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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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war man im nächtlichen Ra-Tom auf das unheimliche Treiben aufmerksam geworden, das sich rund um das steinerne Tor abspielte.
    Der erste Tekemer stürmte auf Kirad zu. Kirad parierte seine Schwertschläge, trieb ihn zurück, schlug ihm die Waffe aus der Hand. Aber schon war der nächste Angreifer da. Auch gegen ihn focht Kirad mit wildem Zorn und dem Mut der Verzweiflung, denn die Übermacht war gewaltig. Er konnte nur hoffen, dass das Ritual bald beendet war, denn lange würde er sich nicht gegen die Übermacht wehren können.
    Überall streckten sich ihm fremde Klingen entgegen, versuchten ihn zu töten.
    Kirad stellte sich zwischen den knienden Magier und die Angreifer. So gut er konnte, wehrte er sie ab, schlug sie teilweise in die Flucht.
    Einen Kämpfer von seiner Rücksichtslosigkeit war den Tekemern offensichtlich noch nie begegnet. Sie scheuten sich allzu nah an ihn heranzukommen.
    Sein helles Haar, das inzwischen wild zerzaust und verfilzt war, ließ ihn in ihren Augen wie ein wildes Tier erscheinen, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Löwen hatte.
    Dann erhob sich An-Shar plötzlich. Taumelnd schritt er auf das Tor zu, wurde schneller. Er lief in das blaue Leuchten hinein, verschwand schließlich darin.
    Kirad wich vor den Angreifern zurück. Sie wagten nicht den Orks weiter zum Tor hin zu folgen.
    Auch Kirad trat in das blaue Leuchten ein, das bereits schwächer wurde.
    Dieser Hundesohn, ging es ihm durch den Kopf. Wenn es nach An-Shar gegangen wäre, hätte er mich hier zurückgelassen. Gerade noch rechtzeitig hatte Kirad das Tor erreicht. Das Gefühl, das ihn jetzt übermannte, kannte er bereits. Er hatte das Gefühl zu fallen, in einen Strudel aus Formen und Farben. Schließlich umgab ihn nur noch Finsternis. Taumelnd gelangte er auf festen Boden. Er fiel hin, fühlte Sand. Dann blinzelte er. Das Licht der Sonne blendete ihn grell.
    Kirad schüttelte sich. Er fuhr sich mit der Hand über den Kopf, blickte kurz zurück. Der Schimmer innerhalb des Tores verblasste nun völlig.
    Einige Meter entfernt befand sich An-Shar, der Magier. Er umklammerte mit der einen Hand das grüne Juwel, dessen Leuchten noch immer durch seine Faust hindurchdrang. In der anderen hielt er die Rolle der geheimen Worte.
    "Ich habe gesiegt!", rief er. "Ich habe gesiegt! Der Triumph ist mein!" Er rief es abwechselnd in tekemischer, bryséischer und elbenoidischer Sprache. Zwischendurch sogar auf Elbinga.
    Das grüne Leuchten des Juwels schien jetzt den gesamten Arm erfasst zu haben. An-Shar zitterte.
    Die dunkle Färbung seiner Haare kehrte zurück. Seine Gestalt schien zu wachsen, sich aufzurichten, kräftiger zu werden.
    Neue Lebenskraft fuhr offenbar aus diesem Stein heraus in den Körper des Magiers. Das Leuchten erfasste wenig später den gesamten Körper des Magiers.
    Es bleiben mir nur noch wenige Augenblicke, ging es Kirad durch den Kopf. Nur diese wenigen Augenblicke der Verwirrung.
    In diesem Moment wandte der Magier den Kopf.
    Meine Gedanken, durchzuckte es Kirad. Vielleicht ist er schon wieder stark genug, sie lesen zu können. Vielleicht weiß er, was in mir vorgeht.
    Kirad versuchte an nichts zu denken. Er erhob sich. Ein Ruck ging durch An-Shar. Sein gesamter Körper leuchtete grünlich wie ein fluoreszierender Stein. Er schien um Jahrzehnte jünger geworden zu sein. Seine Haut schimmerte froschfarben.
    Er lächelte teuflisch und überlegen. Seine Augen waren vollkommen schwarz. Wenig menschliches schien jetzt noch an ihm zu sein. Noch überwältigte An-Shar diese Kraft. Er zitterte am ganzen Körper.
    Jetzt, dachte Kirad. Jetzt! Es ist deine letzte Chance, denn wenn du länger wartest, wird er in der Lage sein, dich mit einem einzigen Gedanken zu töten, mit einem einzigen Wort aus seinem Mund.
    Das Ritual, mit dessen Hilfe er das Tor aktiviert hatte musste ungeheure Kraft gekostet haben, aber das Juwel erlaubte eine sehr schnelle Erholung seiner magischen Kräfte.
    Kirad stürzte vor. Er vollführte einen wuchtigen Schwerthieb. Zu spät erkannte der Magier die Absicht des Orkss. Der Streich fuhr durch seine Kehle. Blut spritzte hervor.
    Ein Ausdruck des Entsetzens erschien auf dem Gesicht des Magiers. Er öffnete den Mund, wollte eine seiner Formeln sprechen, aber nichts weiter als ein Röcheln kam über seine Lippen.
    Er sank auf die Knie, schien zu verstehen, dass in diesem Augenblick etwas Ähnliches mit ihm geschah wie ehedem mit seinem Lehrmeister Tarat-ankh-Nun.
    Mit einem zweiten, wuchtigen Schlag

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