch jeder ein wenig Schlaf bekommt, okay?“
Emmet startete schon den Motor und steuerte das Boot aus dem Hafen. „In zweieinhalb Stunden sollten wir die fünfzig Meilen geschafft haben.“ Lou fand die Vorstellung , so lange auf dem Boot bleiben zu müssen, mehr als erschreckend. Aber sie spürte, wie Elias ’ Hand über ihren Nacken strich , und das beruhigte sie. Es würde schon gehen.
Emmet behielt recht, die Nacht war ruhig. Alle hielten abwechselnd Wache, nur Sean schien die ganze Nacht mit Garcias Körper zu trainieren. Das war abgefahren. Sie war gespannt, wie so eine Bewusstseinsteuerung vor sich gehen würde.
Am nächsten Morgen, nach weiteren zwei Stunden Fahrt, steuerten sie das Boot direkt in den Hafen von Freeport . La Cruz ’ J acht ankerte ein paar H undert Meter von dort entfernt in Küstengewässer n , so musste Sean mit Garcias Körper nur noch eine kurze Distanz zurücklegen.
Das ganze Team versammelte sich um Sean in der Kajüte. Emmet instruierte den Puppenspieler. Er erklärte ihm, wo Garcia die chemischen Biolabore betrieben hatte und prägte ihm die Fragen ein, die er von La Cruz beantwortet haben wollte. Sean wirkte hellwach, obwohl er die Nacht durchgemacht hatte. Nach Emmets Bericht setzte er sich auf einen Stuhl neben Garcia und konzentrierte sich voll auf ihn, er zwang ihn, ihm direkt in di e Augen zu sehen.
Garcia wand sich unter dem Knebel, schaffte es aber offensichtlich nicht, der hypnotischen Stimme zu widerstehen. Seans französischer Akzent war vollständig verschwunden. Er sprach mit einem tiefen, monotonen Timbre. Nach kurzer Zeit hörte Garcia auf, seinen Kopf ruckartig abzuwenden , und starrte Sean aus leeren Augen an. Ein eigenartiger Wandel vollzog sich in seinem Gesicht. Alle Muskeln schienen sich zu entspannen, während seine Pupillen immer größer wurden.
Seans Worte bildeten einen merkwürdigen Singsang. Ein eindringliches Flüstern, das immer leiser wurde. Nach zehn Minuten dieses seltsamen Schauspiels setzte sich Sean auf, achtete aber stark darauf, den Blickkontakt zu Garcia nicht abreißen zu lassen. „Ich habe ihn, ihr könnt ihn losbinden.“
Emmet löste die Fesseln und zog den Knebel aus Garcias Mund. Erst blieb Garcia reglos liegen, dann setzte er sich abrupt auf. Es sah noch ein wenig ungelenk aus. Kleine Schweißperlen traten auf die Stirn des Puppenspielers, als er begann , mit Garcias Körper zu arbeiten.
Wie es wohl sein musste , keine Kontrolle mehr zu haben? Irgendwo in diesem widerlichen Körper war Garcias Wesen versteckt, außer Stande , sich gegen Seans Einfluss zu wehren.
Das war eine gefährliche Gabe. Überaus mächtig.
„Emmet, ich erwarte von dir, dass du mich rausholst, wenn es brenzlig wird.“ Er musste Emmet einen großen Gefallen schulden, wenn er sich selbst in Lebensgefahr brachte.
„Wir bringen Garcias Körper an Land. Miete ein Boot mit Fahrer und lass dich zu La Cruz ’ J acht bringen. Wir verwanzen Garcias Körper, und ja, du hast mein Wort, ich hole dich raus.“
Sie ließen den Puppenspieler noch einen Moment allein und gingen wieder an Deck. Lou konnte kaum glauben, was sie da gerade gesehen hatte. „Wie macht er das?“
Emmet seufzte. „Er weiß genauso wenig, wie er das macht, wie du weißt, wie deine Gabe funktioniert. Aber wir müssen ihm dankbar sein, er hat sich darauf eingelassen, obwohl er nach dem Einsatz in einem bedauernswerten Zustand sein wird.“
„Was passiert
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