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Eisrose

Eisrose

Titel: Eisrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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ihren Blick zu Boden zu werfen. Dennoch musste er ihren stets vorhandenen eigenen starken Willen immer wieder bekämpfen, ihren kecken Trotz in gebührende Grenzen lotsen. Eine köstliche Mischung und leider Gottes auch ein Schritt zu seinem Herzen.
    Was ihn aber am meisten beunruhigte: Allein der Gedanke daran, sie mit einem anderen zu teilen, ließ Eifersucht in ihm hochkochen. Und das, obwohl es für ihn stets eine Selbstverständlichkeit gewesen war, seine jeweiligen Sklavinnen mit anderen Doms zu teilen. Dabei zuzusehen, wie sie nach allen Regeln der Kunst von so vielen Händen wie möglich bespielt wurden, bereitete ihm normalerweise Lust.
    Eifersucht hatte er das letzte Mal damals bei Cathérine verspürt. Jedoch nicht beim Spielen – dazu gehörten auch andere Männer –, sondern erst dann, als sie begann, ihn zu hintergehen und emotional zu erpressen.
    Nun machte ihn allein der Gedanke an Leah und einen anderen Mann eifersüchtig. Daran musste er arbeiten, bevor es ihn innerlich zerfraß. Am besten würde dies gelingen, wenn er sich derartigen Situationen bewusst aussetzte.
     
    „Wie lange bist du jetzt eigentlich schon bei uns?“, fragte Valérie, während sie eine sündhaft teure Bluse gegen das Licht hielt, um sie genauer zu inspizieren.
    Sie hatte Leah zu einer Shoppingtour überredet, und die beiden hatten bereits unzählige Boutiquen unsicher gemacht.
    Leah überlegte kurz. „Mein Gott, es sind schon fünf Wochen.“
    Valérie lächelte. „Fünf Wochen, und du bist bis über beide Ohren verliebt.“
    Leah wich dem prüfenden Blick der anderen aus. Diese legte ihr eine Hand auf den Arm. „Leugnen nutzt nichts.“ Ihr Lächeln vertiefte sich. „Ich habe Augen im Kopf und kenne die typischen Anzeichen viel zu genau.“ Ihr Blick wurde ernst, als sie hinzufügte: „Bleib mit diesen Gefühlen aber lieber in Deckung. Ich kenne meinen Bruder. Jede Frau wird ihm über kurz oder lang langweilig. Das Ganze beschleunigt sich jedoch um ein Vielfaches, wenn er spürt, dass eine Frau mehr für ihn empfindet, als eine gute Sklavin empfinden sollte. Er will spielen. Mehr nicht. Alles, was auch nur ansatzweise über eine reine Dom/Sub-Beziehung hinausgeht, stößt ihn ab.“
    „Hat er das gesagt?“
    „Was?“
    „Dass es ihn zu langweilen beginnt?“
    „Bisher nicht. Du solltest dich allerdings emotional nicht allzu sehr verstricken. Ich habe schon viele Frauen kommen und gehen sehen. Die Anzahl der gebrochenen Herzen säumt ein riesiges Areal.“
    „Ich werde dafür sorgen, dass mir das nicht passiert.“ In Leah stieg Trotz auf. „Auch wenn ich mich in ihn verliebt habe, bedeutet das noch lange nicht, dass ich mir naive Illusionen über die ewige Liebe mache.“ Sie hängte das Kleid, welches sie sich gerade näher angeschaut hatte, zurück, fügte leise hinzu: „Was ich jedoch weiß, ist, dass uns etwas Besonderes verbindet. Ich werde dafür sorgen, dass ihm mit mir nicht langweilig wird.“
    „Ich wünsche es dir. Cathérine war damals in einer ähnlichen Situation und ist nicht glücklich geworden. Und das, obwohl Dominik einen Narren an ihr gefressen hatte. Wie es für sie endete, weißt du.“
    Leah wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Am liebsten hätte sie Valérie nach Einzelheiten gefragt und auch, ob Cathérines Tod sie selbst bewegt hatte. Sie musste sie gut gekannt haben, also wäre das eine vollkommen akzeptable, logische Frage. Aber sie stellte ihr keine Fragen. Es wäre gut möglich, dass Dominik von diesem Gespräch erfahren würde, und dann würde es so aussehen, als hätte sie Valérie ausgehorcht.
    „War Cathérine eigentlich mal Thema zwischen Dominik und dir?“ Valéries Stimme riss Leah aus ihren Gedanken. „Ich meine, ihr kommt euch immer näher, da sollte ein so markanter Teil der Vergangenheit nicht totgeschwiegen werden.“
    Leah schüttelte den Kopf, wurde nervös, versuchte jedoch, so gelassen wie möglich zu erscheinen. „Mich interessiert die Vergangenheit nicht. Ich kümmere mich lieber um die Gegenwart.“
    Valérie stand neben ihr, schön und ausgeglichen wie immer, in einem makellos weißen Kostüm, die Arme locker verschränkt, die ausdrucksstarken Augen intensiv auf Leah gerichtet.
    „Er hat dir also verboten, über sie zu reden? Das kann ich verstehen. Er war am Boden zerstört und hat sich bis heute nicht von diesem Schock erholt. Sie wirkten immer so glücklich und dann … alles aus. Ich hätte nicht damit gerechnet – niemand hätte das. Aber wenn

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