Elfenwinter
Das Buch
Von ihrem jubelnden Volk umgeben zieht die ebenso schöne wie kühle Königin der Elfen, Emerelle, zum sagenhaften Fest der Lichter, bei dem die Fürsten aller Elfenstämme Albenmarks ihre Macht bestätigen sollen. Doch unter der glitzernden Oberfläche der Feierlichkeiten schwelen Unzufriedenheit und Machtgier. Zwei Mordanschläge hat die Elfenkönigin nur durch eine glückliche Fügung des Schicksals überlebt. Dennoch versucht Ollowain, der Kommandant ihrer Leibwache, die Herrscherin vergeblich davon abzuhalten, an dem Fest teilzunehmen.
Ollowain hegt den Verdacht, dass der Auftraggeber für den Mord unter den Elfenfürsten selbst zu finden ist. In seiner Verzweiflung wirbt er Silwyna an, eine geheimnisvolle und unfehlbare Bogenschützin aus dem Elfenstamm der Maurawan. Als ein Pfeil erneut die Königin nur um Haaresbreite verfehlt, befällt Ollowain ein schrecklicher Verdacht. Treibt Silwyna ein doppeltes Spiel? Hat er Emerelles Feinde gar mit den Informationen versorgt, wann die Königin am verwundbarsten sein wird? Es folgt eine Nacht der Schrecken, in der ein seit Jahrhunderten gewonnen geglaubter Krieg erneut aufflammt.
Während Ollowain einen Mörder jagt, erscheint ein Heer vor den Toren der Stadt und reißt Albenmark wie auch das Menschenreich im Fjordland in einen Strudel von Tod und Vernichtung. Es ist die Zeit, in der Alfadas, der Sohn des legendären Mandred Menschensohn, beweisen muss, ob er das Zeug zum Helden hat wie einst sein Vater. Und es ist die Zeit, in der er sich endgültig entscheiden muss, ob er in die Welt der Menschen oder der Elfen gehört. Denn in beiden Welten gibt es eine Frau, die ihn liebt ...
Der Autor
Bernhard Hennen, 1966 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Vorderasiatische Altertumskunde. Mit den Auftaktbänden zu seiner großen Elfen-Saga, »Die Elfen« und »Elfenwinter«, stürmte der Autor zahlreicher historischer und phantastischer Romane die Bestsellerlisten und schrieb sich an die Spitze der deutschen Fantasy-Autoren. Bernhard Hennen lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Krefeld.
Mehr zu Autor und Werk: www.BernhardHennen.de
Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100
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aus dem Heyne-Verlag liefert Mochenwangen Papier.
2. Auflage
Originalausgabe 12/2006
Redaktion: Angela Kuepper
Copyright © 2006 by Bernhard Hennen
Copyright © 2006 dieser Ausgabe by
Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
www.heyne.de
Printed in Germany 2006
Umschlagillustration: Michael Welply
Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München
Karten: Andreas Hancock
Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN: 978-3-453-52218-3
Für Menekse und Melike,
mein Zuhause
»Wo gehen wir denn hin?«
»Immer nach Hause«
Novalis
DAS FEST DER LICHTER
»Sie werden versuchen, die Königin zu töten.«
Die junge Elfe blickte Ollowain ungläubig an. Sie schien seine Worte für einen schlechten Scherz zu halten. Ein Lächeln spielte um ihre Lippen, verflog aber sogleich wieder, als er keine Anstalten machte, es zu erwidern. Ollowain war klar, wie ungeheuerlich seine Behauptung klingen musste. Emerelle galt im Volk als die von allen geliebte Herrscherin. Sie war die Güte selbst, die mütterliche Königin der Albenkinder. Und doch hatte es bereits zwei Mordanschläge gegen sie gegeben. »Such dir ein Versteck, von dem aus du die Mastkörbe der Schiffe rings um die Prunk-Liburne der Königin beobachten kannst. Und sobald du etwas Verdächtiges siehst, schieß! Jedes Zögern könnte Emerelles Tod bedeuten.«
Die hoch gewachsene Elfe trat an den Rand der Terrasse und blickte hinab auf die Hafenstadt. Vahan Calyd lag an einer weiten, felsigen Bucht am Ende einer Landzunge. Es war die größte Stadt am Waldmeer, obwohl nur wenige Albenkinder hier ständig lebten. Die Palasttürme, die sich stolz über die einfachen Häuser erhoben, standen fast immer leer. Einmal alle achtundzwanzig Jahre versammelten sich die Fürsten Albenmarks in Vahan Calyd, um gemeinsam das Fest der Lichter zu feiern. Dann erwachte die Stadt für wenige Wochen aus ihrem immerwährenden Schlaf.
Jede Sippe Albenmarks, die als bedeutend galt, unterhielt hier zumindest ein Haus, auch wenn es fast immer leer stand. Und die Fürsten der Albenkinder versuchten einander mit der Pracht ihrer Palasttürme zu überbieten. Doch all dies war nichts als eitler Tand
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