Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
Elfen ignorieren konnten. Die Mittagsstunde war bereits überschritten, aber immer noch lagen viele Stunden anstrengender Hitze vor ihnen, bevor die kurze Abkühlung des Abends Erleichterung versprach. Dann folgte die eiskalte Nacht, die ihrerseits – wenn man dem Suljak glauben konnte  – ganz neue Probleme schuf. Das Klügste wäre gewesen, bis zum Einbruch der Nacht zu warten und erst dann loszumarschieren, aber wie so häufig war die Zeit nicht auf ihrer Seite.
    Das Juwel der Wüste würde in der Tat zurückkehren, und obwohl Konowa keinen einzigen konkreten Beweis dafür hatte, wusste er genau, dass es heute Nacht so weit war. Vielleicht würde er ja jetzt endlich aus seiner elfischen Herkunft schlau werden, was ihn sowohl faszinierte als auch bekümmerte. Er hatte in der Vergangenheit oft versucht, die Natürliche Ordnung zu verstehen, und gewöhnlich bekam er für seine Bemühungen nur einen Tritt in den Hintern. Diesmal jedoch konnte er es fühlen. Er sah, was Visyna und seine Mutter sahen, wenn auch, wie er vermutete, nicht auf dieselbe Art. Der Stern würde irgendwo zwischen der Knochenschlucht in der Nähe von Suhundams Hügel und dem
Standort seiner ursprünglichen Stählernen Elfen herunterfallen … und wenn sie nicht bald etwas schneller marschierten, würden sie nicht dort sein, wenn es geschah.
    Â»Ich glaube, der Ausdruck dafür ist, dass ein Kessel niemals kocht, wenn man ihm dabei zusieht. Allerdings habe ich dieses Sprichwort nie verstanden, weil der Kessel selbstverständlich kochen wird, ob er nun beobachtet wird oder nicht«, erklärte der Suljak nüchtern, als er zu Konowa aufschloss. Die Kamele bewegten sich mit Leichtigkeit über den Sand, fast sogar mit Anmut. Konowas Rücken und sein Hals schmerzten von dem ständigen Schaukeln; er war einfach nicht in der Lage, sich dem Rhythmus des Tieres anzupassen. Insgeheim vermutete er, dass sein Kamel den Rhythmus absichtlich ständig veränderte.
    Â»Wir werden zu spät kommen«, antwortete Konowa. »Warum regt Sie das nicht auf? Ihnen bedeutet der Stern doch mehr als uns allen.«
    Der Suljak nickte. »Das stimmt zwar, aber sich wegen Dingen aufzuregen, die wir nicht ändern können, ist nicht gerade die produktivste Art und Weise, seine Zeit zu nutzen. Außerdem habe ich etwas, was Sie offensichtlich nicht haben.«
    Konowa verdrehte die Augen. »Ich habe jetzt wirklich keine Lust, über meinen Glauben zu diskutieren.«
    Â»Ich meinte Geduld, Major. Falls die Legende zutrifft, sind die Sterne seit Tausenden von Jahren verschwunden. Ein paar Stunden mehr sind da nur Sandkörner in …«, er beschrieb mit der Hand einen weiten Bogen, »eben in dem hier.«
    Â»Lassen Sie sich gesagt sein: Ein paar Stunden können den entscheidenden Unterschied ausmachen«, widersprach Konowa und blickte erneut zur Kolonne zurück. Hinter ihnen hing eine Staubwolke in der Luft, die den Weg markierte, den sie durch die Wüste genommen hatten. Man konnte ihn meilenweit
sehen. Konowa fühlte sich noch kälter. »Verdammt! Wir werden es nicht zum Stern schaffen, habe ich recht?«
    Der Suljak drehte sich leicht im Sattel herum und beobachtete die Staubwolke, die der Kolonne folgte. Dann strich er sich über die dünnen Haarsträhnen seines Bartes und warf Konowa einen rätselhaften Blick zu. »Wie ich schon sagte, Major: Politik ist eine schmutzige Angelegenheit.«
    Â»Sie haben noch eine Abmachung mit dem Prinzen getroffen«, sagte Konowa. Das war keine Frage.
    Â»Eine Streitmacht von mehreren tausend Stammeskämpfern zieht von Süden herauf. Sie haben friedliche Absichten. «
    Der Suljak betonte das Wort, als würde es wahrscheinlicher, wenn er es deutlich aussprach. Was Konowa ernstlich bezweifelte.
    Â»Sie werden das Juwel der Wüste willkommen heißen und verhindern, dass jemand sich in die rechtmäßige Wiederbeschaffung einmischt. Es ist alles so, wie es sein sollte, Major. Zweifellos wird der Prinz sein Missvergnügen öffentlich kundtun, wie man es von ihm erwartet.«
    Â»Zweifellos«, erwiderte Konowa trocken. »Aber was ist mit der Schattenherrscherin und dem, was hier draußen Unruhe stiftet? Beide dürften diese Sache mit Sicherheit anders sehen. Ihre Stammeskämpfer sind bestimmt nicht ausreichend ausgerüstet, um Mächte wie diese zu bekämpfen.«
    Â»Natürlich

Weitere Kostenlose Bücher