Elfen wie Feuer
auf die Kreatur, mit der er immer noch kämpfte, und zog noch mehr von dem weiÃen Feuer in sich hinein. Das Wesen gab den Versuch auf, ihn zu schlagen, und lieà sich ins Wasser zurücksinken. Es riss Alwyn mit in die Tiefe. Sobald sie unter Wasser waren, rollte es sich um seine eigene Achse, schlug um sich und versuchte, Alwyns Arm aus seinem Körper zu lösen.
Die Kampfgeräusche wurden gedämpfter, während Alwyn und das Wesen unter Wasser rangen. Alwyn holte tief Luft, und Wasser füllte seine Lungen, um dann augenblicklich wieder zu verdampfen. Die Muskeln in Alwyns Schulter rissen, und ein neuer, bekannterer Schmerz drohte, ihm das Bewusstsein zu rauben, aber er wehrte sich dagegen.
Der Schwur löste sich auf. Die Macht des weiÃen Feuers reinigte ihn von innen. Dass es ihn selbst ebenfalls verbrannte, und zwar so sehr, dass jeder Nerv seines Körpers vor Schmerzen zitterte, war ein Preis, den er gern bezahlte. Jedes perverse Stück Magie der Schattenherrscherin, das vernichtet wurde, fühlte sich an, als würde es mit seinen Klauen sein Innerstes zerreiÃen. Er wusste, dass er ganz kurz vor dem Erfolg stand. Wenn er noch einmal zupackte, würde es gelingen. Alwyn konzentrierte seine gesamte Energie in seiner rechten Hand und versuchte, den Knochen, den er damit hielt, zu zerquetschten. Er würde endlich frei â¦
Etwas Hartes, Schweres schlug gegen seinen Hinterkopf, und Farben explodierten vor seinen Augen, während die
Muskeln seiner Hand sich entspannten. Er versuchte erneut zuzupacken, wurde jedoch bereits aus dem Wasser gezogen. Wieder knallte eine Muskete, und er hörte unverständliche Schreie, als er Luft holte. Er öffnete die Augen und merkte, dass seine Brille verschwunden war. In seinen Ohren gurgelte Wasser.
»⦠das Dümmste ⦠je gesehen habe!«, brüllte Yimt, während er sich über Alwyn beugte. »⦠sich von dem Ding fressen lassen ⦠du dir dabei gedacht?«
Alwyn schloss die Augen und drehte den Kopf zur Seite. Er war so dicht davor gewesen.
Das nächste Mal, schwor er, als sich der Schmerz in seiner Schulter ausbreitete und die Nerven seines Körpers auf die Verletzungen der letzten zwei Minuten reagierten. Er öffnete den Mund, um zu schreien, als eine neue Welle von Schmerz über ihn hinwegspülte, aber noch bevor er einen Laut von sich geben konnte, verlor er das Bewusstsein.
26
EISIGE KÃLTE LEGTE sich über Konowa und löschte die Hitze der Wüstensonne aus.
Er wusste, dass irgendwo vor ihnen die verschwundenen Soldaten und die drei Frauen in Schwierigkeiten waren. Frustriert schlug er sich mit der Faust auf den Schenkel und drehte sich um, um auf die Kolonne zurückzublicken.
Ein Stück hinter ihm plauderten der Prinz und der Vizekönig auf ihren Kamelen freundlich miteinander. An ihrer beider Seite waren zwei groÃe, grüne, mit Silberbrokat gesäumte Sonnenschirme befestigt, die über ihren Köpfen schwankten und ihnen reichlich Schatten spendeten. Das Schaukeln des grünen Segeltuches erinnerte an Ozeanwellen, und Konowas Magen knurrte gereizt. Hastig blickte er an den Sonnenschirmen vorbei und sah die Sonne auf den Speerspitzen funkeln, die die Position der timolianischen Soldaten des Dritten Speerträgerregiments markierten.
Den Abschluss der Kolonne bildeten jetzt, da sie Nazalla sicher verlassen hatten, zwei Nachschubwagen, die von Maultieren gezogen wurden, und drei Kanonen, vor die Esel gespannt waren. Konowa kannte den Unterschied zwischen den Tieren nicht genau, aber es war ihm auch gleichgültig, weil beide Rassen dazu neigten, zu treten und zu beiÃen. Die Kanonen, zwei Neunpfünder und eine Sechspfünder, gehörten zur Ausrüstung der Marine. Bedauerlicherweise hatten sie
nur Pulver und Kugeln für fünfzehn Schüsse pro Kanone. Konowa bezweifelte, dass dies genügen würde, falls sie in Schwierigkeiten gerieten. Neben den Kanonen marschierten mürrisch die Marinekanoniere, die zweifellos das Meer aus Sand verwünschten, in dem sie jetzt steckten.
Konowa tat jeder einzelne marschierende Soldat leid. Die Stählernen Elfen trotteten mit gesenkten Köpfen voran in einem Schweigen, das sehr beredt über ihre Stimmung Auskunft gab. Die drückende Hitze der Sonne und der glühend heiÃe Sand am Boden erzeugten ein sengendes Umfeld, das nicht einmal durch Magie gebundene Soldaten wie die Stählernen
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