Elfen wie Feuer
er seinen Ãrger unter Kontrolle. »Wie konnten Sie das tun? Sie haben alles ruiniert.«
Diesmal versetzte ihm Yimt einen Schlag auf den Kopf. »Benimm dich, Junge, immerhin sprichst du mit einer Lady.
Ganz offensichtlich begreifst du es nicht, aber sie hat dir das Leben gerettet.«
Alwyn wollte etwas sagen, überlegte es sich dann jedoch anders. »Wie geht es den anderen?«
Yimt lieà sich zurücksinken und schaute zu Boden. »Gut, hoffe ich. Zwei dieser Skelettdinger haben sich Harkons Leichnam geschnappt und sind in einem Tunnel auf der anderen Seite der Oase verschwunden, bevor wir sie erreichen konnten. Tyul, Jurwan und Jir sind ihnen gefolgt, und Mistress Tekoy ist hinter ihnen hergerannt. Ich habe Hrem, Teeter und Zwitty losgeschickt, um sie zurückzuholen. Der Rest unserer kleinen Gruppe ist noch da, mehr oder weniger in einem Stück.«
»Dann müssen wir sofort los.« Alwyn machte Anstalten aufzustehen.
Yimt hielt ihn zurück. »Während der Kämpfe haben zwei von diesen Drakarri -Wesen versucht, die Jungs durch den Tunnel zu verfolgen. Wir haben die Bestien zwar erwischt, aber in ihrem Todeskampf haben sie den Eingang zerstört. Es wird einen Tag dauern, bis wir ihn wieder freigegraben haben.«
»Warum gräbst du dann nicht?«
Yimt lieà Alwyns Schulter los und richtete einen Finger auf ihn. »Wir haben andere Probleme, aber im Augenblick kümmern wir uns erst einmal um deines.«
Alwyn schüttelte den Kopf. »Mir geht es gut.«
»Ach wirklich?«, fragte Yimt barsch. »Also gut, Rallie, zeig es ihm.«
»Nein«, mischte sich Mistress Rote Eule ein. »Für den Moment hat er genug gelitten.«
Yimt stand auf. »Dann wird er eben noch etwas mehr leiden. Soldat Renwar, aufgestanden!«
Scolly reichte Alwyn die Hand, der sie ergriff. Sein Holzbein knarrte drohend, und er sah, dass mehrere Zweige gebrochen waren.
»Rallie, deinen Spiegel, bitte.« Yimt streckte die Hand aus.
Rallie trat vor und reichte Yimt schweigend einen kleinen, viereckigen Spiegel, den der Zwerg an Alwyn weitergab.
Alwyn warf einen Blick hinein und zuckte zurück. Scolly hielt ihn fest. Alwyn wischte sich mit der linken Hand den Mund, beugte sich vor und sah erneut hin. Das Gesicht, das ihm entgegenblickte, erkannte er nicht.
Eines seiner Augen glänzte schwarz, in dem anderen loderten weiÃe Flammen.
»Ich ⦠ich verstehe nicht. Was ist mit mir passiert?«
»In Ihnen vereinen sich jetzt zwei Formen von Magie«, erklärte Rallie. »Als Sie versucht haben, die weiÃen Flammen zu kontrollieren, haben Sie ihnen erlaubt, in Sie einzudringen. Sie können es sich so vorstellen, als hätten Sie einen zweiten Schwur geleistet.«
Alwyn streckte die Hände aus und beschwor das Frostfeuer. In seiner rechten Hand flammten sofort schwarze Flammen auf, aber in seiner Linken loderte eine reine, weiÃe Flamme.
Er schrie auf. Sofort begannen beide Magieformen, in ihm zu kämpfen; sie rissen und brannten, verdrehten und zerrten an jeder Faser seines Wesens. Seine Lungen vereisten, während sein Kopf brannte.
Scolly schrie auf und lieà Alwyn los.
Augenblicklich erloschen die Flammen. Alwyn stolperte, stürzte jedoch nicht. Er roch Rauch und blickte hinunter. Sein Holzbein kokelte. Er wandte sich um und wollte sehen, ob er zufällig Scollys Schatten in Brand gesetzt hatte. Zu seiner Erleichterung war das nicht geschehen.
In dem Moment bemerkte er seinen eigenen Schatten. Er
war noch da, doch er war nicht schwarz wie bei den anderen, sondern grau und irgendwie durchscheinend.
»Das kann nicht sein. Ich ⦠ich wollte nicht, dass das â¦Â« Alwyn fehlten die Worte. Was hatte er getan?
»Wir haben keine Zeit, uns lange damit aufzuhalten, weil wir noch gröÃere Probleme haben«, erklärte Yimt.
Alwyn hob den Kopf und folgte Yimts Blick. Eine Staubwolke hing im Süden über dem Horizont, und sie bewegte sich sehr schnell.
»Das Regiment, stimmtâs?«, fragte Alwyn. Sein Kopf fühlte sich gleichzeitig leicht und schwer an. Seine Knie drohten nachzugeben, aber er riss sich zusammen und blieb gerade stehen. Ihm fiel auf, dass niemand näher kam und versuchte, ihn zu stützen.
»Nein, das sind nicht die Stählernen Elfen«, antwortete Yimt. »Sie würden von Norden kommen, weil sie dieselbe Route nehmen wie wir. Wer auch immer das sein mag, ist unterwegs
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