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Email ans Universum (German Edition)

Email ans Universum (German Edition)

Titel: Email ans Universum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Anton Wilson
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dieser beiden „Treffer“ als Präkognition oder gar „Intuition“, nur als gesunden Menschenverstand. Es erschien mir offensichtlich, dass die TSOG nicht auf dem gesamten Erdball Amok laufen, in Länder einfallen und beinahe jeden bombardieren kann, ohne dass letzten Endes jemand einmal zurückschießt.
     
    F: Jetzt kommt ein Geständnis. In meinem Artikel in der High Times über eine Verschwörungstagung erlitt meine satirische Weissagung einen Rückschlag. Ich hatte Mae Brussell, die Königin der Verschwörungsforscher, einmal gefragt, warum die Verschwörer sie nicht töten würden. Sie erklärte, dass die Agenten immer nach dem Need-to-know-Prinzip arbeiten, aber sie würden ihre Arbeiten genau lesen und dort auftauchen, wo auch immer sie gerade einen Vortrag hält, um einen kurzen Blick auf das große Ganze zu erhaschen. „Es ist ein Sicherheitsventil für sie. Sie erfahren, inwieweit wir Bescheid wissen.“, sagte sie. Ich fragte: „Wollen Sie damit sagen, dass Ihnen die Gemeinschaft der Geheimorganisationen gestattet, so präzise zu arbeiten und zu forschen, weil Sie mehr wissen als irgendjemand von denen ?“ „Exakt“, antwortete sie. Nun gut, in meiner Satire in der High Times legte ich diese Worte in den Mund des irgendwie arglistigen Verschwörungsforschers David Icke. Jedenfalls ist meine Frage, ob du glaubst, dass dich die Verschwörer leben lassen, weil du zuviel weißt?
     
    A: Das bezweifle ich. Ich glaube nicht, dass sie jemals von mir gehört haben. Sie lesen keine Bücher.
     
    F: Warum wurdest du nach meiner Kolumne in der High Times über die Prophezeiungs-Konferenz, bei der ich dich als „respektlosen, bösen Jungen auf dieser ach so artigen Konferenz“ bezeichnet habe, bei zukünftigen Prophezeiungs-Konferenzen als Redner ausgeladen?
     
    A: Viele meiner Fans denken, dass ich aus Mangel an Respekt für Seine Königliche Betrügerei George II. ausgebootet wurde. Ich halte das für eine Aussage ohne jegliche Beweisgrundlage. Die Veranstalter sagten, dass es eine Reaktion darauf gewesen wäre, dass sie eine joycesche Offenbarung in einem Film von Spike Lee entdeckt hätten. Das halte ich für eine Aussage ohne jegliches Begriffsvermögen.
     
    F: Ich würde gerne etwas über deine – eventuell psychotische? – Erfahrung mit höheren Bewusstseinszuständen und daraus resultierenden Offenbarungen hören.
     
    A: Ich hatte keine einzige, aber viele scheinbare Begegnungen mit scheinbar nicht-menschlichen Intelligenzen. Die erste war ein Weihnachtsbaum, der mich liebte – mehr liebte als meine Eltern oder meine Frau oder meine Kinder oder sogar mein Hund. Zum diesem Zeitpunkt war ich auf Peyote. Mit und ohne andere Drogen – zum Beispiel mit Hilfe der Kabbala – kontaktierte ich scheinbar einen mittelalterlichen irischen Barden, einen alten chinesischen Alchemisten, einen Außerirdischen aus dem Sirius-System und einen riesigen weißen Hasen, der auch Pookah genannt wird. Ich akzeptierte schließlich, dass man mit vielschichtigen Ergebnissen rechnen sollte, wenn man die schamanische Wirklichkeit mit einem vorhandenen ontologischen Multi-Modell betritt. Wie Wilsons 4. Gesetz sagt: „Bei ausreichender Nachforschung wird man Beweise für die eigene Theorie finden.“ Ich einigte mich also mit dem magischen Hasen darauf, dass er ein Modell ist, das niemand wortwörtlich nehmen sollte, selbst ich nicht. Ein wirklich schockierendes Erlebnis hatte ich, als ich herausfand, dass die Familie meiner Großmutter, die O’Lachlanns, aus Kerry kamen und angeblich einen Familien-Pookah hatten, der uns davor beschützte, englisch zu werden, indem er uns regelmäßig ein Dosis Wahnsinn verabreichte.
     
    F: Die Widmung in meinem Buch Murder at the Conspiracy Convention and Other American Absurdities lautet: “Dieses Buch ist Robert Anton Wilson gewidmet – Guerilla-Ontologe, Teilzeit-Postmodernist, verdammter alter Kauz, mein verrücktester Freund und Lieblingsphilosoph.“ Dies sind alles Begriffe, mit denen du dich selbst beschreibst. Würdest du die einzelnen Begriffe erklären?
     
    A: Nun, „Guerilla-Ontologie“ habe ich bei einer Forschungsgruppe über Physik und Bewusstsein aufgegriffen, bei der ich damals in den 70ern Mitglied war. Physiker nennen es gewöhnlich „modellhaft agnostisch“ und das bedeutet, niemals irgendein Modell oder eine Karte des Universums zu 100% für wahr oder falsch zu halten. Folgt man Korzybski, betrachtet man Ereignisse in Wahrscheinlichkeiten und nicht

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