0996 - Der letzte Waffengang
Der letzte Waffengang
Eine sterbende Welt – als Ort der Entscheidung
von Ernst Vlcek
Nach langen Monaten ist Perry Rhodans Expedition endiich der verdiente Effolg beschieden. Menschen von der BASIS sind in den Vorhof der Materiequelle eingedrungen und haben durch eine „Entrümpelungsaktion" die Materiequelle wieder normalisiert, so daß mit keinen weiteren Weltraumbeben zu rechnen sein wird.
Dann, nachdem diese Aufgabe erfüllt worden war und nachdem Atlan als Auserwählter, der die Interessen der Menschheit bei den Mächten jenseits der Materiequelle vertreten soll, die BASIS verlassen hatte, bleibt Perry Rhodan keine andere Wahl, als auf Heimatkurs zu gehen.
Während die BASIS auf dem Rückflug begriffen ist, tut sich in den Dezembertagen des Jahres 3587 in der Galaxis immer noch einiges, obwohl Jen Salik die Orbiter-Gefahr gegenstandslos gemacht hat.
Schuld daran ist Amtranik, der garbeschianische Hordenführer. Auch wenn er seine Flotte verloren hat, so stellt er mit seinem Flaggschiff, der VAZIFAR, nach wie vor eine nicht zu verachtende Bedrohung dar.
Jen Salik, der Mann mit dem Ritterstatus, will diese Bedrohung endgültig ausschalten. Er folgt dem Gegner - und damit beginnt DER LETZTE WAFFENGANG ...
Die Hauptpersonen des Romans:
Jen Salik - Der Ritter sucht die Entscheidung.
Amtranik - Der Garbeschianer wird verwandelt.
Ronald Tekener und Jennifer Thyron - Saliks Begleiter.
Marcel Pradel - Ein Eremit und Mystiker.
1.
Sie hatten ihn in eine mehrfach abgeschirmte Sicherheitszelle gesteckt und glaubten, ihm damit Gutes zu tun. Wohlgemerkt, sie wollten nur das Beste für ihn, aber damit taten sie ihm keinen Gefallen. Und sich selbst auch nicht. Er wußte, was zu tun war, aber sie sprachen ihm jedwedes Beurtei1 ungsvermögen ab. Sie hatten ihn praktisch entmündigt.
Irgendwie war das sogar verständlich. Er war ein Zerrissener. Psychisch gesehen - aber das im Sinne des Wortes. Manchmal hatte er das Gefühl, daß sein Gehirn explodiert sei und die einzelnen Teile wie Inseln in seinem Kopf trieben. Und jede dieser Inseln trug große Teile seines Wissens und seiner beiden Persönlichkeiten.
Dort trieb ein Fragment, das sich als Igsorian von Veylt verstand. Aber es trug nicht das gesamte Ritterwissen; dieses war nochmals unterteilt und gespalten und auf viele andere Inseln verteilt. Manchmal fanden die verschiedenen Teile zusammen, dann erkannte er alles messerscharf, und er sah die Lösung klar vor sich: Du mußt in die Provcon-Faust, nach Arla Mandra, dem Reich der zweiundzwanzig Sonnen - dem zweiten Wall Armadans von Harpoon. Und er wußte, daß nur dort die Entscheidung zwischen ihm und Amtranik fallen konnte. In solchen lichten Momenten erkannte er auch ganz deutlich, warum es gerade die Provcon-Faust sein mußte.
Aber dann entfernten sich die Geistesinseln wieder voneinander, und er saß auf seiner Salik-scholle und stand seinem inneren Chaos ratlos gegenüber. Er konnte sich nicht orientieren, war nicht in der Lage, das entschwindende Ritterwissen zu erfassen und trauerte seinem Status nach. Was eben noch so klar und einfach gewesen war, wurde verschwommen und unverständlich. Nur eines blieb in seinem Bewußtsein trotz aller Wirrnisse haften.
„Ich muß in die Provcon-Faust! „ „Jen Salik, sind Sie wach?"
„Was für eine Frage!" sagte er ungehalten. „Ich habe nie geschlafen. Fragen Sie doch Ihre Geräte."
„Das habe ich getan", sagte der Wissenschaftler, der die Einrichtungen des modernen Faradayschen Käfigs überwachte, und die keinen anderen Zweck zu erfüllen schienen, als ihn zu quälen. Dabei wurde alles nur getan, um ihn gegen die verhängnisvollen Impulse zu schützen. Vergeblich Der Wissenschaftler, dessen Name er sich nicht gemerkt hatte, fuhr fort: „Aber die Geräte weisen seit drei Stunden aus, daß sich Ihr Geist in der REM-Phase befindet. Das ist jene Traumphase, die durch schnelle Augapfelbewegungen charakterisiert wird. Eine so lange Dauer der REM-Phase ist ungewöhnlich. Nach meinen Gerät befinden Sie sich immer noch in tiefem Traumschlaf. Darum meine etwas dumm klingende Frage. Können Sie mich noch hören, Jen Salik?"
„Ich bin Igsorian von Veylt, der Ritter der Tiefe", sagte Jen Salik. Er lag zusammengerollt auf der Liegestatt und war sich dessen vollauf bewußt. Er rührte sich nicht. Er sprach, ohne seinen Körper dem Rhythmus seiner Worte anzupassen. Dies war einer der Momente, wo sich alle
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