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Ella in der Schule

Ella in der Schule

Titel: Ella in der Schule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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Timo. Er weiß alles über das Theater, weil seine Patentante auf der Polizeiwache gleich nebenan arbeitet.
    »Und hinter dem Vorhang ist die Bühne, auf der dann das Theaterstück aufgeführt wird. Aber erst, wenn das Licht ausgeht«, fuhr Timo fort.
    »Sehr schlau, das Stück im Dunkeln hinter einem Vorhang aufzuführen«, wunderte sich Mika.
    »Das ist eben Kunst«, behauptete Timo.
    »Aha«, sagte Mika und machte ein Gesicht, als hätte er das jetzt verstanden.
    »Pst!«, machte der Lehrer. »Setzt euch hin und seid zur Abwechslung mal still!«
    Wir setzten uns in unsere Reihe. In dem Saal waren außer uns mindestens tausend andere Schulkinder, die überall mit den Fingern hinzeigten und auf ihren Klappsitzen wippten. Die Kinder johlten, und die Lehrer zischten. Es war bei allen genau wie bei uns.
    Dann ging das Licht aus, und genau da bot Mika mir Pfefferminzbonbons an. Es war beinahe still in dem Theater. Nur wie Mikas Bonbons auf dem Boden davonrollten war zu hören. Und Mikas Schniefen. Ich entschuldigte mich natürlich bei ihm, dass ich gegen seine Bonbonschachtel gestoßen war. Er könne die Bonbons ja nach der Vorstellung wieder aufsammeln, versuchte ich ihn zu trösten. Aber da hatten die Kinder in den Reihen vor uns die rollenden Bonbons längst bemerkt und bückten sich, um sie aufzuheben. Es sah fast aus, als säße gar niemand vor uns, so tief waren sie alle abgetaucht.
    »Finger weg von den Bonbons!«, rief ich so laut, dass das Rotkäppchen auf der Bühne zusammenzuckte. Sie spielten nämlich Rotkäppchen .
    Da sprangen die, die sich nach Mikas Bonbons bückten, so schnell auf, dass das Rotkäppchen gleich wieder zusammenzuckte. Ich fand das Rotkäppchen, ehrlich gesagt, ein bisschen zimperlich.
    »Komm, Rotkäppchen, da hast du ein Stück Kuchen und eine Flasche Wein, bring das der Großmutter hinaus. Sie ist krank und schwach und wird sich daran laben«, sagte Rotkäppchens Mutter. Und diesmal zuckte Rotkäppchen nicht zusammen, sondern nahm den Korb mit dem Kuchen und dem Wein und ging hinaus in den Wald.
    »Ich muss mal dringend aufs Klo – dem Lehrer weitersagen!«, flüsterte Pekka mir zu. Pekka saß ganz außen, am weitesten von unserem Lehrer entfernt.
    »Pekka muss dringend aufs Klo – dem Lehrer weitersagen!«, flüsterte ich Mika zu.
    »Pekka muss dringend auf Stroh – dem Lehrer weitersagen!«, flüsterte Mika Hanna zu.
    »Pekka muss singen und so – dem Lehrer weitersagen!«, flüsterte Hanna Timo zu.
    Stille Post ist eines unserer Lieblingsspiele.
    Als die Post beim Lehrer ankam, hieß sie: »Pekka hat Ringe auf dem Po.«
    »Ruhe!«, zischte der Lehrer, aber wir mussten schrecklich lachen, weil die stille Post immer komischer geworden war. Schade, dass Pekka sie nicht mehr hörte. Er war nämlich längst verschwunden.
    Rotkäppchen stand gerade vor dem Bett mit dem verkleideten Wolf, als Pekka wieder auftauchte: oben, bei den beiden auf der Bühne.
    »Ei, Großmutter, was hast du für große Augen?«, fragte Rotkäppchen.
    »Ist das dein Hund?«, wollte Pekka von ihm wissen.
    »Dass ich dich besser sehen kann«, sagte der Wolf, und Rotkäppchen versuchte, Pekka unauffällig von der Bühne zu schubsen.
    »Was ist das eigentlich für eine Rasse?«, wollte Pekka wissen.
    »Ei, Großmutter, was hast du für große Ohren?«, fragte Rotkäppchen und gab Pekka einen kräftigen Schubs von hinten.
    Aber da buhten wir im Publikum, denn das fanden wir nicht fair.

    »Du selber hast übrigens eine ganz schön große Nase«, sagte Pekka zu Rotkäppchen, als wir uns wieder beruhigt hatten.
    Da klatschten wir wie wild.
    »Ei, Großmutter, was hast du für ein entsetzlich großes Maul?«, zischte Rotkäppchen.
    »Pass auf, Hund, das ist bestimmt eine Falle«, sagte Pekka. »Wahrscheinlich ist das feine Rotkäppchen hier nämlich eine verkleidete Chinesin.«
    Jetzt hatte Rotkäppchen genug und wollte sich Pekka schnappen. Aber Pekka schlug ein paar prima Haken und hätte es bestimmt bis unter Großmutters Bett geschafft, wenn unser Lehrer ihn nicht kurz davor zu fassen gekriegt hätte.
    »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte der Lehrer zu Rotkäppchen.
    »Schon in Ordnung«, antwortete Rotkäppchen.
    »So geht das hier immer zu«, seufzte der Wolf.
    »Kann ich mir gut vorstellen«, sagte unser Lehrer.
    Wir Kinder im Publikum waren jetzt alle mucksmäuschenstill. Nur die Lehrer klatschten und johlten. Lehrer haben einen seltsamen Humor.

Zurück in der Schule

    Wir fanden alle, dass das

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