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Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Eiskalte Hand (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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bewegten sich, aber nicht mit solch einer Präzision und Geschwindigkeit wie bei dem Zwischenfall. Natürlich behielt er seine Erkenntnis lieber für sich. Nur keine Blöße geben und womöglich an Ansehen verlieren.
     
    Auf dem Weg durch die Wüste hatten sie sich auch einen Plan zurecht gelegt, wie sie weiter vorgehen wollten. Huan und Ranja sollten zum Statthalter gehen und ihn vor der drohenden Gefahr warnen. Sicher würde der Statthalter dann auch neue Aufgaben für die beiden Soldaten haben. Mia hingegen befand sich auf ihrer eigenen Mission. So wichtig die bevorstehende Schlacht – oder handelte es sich schon um einen Krieg? – für das quandalische Reich auch sein mochte, sie musste den Weg fortsetzen, den sie eingeschlagen hatte. Ein Zurück gab es da nicht. So verabschiedete sie sich von den anderen beiden, kurz nachdem sie das Stadttor passiert hatten. Einen kurzen langen Moment schauten sie und Huan sich tief in die Augen. Es kribbelte in ihrem Bauch. Und irgendwie fand sie es schön. Dann meldete sich ihr Verstand und zerriss das zarte Gefühl einfach. Freundschaftlich reichten sie sich die Hand. „Passt gut auf euch auf!“, sagte die junge Frau, „Und tut mir bitte einen Gefallen: Sagt niemandem, dass ich bei euch war. Das würde nur zu Problemen führen. Ich kann nicht mal genau sagen, was es ist, aber ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache.“ Die beiden Männer nickten. Keiner von ihnen wollte unnötige Schwierigkeiten provozieren. Nach einer kurzen Pause fügte Mia noch hinzu: „Und traut besser niemandem vom Haus Xi-Yang.“ Etwas unbeholfen umarmte sie doch noch schnell den Leutnant. Dann drehte sie sich um und ging eilig davon.

Kapitel 20
     
     
    Nun warteten sie schon seit einer halben Stunde. Schnurstracks waren Huan und Ranja zum Palast des Statthalters gegangen, um von den Vorfällen bei der Garnison zu berichten. Die Soldaten am Tor hatten sie hereingeführt und in einen flurartigen Raum gebracht. Überall umgab sie Stein. Kaum Schmuck oder Dekoration, abgesehen von den Rüstungen, die fein säuberlich auf Holzständern an den Wänden befestigt waren. Es gab auch keine Möbel hier. Nicht einmal eine Sitzbank oder ähnliches. Also standen die beiden sich die Beine in den Bauch. „Das ist hier wohl nicht das Wartezimmer für wichtige Gäste.“, stellte Huan sarkastisch fest. Ranja nickte einfach und machte ein unglückliches Gesicht. Sein Magen krampfte sich gerade zusammen. Beklommenheit breitete sich in ihm aus. Die ganze Situation erinnerte ihn ein wenig an die unerfreuliche letzte Begegnung mit Meister Pu-Errh.
     
    „Ich verstehe nicht, warum das so lange dauert.“, versuchte Huan erneut, ein Gespräch zu beginnen, „Unser Anliegen erlaubt doch wirklich keine Verzögerung. Jede Sekunde zählt.“ „Na ja, nach dem, was Mia sagte, scheinen die Grünhäute es nicht so eilig zu haben. Und der Statthalter ist…“ Weiter kam Ranja nicht mit seiner Antwort; denn in dem Moment öffnete sich eine Tür und ein Mann mittleren Alters trat herein, gekleidet in die Farben des Hauses Xi-Yang. „Bitte folgt mir!“, sagte er nicht laut, aber nachdrücklich. Ohne zu warten, ob die Männer seiner Aufforderung Folge leisteten, drehte er sich um und hielt auf die Tür zu, durch die er gekommen war. Huan und Ranja beeilten sich ihm zu folgen. Der Bedienstete führte sie durch mehrere Flure und Hallen, bis sie schließlich in einen großen Raum kamen. Hier standen mehrere Männer in Uniformen um einen langen Tisch versammelt und unterhielten sich angeregt. Eine Reihe von Papieren lag auf dem Tisch herum. Die Stimmung unter den Männern schien locker, fast fröhlich zu sein. ‚Noch.‘, dachte Ranja skeptisch.
     
    Alle Augen richteten sich auf die beiden Ankömmlinge. Die Unterhaltung der uniformierten Männer endete abrupt. Neugierig musterten sie Huan und Ranja. Schließlich trat einer der Männer einen Schritt vor. Er war groß und schlank; sehr gepflegt. Seine Uniform war maßgeschneidert und mit allerlei edlen Materialien besetzt. Die Rangabzeichen wiesen ihn als Generalmajor aus. Huan vermutete, dass es sich um den Statthalter selbst handelte. Auch die anderen Männer waren offenkundig ranghohe Offiziere. „Mein Name ist Jom Kil vom Hause Xi-Yang, Statthalter dieser schönen Stadt.“, stellte sich der Generalmajor vor. Pflichtbewusst – so, wie es das quandalische Protokoll verlangte – verneigten sich Huan und Ranja tief vor ihrem Gegenüber. Der nahm diese Geste mit einem

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