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Elsa ungeheuer (German Edition)

Elsa ungeheuer (German Edition)

Titel: Elsa ungeheuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Rosenfeld
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hasse.«
    »Mister Fetti«, Anton stieß mir seinen Ellbogen in die Rippen, »das sind keine Ponys.«
    »Gut, aber ob Ponys oder Pferde, ich kann nicht reiten.«
    »Du kannst nicht reiten und auch nicht wirklich gut Auto fahren. Kannst du überhaupt irgendwas?«
    Ich saß auf einer weißen Stute und suchte einen einbeinigen Präriehund. Der Junge galoppierte voraus. Elsa und ich folgten im Schritt. Bald hörten wir nur noch Antons Stimme, die nach Eugen schrie.
    »Er sieht dir sehr ähnlich und er ist dir sehr ähnlich.«
    »Das meiste hat er von mir. Seinen Vater findet man erst, wenn man Anton besser kennt. Oder ihm ganz lange in die Augen schaut.«
    »Wo ist Schweine-Willi eigentlich. Oder heißt er jetzt Rinder-Willi?«
    »Heute ist Sonntag, da sind alle in der Kirche und danach in der Stadt.«
    Sie erzählte von den Jägers und den Gründgens. Ebenfalls deutsche Auswanderer. Mitbesitzer und Mitbewohner der Ranch und laut Elsa die langweiligsten Menschen der Welt.
    »Sie arbeiten, sie essen, sie beten, sie schlafen. Und sie hassen mich.«
    »Warum?«
    »Weil ich nicht arbeite, nicht koche, nicht in die Kirche gehe.«
    »Und Willi?«
    »Er verteidigt mich. Immer. Er wird geradezu rasend, wenn sie mich kritisieren… Aber was ist mit dir, Fetti? Wie geht es dir? Wie geht es Lorenz? Er ist jetzt ein berühmter Maler, ja?«
    »Das weiß man also selbst in Throckmorton?«
    »In A Dozen Oaks weiß man’s jedenfalls.«
    Unsere Fahndung erwies sich als erfolglos. Eugen blieb verschwunden.
    Am späten Nachmittag lernte ich die übrigen Bewohner der Ranch kennen.
    Familie Jäger: ein Ehepaar Mitte vierzig. Zwei Töchter, Zwillinge, dreizehn Jahre alt, sommersprossige Bratpfannengesichter.
    Die Gründgens, Anfang dreißig. Mann und Frau – sie im sechsten Monat schwanger – trugen den gleichen schlechten Kurzhaarschnitt.
    Elsa hatte recht, es waren die langweiligsten Menschen der Welt, und sie hassten die Königin des Murmeltiers auf eine kleinliche, bigotte Art.
    So offensichtlich wie ihre Abneigung trat Schweine-Willis Zuneigung zutage. Der Mann mit den Muskeln und dem Engelsgesicht war voller Zärtlichkeit für seine Frau. Für Flamingo, wie er sie noch immer nannte. Bei jeder Gelegenheit berührte er ihr wildes Haar, vorsichtig, als würde es sich um etwas sehr Zerbrechliches oder Hochexplosives handeln.
    Willi erkundigte sich nach meinem Vater, nach Lorenz und der Kratzlerin. Ich erfuhr, dass Schweine-Tilman, der wenige Monate nach Elsa die Oberpfalz verlassen hatte, seit einem Jahr auf dem rancheigenen Friedhof hinter dem weißen Holzhaus ruhte. Im Stillen dankte ich Willi dafür, dass er mich nicht fragte, was ich eigentlich in Throckmorton wollte. Dass er mich nicht in Verlegenheit brachte. Sondern vielmehr so tat, als hätte er meinen Besuch schon lange erwartet.
    Elsa und Anton zeigten mir das Gästezimmer. Es lag direkt unterm Dach. Der Junge deutete auf die rechte Tür: »Das ist meins.« Seine Hand wanderte nach links. »Das ist Mamas, und in der Mitte wohnst du.«
    Über meinem Bett hing eine ausgestopfte Ente. Vorwurfsvoll schauten ihre braunen Knopfaugen auf mich herab.
    »Und Willi?«, fragte ich, während ich meine Tasche abstellte.
    »Eine Etage tiefer«, sagte Elsa. »Er steht morgens zu früh auf, und dann werde ich auch wach und kann nicht mehr einschlafen.«
    Nach dem Abendessen starteten wir eine zweite Eugen-Suchaktion, zu Fuß und mit Taschenlampen ausgerüstet.
    Wieder bildete Anton die Vorhut. Er rannte über die sanften Hügel und rief nach seinem einbeinigen Kameraden, während wir langsam hinterhertrotteten.
    »Wo sind eigentlich die Rinder?«, fragte ich, als es bereits dunkelte.
    »Was hab ich mit Rindern zu tun?«
    »Nichts, Elsa, nichts.«
    So unbeschwert wie hier unter dem texanischen Himmel hatte ich sie noch nie lachen hören.
    »Du bist also glücklich, Elsa Gröhler. Verzeihung, Elsa Hinrich.«
    »Ist das eine Frage oder eine Feststellung?«
    »Beides.«
    Sie nahm meine Hand und drückte sie. »Fetti, weißt du überhaupt, wie Präriehunde aussehen?«
    »Nein, so richtig nicht«, gab ich zu.
    »Warum wundert mich das nicht? Man muss schon wissen, was man sucht, sonst kann man es nicht finden. Präriehunde sind Verwandte der Murmeltiere. Es sind Nager. Und jetzt gestehe gefälligst, dass du die ganze Zeit nach einem Hund Ausschau gehalten hast.«
    »Ja, nach einem einbeinigen Hund.«
    Auch die zweite Suchaktion scheiterte. Eugen blieb verschwunden.
    Ich schlich vor der Zimmertür

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