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Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition)

Titel: Elea: Die Träne des Drachen (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Matesic
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gegen die Übermacht von Wölfen austrug. Plötzlich waren da noch Kampfgeräusche mit dem Schwert in ihrer unmittelbaren Nähe. Sie warf abrupt das Fell von sich und schlüpfte in ihre Stiefel. Dann kroch sie in die Ecke, wo Maél ihr die Waffen hingelegt hatte. Sie ergriff das Schwert. Es fühlte sich in ihrer Hand kalt und fremd an. Sie starrte wie gebannt auf den Zeltausgang. Die Männer kämpften um ihr Leben, das war unüberhörbar. Mit einem Mal kam sie zu der Erkenntnis, dass sie alle sterben würden, wenn kein Wunder geschehe. Es waren scheinbar zu viele Wölfe. Sie konnte es nur erahnen, aber das war nicht schwierig, da die Kampfgeräusche nicht abnahmen und die Männer vor körperlicher Anstrengung schon zu keuchen und zu stöhnen begonnen hatten. Sie würden früher oder später sich vor Erschöpfung den wilden Bestien ergeben müssen. Elea sah auf das Schwert in ihrer Hand.
Damit kann ich nichts ausrichten.
Sie legte es zurück auf den Boden und schloss ihre Augen. Ihr blieb nichts Anderes übrig. Sie musste es versuchen. Ihre Gabe war ihre einzige Rettung. Sie hatte sie allerdings noch nie auf so viele Lebewesen auf einmal angewendet. Also musste sie eine gigantische Welle aufbauen, so groß wie die, die sich damals unkontrolliert im Stall in ihr aufgetürmt hatte und sie beinahe innerlich zerquetscht hätte. Sie setzte sich in den Schneidersitz, blendete den tosenden Kampflärm aus und rief sich alle nur erdenklichen, schönen Erlebnisse in Erinnerung. Die magische Energie wuchs und wuchs. Erst die aufgeregte Stimme Jadoras ließ sie innehalten. Ihre Magie war inzwischen so gewaltig, dass ihr der Schweiß aus den Poren trat. Sie öffnete die Augen und kroch langsam zum Zeltausgang. Sie stand diesmal gleich zwei neuen Herausforderungen gegenüber. Zum einen musste sie mehrere aggressive Wesen gleichzeitig besänftigen. Zum anderen durfte sie ihre magische Welle nicht auf einmal entfesseln, da ein zweiter Kampf bei den Pferden weiter entfernt stattfand. Sie musste jetzt sofort handeln. Sie hatte schon wieder das Gefühl, dass sie innerlich zu kochen begann. Außerdem fiel ihr das Atmen von Augenblick zu Augenblick immer schwerer. Sie öffnete den Zeltausgang und trat hinaus zu den kämpfenden Männern und zu der Meute zähnefletschender Wölfe. Jadora bemerkte sie nicht sofort. Erst als sich aufgrund ihres leuchtenden Haars eine riesige, glühendrote Lichtkugel um sie herum gebildet hatte. Er schrie ihr zu, wieder ins Zelt zurückzugehen. Sie schloss jedoch die Augen, streckte ihre Arme seitlich aus und ließ langsamer als sonst die magische Energie aus ihren Händen auf die erbittert kämpfenden Männer und Wölfe strömen. Es dauerte nicht lange, da konnte Elea hören, wie die Kampfgeräusche direkt um sie herum nachließen, bis sie völlig erstarben. Sie zog ihre Arme wieder zurück an ihren Körper und lenkte ihre Aufmerksamkeit erneut auf die Erinnerung an schöne Erlebnisse. Sie befürchtete, dass die Zauberkraft, die sie zurückbehalten hatte, nicht genügen würde, um die anderen Wölfe, die immer noch gegen Finlay und seine Männer kämpften, ruhig zu stellen. Plötzlich vernahm sie Finlays schmerzerfüllte Schreie. Sie öffnete die Augen und sah ihn am Boden liegen - ohne Waffe -, nur mit den Armen und Händen einen riesigen Wolf abwehren. Ohne zu zögern setzte sie sich in Bewegung. Und nur einen Wimpernschlag später erklang von weiter entfernt Maéls Stimme. Davon ließ sie sich jedoch nicht ablenken. Ihr Fokus war nur auf diesen einen Wolf gerichtet, der im Begriff war Finlay zu zerfleischen. Sie zwang sich, unter dem überwältigenden Druck ihrer Magie noch schneller zu rennen. Noch bevor sie den Kampfplatz erreichte, gab sie einen Teil der Magie frei. Der riesige Wolf, der mit seinem Maul an Finlays Händen und Armen herumzerrte, blieb davon jedoch unbeeindruckt. Er ließ von seinem Opfer nicht die Spur ab. Also blieb Elea nichts anderes übrig als ihn durch Körperkontakt zum Innehalten zu bewegen. Sie machte noch ein paar schnelle Schritte, sprang in einem langen Hechtsprung auf seinen Rücken und umklammerte seinen Bauch mit ihren Armen. Der Wolf schnappte noch reflexartig nach ihr, ließ sich dann aber jäh von Finlays Körper auf die Seite rollen und begrub Elea unter seinem massigen Körper. Finlay richtete sich schwer atmend auf und begann sofort, auf dem Boden hektisch nach seinem Schwert zu suchen. Plötzlich stürzte Maél wie aus dem Nichts mit seinem Messer auf das

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