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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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reagiert darauf.“
    Die eingravierten Runen leuchteten tatsächlich, wenn auch schwach, und Daron sah Lirandil und Sandrilas vor seinem inneren Auge.
    „Es ist ganz sicher, dass Lirandil und Sandrilas auf dem Platz dort unten waren“, wandte er sich wieder in Gedanken an seine Zwillingsschwester. „Aber es ist ebenso gewiss, dass die beiden längst nicht mehr hier in der Gegend sind.“
    „Jetzt unterhalten die beiden sich wieder in Gedanken“, sagte Thamandor an Emwén gerichtet und seufzte tief. „Das können sie sich einfach nicht abgewöhnen. Dabei sollten sie doch einen erfahrenen Elbenkrieger wie mich in ihre Überlegungen mit einbeziehen, oder?“
    „In diesem Punkt gebe ich Euch recht“, erklärte die junge Heilerin.
    Doch sie kamen nicht mehr dazu, weiter über diese Angelegenheit zu sprechen. Aus dem Kristall in der Mitte des großen Platzes schoss plötzlich eine gelbliche Lichtblase. Rarax versuchte zwar auszuweichen, aber sie war zu schnell. Es gab einen ohrenbetäubenden Knall, und einen Augenblick später hüllte die Blase das Riesenfledertier und die vier Elben auf seinem Rücken ein.
    Rarax flatterte wild, aber aus irgendeinem Grund gelang es ihm dennoch nicht, an Höhe zu gewinnen. Die Lichtblase zog ihn einfach mit sich hinab.
    Sarwen wollte durch den Einsatz ihrer Magie dagegen ankämpfen, aber Daron riet ihr mit einem energischen Gedanken davon ab.
    „Tu es nicht!“
    „Warum nicht?“
    „Warten wir, was sie mit uns vorhaben.“
    „Das kann doch wohl nicht dein Ernst sein!“
    „Sarwen, ich glaube, dass uns diese Eismenschen, die nach Meergond kamen, etwas mitteilen wollten. Leider war niemand von uns in der Lage, sie richtig zu verstehen. Aber vielleicht gelingt uns das jetzt.“
    Die Lichtblase sank mitsamt Rarax und den Elben zu Boden. Sie landete auf dem Platz, hüllte sie aber weiterhin ein.
    Daron gab Rarax den Befehl, sich ruhig zu verhalten.
    „Die wollen etwas von uns“, sagte er laut, „und wir ja auch von ihnen.“ Seine Stimme hallte auf eine Weise, als würde er sich in einer großen Halle befinden. Das musste an der gelblichen Lichtblase liegen.
    „Es ist eine fremdartige Magie, aber nicht unbedingt stärker als unsere“, stellte Sarwen fest.
    „Ich hoffe, dass wir das nicht auf die Probe stellen müssen“, murmelte Daron.
    „Notfalls haben wir ja noch das hier!“ Thamandor tickte mit den Fingerspitzen auf seinem Flammenspeer.
    „Hütet Euch, die Waffe jetzt einzusetzen, werter Thamandor!“, gebot ihm Daron.
    „Nun, wenn man uns hier länger mithilfe fremdartiger Magie gefangen hält, wird mir nichts anderes übrig bleiben“, meinte der Waffenmeister.
    „Es könnte sein, dass die Flammen aus Eurem Speer dieses gelbe Licht nicht durchdringen können und sofort zurückgestrahlt werden“, ermahnte ihn Emwén. „Wenn das geschieht, könnte uns auch der beste Heiler der Elbenheit nicht mehr helfen.“
    Während sie das sagte, hob sie eine Hand und schloss die Augen. Offenbar setzte sie ihre magischen Sinne ein und versuchte zu erfassen, was für eine Art von Magie es war, die sie alle gefangen hielt.
    „Ich wusste gar nicht, dass Heilerinnen auch magische Kräfte beurteilen können“, grummelte Thamandor leicht beleidigt.
    „Oh, das ist eine unserer wichtigsten Fähigkeiten“, erklärte Emwén. „Wenn jemand geheilt werden soll, muss man immer berücksichtigen, welche magischen Kräfte vielleicht in ihm schlummern und ob diese Kräfte die Heilung fördern oder behindern. Das habe ich bei Nathranwen gelernt.“
    „Was Euren Flammenspeer angeht, muss ich Emwén recht geben“, sagte Sarwen zu dem Waffenmeister. „Haltet Euch zurück, wenn Ihr uns nicht alle in Gefahr bringen wollt, werter Thamandor.“
    Inzwischen drängten überall Eismenschen unterschiedlicher Größe auf den Platz. Die meisten kamen aus den engen Gassen zwischen den Gebäuden hervor. Ein kleinerer Teil von ihnen drang aber einfach durch die Wände der Eishäuser, die den Platz herumstanden. Wieder andere schienen geradewegs aus dem spiegelglatten, eisigen Boden zu wachsen.
    Sie machten sich gegenseitig Zeichen, und ihre sich ständig verändernden Hände bildeten dabei stets unterschiedlich viele Finger.
    Offenbar war das tatsächlich eine Art Zeichensprache, mit deren Hilfe sie sich verständigten.
    Daron kletterte vom Rücken des Riesenfledertiers, nachdem er Rarax noch einmal mit einem sehr eindringlichen Gedanken eingeschärft hatte, ruhig zu bleiben. Das Fledertier quittierte

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