Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
„Das ist der Ursprung der Gefahr.“
    „Dieses Schiff ließ ein mächtiger Magier bauen“, erklärte Sarwen.
    Der Kristallene senkte den Kopf. Es wirkte wie ein zustimmendes Nicken. „Eine Magie geht von diesem Schiff aus, wie sie von eurem Volk praktiziert wird. Das Eis wird damit vergiftet.“
    „Breitet sich das Eis deswegen aus?“, fragte Daron.
    „Es folgt nur noch den Gesetzen dieser fremden Magie. Sie zwingt ihm den Willen des Schiffsherrn auf.“
    „Der Schiffsherr? Das muss dann wohl Jarandil sein“, schloss Sarwen.
    „Auch wir werden nach und nach unseren Willen verlieren, wenn die Magie des Schiffs noch stärker wird. Wir versuchen uns zu wehren, aber auf Dauer werden wir unterliegen. So wie ihr.“
    „Und die Eisdämonen?“, fragte Thamandor.
    „Auch sie wurden von dem Schiffsherrn versklavt. Es sind die Kinder des Eisdrachens Kemroor, der auf der anderen Seite der Welt wohnt. Der Schiffsherr durchquerte das Nordeis und unterwarf ihn, damit er nach Süden zieht, unsere Festung zerstört und später auch die Mauern eurer Städte.“
    „Wo sind Lirandil und Sandrilas?“, wiederholte Daron die Frage nach dem Verbleib der beiden Elben, denn inzwischen, so hatte er bemerkt, erhielt er von den Kristallenen Antworten, wenn er ihn fragte. Es war also nicht so, dass die Eiswesen das Prinzip von Fragen und Antworten nicht kannten, wie Sarwen ursprünglich angenommen hatte. Oder der Kristallene hatte dieses Prinzip während der kurzen Zeit, die er sich mit den Elben unterhielt, begriffen. „Sie waren hier, oder?“
    „Ja, und von hier aus brachen sie nach Norden auf, der Gefahr entgegen. Wir haben nichts mehr von ihnen gehört. Und auch nicht von den Eismenschen, die sie begleiteten. Es hat uns keine Nachricht mehr von ihnen erreicht.“
    „Das ist kein gutes Zeichen“, fand Thamandor.
    „Der Botschafter spricht wahr.“
    „Eine Frage hätte ich noch“, sagte der Waffenmeister. „Du hast doch gesagt, es sei so schwierig gewesen, mit uns in Verbindung zu treten, und niemand hätte die Gedankenbilder der Boten verstanden, die in den Süden geschickt wurden.“
    „Das ist richtig. Aber deine Einfalt hat uns gezeigt, dass es wesentlich leichter ist, euch zu verstehen, als wir dachten.“
    „Doch mit Lirandil und Sandrilas habt ihr Eismenschen euch offenbar verständigen können. Haben die etwa gleich eure Gedanke verstanden?“
    Der Kristallene machte einen Schritt nach vorn, verzog den Mund und öffnete ihn dann, allerdings ohne ein Wort hervorzubringen, und schloss ihn wieder.
    „Er scheint aber lange über die Antwort nachdenken zu müssen“, äußerte Sarwen lautlos.
    „Wir nennen den, der bei euch den Namen Lirandil trägt, den ›Schöpfer des Irrtums‹“, sagte der Kristallene endlich.
    Thamandor runzelte die Stirn. „Schöpfer des Irrtums? Was soll das bedeuten?“
    „Er hat eine einzigartige Gabe der Beobachtung, die einer besonderen Art von Magie gleicht.“
    „Er ist ein Fährtensucher“, wandte Daron ein.
    „Wie auch immer das bei euch genannt werden mag“, erwiderte der Kristallene. „Jedenfalls erlernte er in sehr kurzer Zeit unsere Zeichen, und obwohl sich seine Hände nicht verändern können, vermochte er diese Zeichen auf eine Weise nachzuahmen, die wir verstehen konnten. Das ist die Ursache des Irrtums, denn daraufhin nahmen wir an, dass diese Fähigkeit in eurem Volk weit verbreitet wäre. In Wahrheit gibt es anscheinend nur diesen einen unter euch, der über diese Begabung verfügt. Aber es hat lange gedauert, bis wir das erkannten.“
    Plötzlich entstand Unruhe unter den Eismenschen. Ein paar von ihnen machten sehr aufgeregt Fingerzeichen und stießen sich dabei gegenseitig an. Auch der Kristallene wurde von dieser Hektik befallen.
    Er erwiderte die Zeichen einiger anderer Eismenschen. Dabei veränderte sich sein glasklarer Körper. Zuerst zuckten Blitze durch sein Inneres, dann Farben und Formen, die keinerlei Sinn ergaben.
    „Das ist wohl die Art von Gedanken, die wir nicht erfassen können“, meinte Sarwen.
    „Wir werden angegriffen!“, sagte der Kristallene schließlich zu seinen Gästen.

    „Niemand von uns hat damit gerechnet, dass es so schnell geschehen würde“, erklärte der Kristallene. „Bisher sind nur die Kinder des Eisdrachen überall durch das Land gezogen, doch nun kommt er selbst!“ Er hob die Arme. Die Hände, die er soeben noch gebildet hatte, um Fingerzeichen machen zu können, wurden zu zwei kristallklaren Eiskugeln, die zu

Weitere Kostenlose Bücher