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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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mit grimmigem Stolz erklärten: »Verdammt richtig, denen haben wir’s gezeigt, oder?« Und sollte das »Wir« auch mit einem heiseren, etwas verlegenen Unterton vorgebracht werden, würde der zweifellos von der nächsten Runde Bier weggespült werden.
    Hier auf dem Schlachtfeld war dieses »Wir« jedoch auf ein paar Morgen verwüstetes Land beschränkt, das so weit von zu Hause entfernt war, dass die Heimat mehr einem fiebernden Traum entsprungen zu sein schien, als dass es etwas Reales darstellte. Es gab keinerlei Schulterklopfen, keine lauten Schreie martialischer Kühnheit oder imperialer Überlegenheit. Das leise Schluchzen von jenen, die zu verstehen versuchten, dass dieses »Wir« nun deutlich weniger umfasste, wurde von denen geflissentlich ignoriert, die sich nach Kräften bemühten, sich zusammenzureißen. Die Dogmen der Diplomatie und der Rausch imperialen Stolzes fanden hier keine Abnehmer. Später werden sie sich vielleicht als Sieger betrachten, dachte Konowa. Jetzt jedoch forderte es sie schon genug, überhaupt zu begreifen, dass sie überlebt hatten.
    Der Wind spielte mit dem Rand von Rallies Papierstapel. Konowa fröstelte. Rallie hielt inne, und ihr Federkiel schwebte wie erstarrt über dem Bogen. Sie blickte hoch und schob die Kapuze ihres schwarzen Umhangs hoch in ihre Stirn. Graues, strähniges Haar umrahmte ihr Gesicht, in dem sich die Falten sauer erworbener Weisheit eingefurcht hatten. Das Ende ihrer Zigarre, die zwischen ihren Zähnen klemmte, glühte hellorange auf, als sie inhalierte. Ihre Blicke begegneten sich.

    Sie weinte.
    Einen Augenblick später verschwand ihr Gesicht hinter einem Rauchschleier. Ein Tropfen Tinte an der Spitze des Federkiels zitterte. Eine kühle Brise strich über die Feder. Der Tropfen fiel und hinterließ einen Klecks auf der Seite.
    Es begann zu schneien.
    Konowa blinzelte. Schneeflocken fielen auf den Sand und die Leichen, die dort lagen. Einige wenige fanden den Spalt zwischen seinem Nacken und dem Kragen seiner Uniform und verwandelten sich in winzige Wasserrinnsale, die über seinen Rücken liefen. Er holte tief Luft, und sein ganzer Körper bebte, als er ausatmete.
    Es schneite.
    Es schneite mitten in dieser verdammten, blutigen Wüste.
    Das Lachen, das sich ihm entrang, erschreckte ihn. Er knirschte mit den Zähnen, aber er konnte das Lachen nicht unterdrücken; es brach in abgehackten, keuchenden Stößen aus ihm heraus. Sein Atem schien zu explodieren, und Speichel flog in die kalte Nachtluft hinaus. Soldaten hoben ihre Köpfe und starrten ihn an. Er konnte nicht aufhören. Seine Rippen schmerzten, und seine Lungen brannten, als er nach Luft rang, aber sein Gelächter wurde immer stärker.
    Er stand mitten in einem Feld des Todes. Allein der Gestank drang so tief in ihn ein, dass er nicht wusste, wo der Geruch des Todes aufhörte und er selbst begann. So viele waren gefallen, verurteilt zu einer Existenz in einem höllischen Dienst selbst nach ihrem Tod, und da stand er und lachte. Er krümmte sich und stützte seine Hände auf die Knie, aber das Lachen wollte einfach nicht aufhören. Die Natürliche Ordnung, die ohnehin ein verwirrendes, summendes Störgeräusch am Rand seines Begreifens war, umtoste ihn, als würde sie von dem herannahenden Schneesturm gebeutelt. Er machte sich nicht einmal die Mühe, das zu verstehen. Er musste es auch
nicht begreifen. Er richtete sich auf und rang nach Luft, während ihm die Tränen über das Gesicht liefen. Er lachte zwar immer noch, aber jetzt hatte er es wenigstens im Griff.
    Er lebte, und er war ein Elf. Vielleicht kein Elf wie die anderen, aber wer behauptete denn, dass er das sein müsse? Wichtig war, was er fühlte. Eine Ahnung sickerte langsam in ihn ein, als hätte er sich zu etwas entschlossen, das er noch kaum begriffen hatte. Diese Ahnung strömte in die Lücken, welche die erlittenen Verluste gerissen hatten, und linderte den Schmerz und die Qual, die ihn antrieben, auch wenn sie dieses Leiden nicht ganz unterdrücken konnte. Das hier war etwas anderes, etwas Ruhigeres und aus diesem Grund Stärkeres. Er wusste jetzt, so sicher wie noch nie zuvor, dass die Gefallenen nicht vergeblich gestorben waren. Und die Verschollenen würden gefunden werden, ganz gleich ob tot oder lebendig. Und der Blutschwur der Stählernen Elfen würde gebrochen werden.
    Er hatte keine Worte

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