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Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7)

Titel: Elbenkinder - Die ganze Saga (1-7) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Elbenschiffe. Sie öffneten ihre stadttorgroßen Mäuler und verharrten zunächst einmal.
    Währenddessen schwärmten die Eismenschen auseinander. Sie teilten sich in kleine Gruppen auf und marschierten durch die Mäuler der Leviathane, die sich daraufhin schlossen.
    „Bieten die sich als Futter für diese Riesenwürmer an, oder was geschieht da gerade?“, fragte Thamandor.
    „Ich glaube, sie haben die Leviathane vor langer Zeit gezähmt und lenken sie“, antwortete ihm Emwén. „Es gibt schon lange Geschichten darüber, dass sich die Eismenschen im Bauch der Leviathane transportieren lassen. Robbenkrieger, deren Krankheiten ich behandelte, haben mir davon erzählt. Aber von den Elben in Meergond hat diese Berichte niemand glauben wollen.“
    Die Leviathane wandten sich nun den angreifenden Eisdämonen zu. Deren bläuliches Drachenfeuer machte den riesenhaften Kolossen kaum etwas aus, und die Sichelklingen an den Schwänzen der Eisdrachenläufer konnten den Leviathanen schon gar nichts anhaben. Dazu war ihre Außenhaut zu hart und widerstandsfähig. Die an riesenhafte Würmer erinnernden Geschöpfe richteten sich auf und warfen sich dann einfach auf die Angreifer, die so schnell wie möglich davonzulaufen versuchten.
    Auf der Haut der Leviathane bildete das Drachenfeuer der Eisdämonen nur dunkle Rußflecken, und das entfachte bei den Giganten nur noch größere Wut.
    Die von ihnen zermalmten Eisdämonen formten sich sofort zu neuen Eisdrachenläufer. Aus einem etwas größeren Drachenläufer entstanden sogar drei bis vier kleinere, die dann umso schneller die Flucht ergriffen.
    Blitze zuckten hin und wieder aus den Körpern der Leviathane hervor. Wie Spinnen aus Licht verfolgten sie die flüchtenden Eisdämonen, die in Massen zu Kemroor zurückkehrten.
    Der gebirgsgroße Eisdrache hatte inzwischen erkannt, dass es sinnlos war, immer neue Bruchstücke von seinem Körper herabfallen zu lassen, aus denen sich dann zahllose neue Eisdämonen bildeten. Sie hätten vielleicht gegen einige wenige Leviathane bestehen können, aber nicht gegen so viele.
    Die meisten der Eisdämonen verschmolzen wieder mit Kemroors gewaltigem Körper. Als Kemroor sich etwas drehte, grollte es laut, als wäre ein Gewitter im Anmarsch. Dann schwang Kemroor seinen gewaltigen Schweif wie eine riesige Peitsche durch die Luft, so hoch, dass Rarax schreiend ausweichen und zur Seite fliegen musste. Nur knapp verfehlte die große Sichelklinge aus Eis das Riesenfledertier.
    Thamandor schoss seinen Flammenspeer ab. Der getroffene Eisdrache brüllte so laut auf, dass die Erde erzitterte und sich überall Risse im Eis zeigten. Blindwütig schlug er mit dem Schwanz um sich, und Rarax war gezwungen, noch höher zu steigen.
    Auf einmal zischte eine bläuliche Feuerwolke aus dem Rachen des Eisdrachen, die weit genug reichte, um auch Rarax und die Elben zu erreichen. Aber Sarwen konnte mit einem magischen Schutzschirm gerade noch das Schlimmste verhindern. Die Flammen prallten gegen eine unsichtbare Wand. Allerdings wurden sie nur verlangsamt und nicht völlig abgewehrt.
    „Na los!“, wandte sich Daron mit einem energischen Gedankenbefehl an das Riesenfledertier. Aber das wäre wohl gar nicht nötig gewesen, um Rarax dazu zu bringen, mit ein paar kräftigen Schlägen seiner Schwingen noch höher zu steigen, bis das magische Feuer sie nicht mehr erreichen konnte.
    Doch aus dieser Höhe konnten auch die vier Elben nichts mehr ausrichten.
    Daron ließ Rarax einen Bogen fliegen, um zu sehen zu, was sich auf dem Schlachtfeld tat.
    Einige der Leviathane glaubten offenbar, dass der Moment günstig wäre, um den Eisdrachen anzugreifen, aber da hatten sie sich getäuscht. Einen Leviathan, der sich von der Seite zunächst unbemerkt genähert hatte, bekam Kemroor mit seiner riesigen Pranke zu Packen und schleuderte ihn davon. Die anderen hielt er mit weiteren bläulichen Feuerwolken auf Abstand.
    Danach belauerten sich beide Seiten. Die Leviathane umlagerten den Eisdrachen in sicherem Abstand. Dieser wiederum spie manchmal eine blaue Feuerwolke oder wischte mit seinem langen Schwanz um seinen Körper herum, sodass sich ihm seine Feinde nicht weiter nähern konnten.
    „Ich glaube, da stehen sich zunächst zwei gleichstarke Kräfte gegenüber“, stellte Thamandor fest. „Wenn Jarandil gedacht hat, dass der Eisdrache für ihn einfach die Eisfestung niederwalzen kann, hat er sich wohl verschätzt.“
    „Es wird nicht mehr lange so bleiben“, war Sarwen überzeugt.

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